'The Game' wird deutlich

Diese Woche bekam Ezekiel Elliott den Ball 30 Mal und lief für 214 Yards und zwei Touchdowns. Es sollte der Neuanfang einer der besten Rivalitäten im College Football sein. Über die letzten Jahre verlor „The Game“, wie die Partie zwischen den Ohio State Buckeyes und Michigan Wolverines gerne genannt wird, etwas an Glanz, doch mit Jim Harbaugh als dem neuen Trainer in Ann Arbour stellte sich jeder auf ein spannendes Match zwischen der Nummer acht und zehn des Landes ein.

Schlussendlich blieb zumindest noch für diese Saison alles beim Alten. Die Buckeyes erholten sich von ihrer Niederlage aus der letzten Woche gegen Michigan State und setzten die Dominanz des letzten Jahrzehnts gegen Michigan fort, indem man die Wolverines mit 42:13 überrollte - elf der letzten zwölf Partien hat Ohio State somit gegen den Rivalen gewonnen.

Möglich war dieser deutliche Ausgang dank eines unaufhaltsamen Laufspiels. Letzte Woche wurde Ezekiel Elliott noch auf 33 Yards eingedämmt - und dies nicht unbedingt von den Spartans, sondern den Coaches, die ihn nur zwölf Mal laufen ließen, worauf der Running Back im Anschluss die Wahl der Spielzüge heftig kritisiert und ankündigte hatte, dass er das Team in Richtung NFL verlassen würde.

„Ich bereue alles, was ich gesagt habe“, meinte Elliott dieses Mal. Kein Wunder, 30 Mal durfte er heute laufen und nutzte seine Chance, als er für 214 Yards und zwei Touchdowns rannte. Nicht viel anders erging es dem Quarterback J. T. Barrett, der auf dem Boden mit 139 Yards und sogar drei Touchdowns ebenfalls Erfolg hatte. Insgesamt überbrückten die Buckeyes im Laufspiel ganze 369 Yards.

Defensiv hielt man derweil Michigan in Schach und schaltete die starken Running Backs Jabrill Peppers und De’Veon Smith fast vollständig aus. Jake Rudock passte derweil für 263 Yards und einem Touchdown, verletzte sich jedoch zu Beginn des letzten Viertels.

In der ersten Halbzeit konnte Michigan zumindest noch mithalten. Barrett und Elliott sorgten für je einen Touchdown, doch die Wolverines antworteten auf der Gegenseite mit einem punktreichen fünf Yard Pass von Rudock zu Jehu Chesson und einem Field Goal, womit es zur Pause im Michigan Stadium 14:10 für die Gäste stand.

Doch ab dem dritten Viertel übernahm Ohio State die Partie, zuerst spielte Barrett den Receiver Jalin Marshall über 25 Yards für sechs Punkte an, dann rannte er selbst über 13 Yards in die Endzone. Die Wolverines konnten noch einmal ein Field Goal erzielen, doch Elliott und Barrett erzielten erneut je einen Touchdown, um das Match frühzeitig zu entscheiden.

Zum Ende des Spiels hörte man nur mehr die Buckeyes-Fans, die sich in „Go Penn State!“-Gesängen einstimmten. Es hätte einen Sieg der Nittany Lions über Michigan State gebraucht, um die East Division der Big Ten zu gewinnen, doch dieser Wunsch wurde der Mannschaft aus Columbus heute nicht erfüllt. Damit muss man sich - genauso wie die Wolverines - mit einem einem Bowl begnügen. Beide Mannschaften werden jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem der wichtigsten Matches platziert werden. Somit ist die Saison noch lange nicht vorbei.

Kai Weiß - 29.11.2015