Brechen die Cowboys die Serie der Panther?

Greg Hardy wird für die Cowboys gegen sein Ex-Team auflaufenAm Nationalfeiertag Thanksgiving – der letzte Donnerstag im November - zählen für die Amerikaner nur die sogenannten vier F: Family, Friends, Food and Football. Traditionell bestreiten dabei die Dallas Cowboys ein Heimspiel – und in diesem Jahr ein hochklassiges gegen die Carolina Panthers.

Bei dieser Partie wird eine Serie reissen (müssen): die Cowboys gewannen alle drei Spiele, in denen Tony Romo als Quarterback auflief – und verloren die übrigen sieben, als er mit einem Schlüsselbeinbruch aussetzen musste.

Die Carolina Panthers gewannen dagegen bislang sensationell alle zehn Spiele, was ihnen vor der Saison wohl selbst von den eingefleischtesten Fans ihres Teams niemand zugetraut hatte. Bereits vor der letzten Saison war spekuliert worden, dass der Wide Receiver Corps zu schwach besetzt sein würde.

Kelvin Benjamin konnte jedoch in seiner Rookie-Saison bereits knapp über 1.000 Yards erzielen und die Panthers qualifizierten sich für die Playoffs. Benjamin verletzte sich jedoch schwer im Trainingscamp und die Fragen des Vorjahres stellten sich erneut: Wer soll die Pässe von Cam Newton fangen?

Dies erledigt allen voran TE Greg Olsen, der bereits sechs Touchdowns erzielt hat und auf dem besten Weg ist, seinen Karrierebestwert vom Vorjahr (1.008) im neunten Jahr seiner Laufbahn zu übertreffen; auch bei den gefangenen Touchdowns dürfte seine persönliche Bestleistung von acht in diesem Jahr fallen, nachdem er bereits sechs erzielen konnte.

Die restlichen Passyards des in diesem Jahr überragenden Cam Newton teilen sich auf eine ganze Reihe Wide Receiver auf. Newton überrascht in dieser Saison mit zielgenauen Pässen und einem unbändigen Siegeswillen und hat sich selbst neben Tom Brady als Kandidat für die Auszeichnung des wertvollsten Spielers etabliert. Am vergangenen Wochenende warf er fünf Touchdowns zu fünf unterschiedlichen Passfängern gegen eine mehr als überforderte Verteidigung Washingtons.

Ein Grund für seine starken Auftritte ist darüber hinaus die hervorragende Defense der Panthers um die Linebacker Luke Kuechly und Thomas Davies, die der Offense regelmäßig ein kurzes Feld beschert.

Bei den Cowboys hat dagegen die Rückkehr von Quarterback Tony Romo nach seiner achtwöchigen Verletzungspause den erhofften Schub bewirkt: die Dolphins wurden mit einer endlich einmal bis zum Schluss konstanten Leistung besiegt und somit ein klitzekleiner Restfunken Hoffnung auf eine Playoff-Qualifikation am Leben erhalten.

Romo hatte vor seiner Rückkehr ein „Motivationsvideo“ mit einem Ausschnitt aus dem Film „Major League“ (hierzulande unter dem Titel „Die Indianer von Cleveland“ bekannt) getwittert, in dem er die Mission vorgibt; Tom Berenger erklärt, dass es nur noch eines zu tun gibt: „Win the whole fucking thing.“

Die zahlreichen Fans von Americas Team vernahmen es mit Freude und die Mannschaft schien dies auch verinnerlicht zu haben. Eine Top-Leistung wird auch dieses Mal nötig sein, um die Panthers am Donnerstag zu besiegen.

Ein für die NFL unangenehmes Thema wird bei dieser Übertragung, die traditionell Familie und Militär in den Fokus rückt, sicher keinen Schwerpunkt einnehmen: Defensive End und verurteilter Frauenschläger Greg Hardy läuft zum ersten Mal gegen sein altes Team auf.

Die Panthers hatten ihn nach Bekanntwerden der Vorfälle, als er seine damalige Freundin durch die Wohnung geprügelt und schließlich unter anderem auf ein Bett voll mit Waffen und in die Badewanne geworfen hatte, zunächst spielen lassen.

Erst im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des Videos, als Ray Rice seine Freundin bewusstlos geschlagen hatte, wurde die Entrüstung der Öffentlichkeit über Hardy so groß, dass auch er (zunächst mit Bezügen) suspendiert und schließlich entlassen wurde.

Eine zehn Spiele Sperre ohne Bezüge wurde aufgrund seines Einspruchs auf vier Spiele reduziert und er kam bei den Cowboys unter, die dafür bekannt sind, bei Spielern mit Potenzial über jegliche Charakterschwächen hinwegzusehen. Weder im Vorfeld noch bei seiner Rückkehr zeigte er auch nur ein bisschen Reue, sondern fiel mehrfach unangenehm auf – sei es durch unbedachte Äußerungen oder Auseinandersetzungen an der Seitenlinie mit WR Dez Bryant oder dem Special Teams Coach der Cowboys.

Allein die Leistungen auf dem Feld sprechen für Greg Hardy; darüber hinaus wird er gegen seine vorherige Mannschaft, die ihn entlassen hat, sicher besonders motiviert sein.

Von den Voraussetzungen her mit die interessanteste Partie an diesem Spieltag. Pro 7 Maxx überträgt die Partie zu dieser für deutsche Verhältnisse ungewohnten Zeit ab 22:30 Uhr.




Carsten Keller - 25.11.2015

Greg Hardy wird für die Cowboys gegen sein Ex-Team auflaufen

Greg Hardy wird für die Cowboys gegen sein Ex-Team auflaufen (© Getty Images)

Leser-Bewertung dieses Beitrags:

zur mobilen Ansichtmehr News Dallas Cowboyswww.dallascowboys.comSpielplan/Tabellen Dallas Cowboys
RegistrierenKennwort vergessen?

Login:

Kennwort:

dauerhaft: