Die Rückkehr des Heilsbringers Romo gegen die Dolphins

Jetzt wieder ohne Armschlinge: Cowboys QB Tony RomoDas Duell der Enttäuschten und Enttäuschenden steht an: auf der einen Seite die Miami Dolphins, die vor der Saison Defensive Tackle Ndamukong Suh in der Free Agency mit einem Vertrag über 6 Jahre und 114 Millionen Dollar zum teuersten Defensivspieler der Geschichte machten und sich allein dadurch schon in den Playoffs sahen. Nach etwas mehr als der Hälfte der Saison ist man davon gefühlt weit entfernt – die Bilanz von 4 Siegen und 5 Niederlagen lässt jedoch noch Chancen auf eine Wildcard zu.

Auf der anderen Seite die Dallas Cowboys, die vom Titel träumten, aber aufgrund der Verletzungen von Wide Receiver Dez Bryant und vor allem Quarterback Tony Romo diese Hoffnungen nach 7 Niederlagen in Serie ohne Romo jetzt endgültig begraben dürfen.

Die Dolphins starteten mit einem erwarteten Sieg gegen Washington, der jedoch bereits deutlich schwerer fiel, als das vorher prognostiziert worden war. Die Niederlage in Jacksonville war dann schon nicht mehr eingeplant – genauso wenig wie die deutliche Abfuhr im Heimauftakt gegen den AFC East Rivalen Buffalo Bills.

Das Desaster komplett machte dann der Auftritt in London, als man vor den Augen aller Fans – der frühe Kickoff sorgte dafür, dass das Spiel vor den übrigen an diesem Sonntag statt fand – in allen Phasen des Spiels versagte. Offense, Defense, Special Teams, Coaching – in jeder Sparte war man den sicherlich nicht überragenden New York Jets unterlegen.

Die Reaktion ließ auch nicht lange auf sich warten: Coach Philbin wurde entlassen und durch den vorherigen Tight End Coach Dan Campbell ersetzt. Das sorgte ganze zwei Spiele für frischen Wind und überzeugende Siege gegen die Titans und Texans. Zwei deutliche Niederlagen gegen die Patriots und die Bills ließen den Effekt des Trainerwechsels aber auch schnell wieder verpuffen. Leider verletzte sich DE Cameron Wake schwer im Spiel gegen die Patriots, als er nach der Bye Week endlich seine alten Stärken mit 7 Sacks in 3 Spielen wieder zeigte.

Vergangenes Wochenende gewann man im Live-Spiel von Pro7 Maxx bei den Philadelphia Eagles. Nach einem mehr als verschlafenen Spielauftakt und einem 0:16 Rückstand nach dem 1. Viertel hatte man das Gefühl, dass Miami den Sieg auch nur einen Tick mehr verdient hatte als die Eagles, aber beide Mannschaften auf einem eher niedrigen Niveau agierten. Zumindest erlaubte die Defense in den letzten drei Vierteln nur noch ein Field Goal.

Einer der Lichtblicke des Spiels war mit 48 erlaufenen Yards bei 6 Läufen Running Back Jay Ajayi, der in London geboren wurde und im diesjährigen Draft in der 5. Runde geholt worden war. Die Dolphins können so dem starting RB Lamar Miller zumindest ein paar Verschnaufpausen einräumen, ohne dass der Leistungsabfall zu groß wird.

Bei den Dallas Cowboys zählte man lange die Wochen bis zur Rückkehr von Quarterback Tony Romo nach seinem Schlüsselbeinbruch im Spiel gegen die Philadelphia Eagles in Woche #2.

Die Defense half hier auch nicht gerade aus - bei den Interceptions und Sacks belegt man Plätze im hinteren Drittel der Liga. Weder der nachverpflichtete Matt Cassel zuletzt noch der in dieser Woche entlassene Brandon Weeden zuvor konnten die Offense annähernd so gefährlich anführen wie Tony Romo.

Der versucht seine Mitspieler jetzt sogar mit einem Ausschnitt aus dem Film „Major League – die Indianer von Cleveland“ zu motivieren; er gab an, dass er immer noch alles gewinnen will in dieser Saison.

Die Bilanz von zwei Siegen und sieben Niederlagen spricht eine andere Sprache. Grundsätzlich ist man nicht zu weit vom Tabellenführer New York Giants entfernt, aber es ist nicht gerade realistisch, dass man allein durch die Rückkehr von Tony „Heilsbringer“ Romo plötzlich alle Spiele gewinnt. Wobei in der NFC East wohl auch eine Bilanz von 8-8 für den Divisionssieg reichen könnte.

Ein Sieg bei den Tampa Bay Buccaneers war wie so oft die letzten Woche absolut möglich: bis zum letzten Drive führte man durch zwei Field Goals in der ersten Hälfte mit 6:3. Als Tampas Quarterback Jameis Winston ein Fumble produziert hatte, wähnten sich die Cowboys schon wie der sichere Sieger. Allerdings sprachen die Schiedsrichter eine diskutable Strafe wegen Holdings gegen Dallas aus, so dass die Buccs ihren Angriff fortführen konnten.

Jameis Winston besorgte dann prompt selbst den siegbringenden Touchdown nach einem angetäuschten Handoff zu RB Doug Martin mit einem Lauf über rechts. Wie so oft in den letzten Wochen fehlte den Cowboys das entscheidende Quäntchen Glück (oder wohlgesonnene Schiedsrichter) für einen Sieg und so müssen sie sich wie Bill Murray in „und täglich grüßt das Murmeltier“ gefühlt haben – wieder einmal am Ende knapp verloren.

Die Dolphins gehen als leichter Favorit in die Partie; es bleibt abzuwarten, wessen Saisonverlauf noch etwas enttäuschender gestaltet wird nach dem Spiel am Sonntag.

Carsten Keller - 18.11.2015

Jetzt wieder ohne Armschlinge: Cowboys QB Tony Romo

Jetzt wieder ohne Armschlinge: Cowboys QB Tony Romo (© Getty Images)

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