Die desolate Division

Zum Schwarzsehen: Mit der AFC South ist aktuell kein Blumentopf zu gewinnen.Wir befinden uns kurz vor Saisonhalbzeit und was haben wir so weit gelernt? Fünf Teams sind noch immer ungeschlagen (New England, Cincinnati, Denver, Green Bay, Carolina), vermeintliche Favoriten wie Seattle finden nur schwer in die Saison, Dallas demontiert sich durch die Verletzungen von Tony Romo und Dez Bryant bereits im September/Oktober selbst, Kicker verfehlen häufiger ihre Extrapunktversuche (2015: 27 PAT Fehlschüsse, 94,7 Prozent Trefferquote vs 2014: 7 Fehlschüsse, 99,3 Prozent Trefferquote), Chris Johnson ist in Phoenix scheinbar in einen Jungbrunnen gefallen und Tom Brady spielt wie ein "Man-on-a-Mission".

In jeder Division gibt es eindeutige Frontrunner auf die Playoffs und den Titel, nur in der AFC South scheint etwas faul. Klar, die Indianapolis Colts stehen erwartungsgemäß an der Tabellenspitze, doch mit einer 3-4 Bilanz werden sie aktuell ihrer Favoritenrolle weiß Gott nicht gerecht. Die drei bisherigen Siege wurden allesamt gegen die Divisiongegner eingefahren: Houston (2-5), Jacksonville (2-5), Tennessee (1-5) - nicht gerade die Creme de la Creme der diesjährigen NFL Saison. Demnächst auf dem Spielplan der Colts stehen die noch ungeschlagenen jeweiligen Division-Leader Panthers und Broncos.

Es würde mich nicht wundern, falls sich Indy danach mit einer 3-6 Bilanz in die Bye Week verabschiedet. Für die Playoffs könnte das immer noch reichen. Im vergangenen Jahr sicherten sich die Carolina Panthers als NFC South Champion mit 7-9 einen Playoff-Spot. Reicht in diesem Jahr erneut eine Negativbilanz, um es in die Postseason zu schaffen? Scheinbar ja.

Wer soll den Colts in der eigenen Division gefährlich werden? Houston verlor in Woche 7 seinen erst wiedergenesenen RB Arian Foster nach einem Achillessehnenriss für den Rest der Saison. Ryan Mallett katapultierte sich selbst vom Quarterback-Karussell nachdem er den Teamflug nach Miami verpasste. Bereits in der Preseason hatte Mallett eine Trainingseinheit verschlafen. Diesmal zog Texans Head Coach Bill O'Brien die Notbremse und trennte sich von seinem Backup-Quarterback. Starter Brian Hoyer hatte bisher nicht wirklich überzeugt, zumindest hat er nun den Rücken frei. J.J. Watt kann einem nur Leid tun um dieses bereits verlorene Jahr. Der beste Defensivakteur der Liga und seine Mitstreiter hatten sich allerdings auch noch nicht mit sonderlich Ruhm bekleckert. Gegen Atlanta und Miami blamierte man sich mit mehr als 0:40 Punkten Rückstand, bevor die ersten Texans Punkte auf das Scoreboard wanderten. 13 Sacks, 5 Interceptions und 1 Defensive Touchdown lautet die magere Ausbeute aus den ersten 7 Saisonspielen. Das ist lediglich unteres Mittelfeld in der NFL.

Bei Division-Nachbar Jacksonville mauserte sich Blake Bortles in dieser Saison zu einem relevanten Fantasy Football Quarterback und mittlerweile gewinnt er auch Spiele für sein Team. Am vergangenen Sonntag waren die Jaguars in London nach einer 27:3-Führung fast eingebrochen gegen die Buffalo Bills, kassierten 28 Gegenpunkte am Stück, nur um 2 Minuten vor Schluss durch einen 31 Yard Bortles-Pass auf Allen Hurns den zweiten Saisonsieg einzufahren. 2014 krallten sich die Raubkatzen einen Sieg mehr. Das dürfte dieses Jahr doch zu toppen sein. Auch wenn die Defense mit im Schnitt 29,6 erlaubten Gegenpunkten als Schießbude der Liga fungiert. Der Großteil der Jax-Spieler ist 23-24 Jahre jung, sie sind lernfähig und die Zukunft kann nur besser werden.

Tennessee hingegen ist ein Fall für sich. Seit 2011 konnten sie keinen Winning Record mehr verbuchen. Die letzte Playoff-Teilnahme datiert aus der Saison 2008, als noch Jeff Fisher die Zügel der Titans in den Händen hielt, QB Kerry Collins die Offense bediente und "Thunder & Lightning" LenDale White und Chris Johnson die Gegner überrannten. Seitdem befindet sich die Franchise aus Nashville auf Identitätssuche. Bleibt abzuwarten, ob sie mit Rookie-Quarterback Marcus Mariota und Head Coach Ken Wisenhunt das Ruder in den nächsten Jahren herumreißen können. Nach dieser Saison werden sie wohl erneut beste Chancen auf einen Top 3 Pick im Draft haben.

Solang innerhalb der AFC South die Offense der Colts mehr Punkte erzielt, als die eigene Verteidigung zulässt und noch 1-2 Siege gegen Gegner außerhalb der Division eingefahren werden, dürfte Indianapolis das Playoff-Ticket lösen. Aber von einer weiteren 11-Siege-Saison können sich die Colts bereits verabschieden. Es sei denn Andrew Luck nimmt sich ein Beispiel an Comeback-Kid Tom Brady und beweist mir das Gegenteil.

Bjoern Hesse - 29.10.2015

Zum Schwarzsehen: Mit der AFC South ist aktuell kein Blumentopf zu gewinnen.

Zum Schwarzsehen: Mit der AFC South ist aktuell kein Blumentopf zu gewinnen. (© Getty Images)

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