Zimmer mit Klarsicht

Mike ZimmerDie passende Fußball-Floskel lautet wohl: „Ein Spiel dauert 90 Minuten.“ Die Detroit Lions lernten gegen die Minnesota Vikings schmerzhaft, dass ein Football-Spiel mehr als nur ein Viertel hat. Denn nach den ersten 15 Minuten sah es so aus, als ob das Team aus Motor City den Konkurrenten aus der NFC North dominieren könnte. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Lions eine 17:6-Führung erarbeitet und mehr als respektable 160 offensive Yards in die Statistikbücher geschrieben. 3 Minuten und 21 Sekunden vor dem Abpfiff des Spiels waren nur kümmerliche fünf Yards mehr hinzugekommen.

Das lag zwar auch an eigenen Konzentrationsmängeln, doch vor allem konnte Vikings Head Coach Mike Zimmer unter Beweis stellen, warum er als Defensivspezialist gilt. Nachdem er seine Abwehr zu Beginn des Spiels zumeist tief aufgestellt hatte, ging ab dem zweiten Quarter ein Blitz-Gewitter auf Lions Quarterback Matthew Stafford nieder. Neben den sieben Sacks, die am Ende zu Buche standen, ging vor allem der Rhythmus der Lions völlig verloren.

Im dritten Quarter konnten die Gäste in Lila das Spiel dann auch dank zweier Big Play drehen. Zunächst fing Rookie Stefon Diggs mit einem sehenswerten Catch einen 36-Yard-Pass von Teddy Bridgewater für die Führung der Vikings. Es war eine von sechs Receptions für insgesamt 108 Yards. Damit hat Diggs in seinen drei Einsätzen immer mindestens fünf Pässe und 80 Yards zustande gebracht. Nur Anquan Boldin hat seit 1960 einen solchen Start in die Liga hingelegt. Hält er die Leistung dürfte er am Ende der Saison als Nachfolger seines Quarterbacks für den Titel Rookie of the Year in Frage kommen. Kurze Zeit nach diesem Catch explodierte dann Adrian Peterson und konnte von der Defense erst nach 75 Yards ins Seitenaus gedrängt werden. Es war allerdings die einzig wirklich nennenswerte Aktion des Superstars, der in der Nacht vor dem Spiel mit Magenproblemen zu kämpfen hatte. So schönt der lange Lauf ein wenig die Zahlen des Running Backs, der in 19 Versuchen 98 Yards erzielen konnte.

Noch wichtiger für die Vikings dürften aber sowieso die 316 Yards und zwei Touchdown-Pässe von Teddy Bridgewater sein. Nachdem der Spielmacher in seinem zweiten Jahr zuletzt ein wenig die Souveränität vermissen lies, konnte er gegen Detroit wieder einmal überzeugen. Für seine Übersicht spricht dabei unter anderem auch die Tatsache, dass elf verschiedene Receiver auf Seiten der Vikings einen Pass fangen konnten.

Für die Vikings war es der erste Auswärtssieg gegen ein Team aus der eigenen Division seit 2012. Die Erleichterung über das Ende der Serie war Mike Zimmer und seinem Team deutlich anzumerken. Ob damit tatsächlich ein Knoten geplatzt ist, wird sich bereits am kommenden Wochenende im Duell mit den Bears zeigen. Spielort ist schließlich das Soldier Field in Chicago.

Garn - 25.10.2015

Mike Zimmer

Mike Zimmer (© Getty Images)

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