In Bestbesetzung übermächtig?
Wieder soll eine sehr erfolgreiche Saison der New Yorker Lions abgeschlossen werden. Mit dem bereits gewonnenen Eurobowl und dem anvisierten zehnten Titel eines Deutschen Meisters möchte der Titelverteidiger ein neues Kapitel deutscher Football-Geschichte aufschlagen. Seit 1994 spielen die Löwenstädter ununterbrochen in der ersten Liga, gewannen in den Jahren 1997 bis 1999 dreimal in Folge und später 2005 bis 2008 viermal in Folge den Titel. So gesehen wäre der dritte Triumph seit 2013 nur eine ganz logische Sache.
Dreh- und Angelpunkt im Angriff ist wieder Quarterback Casey Therriault, der in den letzten beiden Finalspielen jeweils als wertvollster Spieler ausgezeichnet wurde. Als weiterer Glücksgriff erwies sich in diesem Jahr die Verpflichtung von Tight End Evan Landi. Der ehemalige Spieler der University of South Florida mit niederländischem Pass sprang in der ersten Hälfte des Footballjahres für den ursprünglich verpflichteten, aber bald verletzten Grant Enders als Quarterback ein und half mit, dass die Löwenstädter zum fünften Mal das Eurobowl-Finale erreichten. In diesem Finale führte bereits der wieder zurückgekehrte Therriault die Regie. Im eigenen Stadion besiegten die New Yorker Lions so die Schwäbisch Hall Unicorns mit 24:14 und holten damit ihren dritten Europatitel. Bei allem Lob, das Therriault und der Angriff der New Yorker Lions erhalten und sich redlich verdient haben, zeigten sich aber gerade in diesem Spiel die Qualitäten des Abwehrbollwerks von Defensive Coordinator Dave Likins. Dies verhinderte zwar nicht, dass zuvor ein Heimspiel knapp gegen Dresden verloren ging, aber da waren die Niedersachsen ersatzgeschwächt in die Partie gegangen. Im Rückspiel in Sachsen gab es beim 47:17 schon wieder deutlich andere Verhältnisse. Braunschweig profitierte da natürlich von der Rückkehr von Spielmacher Therriault, dem wohl besten Quarterback, der die GFL in den letzten Jahren bereicherte. Seine Unberechenbarkeit, seine Übersicht und die Fähigkeit, fast immer richtige Entscheidungen zu treffen, zahlen sich aus.
Zumindest das erste Spiel gegen die Dresden Monarchs, auch das Eurobowl-Finale gegen die Unicorns und zuletzt die erste Hälfte im Halbfinale gegen die Allgäu Comets zeigten zwar auch, dass ein Gegner den New Yorker Lions gefährlich werden kann, wenn er es versteht, Therriault zu kontrollieren und die Verteidigung der Braunschweiger unter Druck zu setzen. Aber das ist leichter gesagt als getan - den Druck kontinuierlich vier Viertel lang so auf die Braunschweiger Offensive Line aufrecht zu erhalten und dazu ständig die Verteidigung mit dem eigenen Angriff zu beschäftigen, das ist eine Herkulesaufgabe. Und ein Kunststück, wie es bisher noch keinem Team gegen diese Mannschaft in Bestbesetzung gelungen ist.
Schlüter - 10.10.2015
Casey Therriault (Nr. 11) und Jakob Schridde (83) - Erfolgsgaranten in Offense und Defense. (© Zelter Media Service)
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