38:0 - Ohio State besteht die Pflicht ohne Kür
„Wir versuchen noch, herauszufinden, wie wir unsere beiden Quarterbacks am besten einsetzen können.“
Mit einem kurzen Satz brachte es Urban Meyer auf den Punkt. Als Head Coach der Ohio State Buckeyes hatte er in diesem Sommer das Luxus-Problem, zwei starke Quarterbacks zur Verfügung zu haben: Cardale Jones und JT Barrett. Am Samstag zeigte keiner der beiden eine besonders starke Leistung.
Die amtierenden Champions hatten dennoch keine Schwierigkeiten, gegen den Underdog von Hawaii 38:0 zu gewinnen. Bester Spieler? Natürlich Running Back Eziekiel Elliott. Er bekam den Ball 27 Mal für 101 Yards und drei Scores. Fast schon unscheinbar waren dagegen die beiden Quarterbacks.
Ohio State musste dieses Spiel gewinnen, keine Frage. Der Sieg war auch nie in Gefahr, Hawaii erzielte insgesamt nur knapp 160 offensive Yards. Auch mehrere Strafen gegen die Offensive Line, Fumbles oder Fehler bei Field Goals konnte die Leistung der Buckeyes nicht beeinträchtigen. Spiel abhaken, größere Aufgaben warten.
Doch sie haben es verpasst, ein Ausrufezeichen zu setzen und einen hoffnungslos unterlegenen Gegner nach Belieben zu dominieren. Auslöser dafür waren wackelige Performances der Passgeber.
Wenn du zwei Quarterbacks hast, hast du keinen Quarterback.
Dieses Sprichwort traf am Wochenende genau ins Schwarze. Weder Barrett noch Jones waren fehlerfrei, keiner konnte einen Touchdown werfen. Der Wechsel von einem Quarterback zum anderen, und später der Wechsel zurück, halfen nicht weiter.
Auch wenn das Problem ein schönes Problem ist - es gibt genug Teams, die nicht einmal einen QB haben - es könnte unter Umständen im Verlauf der Saison zu einem weniger schönen Problem werden. Dass Ohio State schon aufgrund der Breite und Tiefe des Kaders ein Top-Favorit der College-Saison sein wird, ist ein offenes Geheimnis.
Möglicherweise muss aber irgendwann einer die Rolle eines wahren Quarterbacks übernehmen. Gegner wie Michigan State mögen Unstimmigkeiten in der Buckeyes-Offense nicht so einfach ungenutzt lassen.
Mattis Oberbach - 15.09.2015
Urban Meyer (© Getty Images)
Leser-Bewertung dieses Beitrags: