Auburn entrinnt historischer Blamage

Noch viel Arbeit für Gus Malzahn: Heute hätte seine Truppe fast gegen Jacksonville State verloren.Jacksonville State, ein FCS-Team, gegen Auburn, der Nummer sechs des Landes, in Auburn. Das Match zwischen diesen beiden Mannschaften wirkte vor Spielbeginn wie eines der eher ereignisloseren, gar langweiligeren Partien in dieser Woche. Die einzige Frage, die sich jeder stellte: Wie hoch wird Auburn gewinnen? 30 Punkte, 40 Punkte, vielleicht sogar 50 oder mehr Vorsprung?

Schlussendlich kam heute jedoch alles anders: Jacksonville State führte lange, schaffte es letztlich trotzdem nur in die Verlängerung, in der Auburn dann doch noch in letzter Sekunde aufwachte, um knapp mit 27:20 zu gewinnen.

Das Besondere dieses Spektakels war allerdings unter Umständen nicht einmal das Ergebnis oder die Tatsache, dass, hätten die Gamecocks in den finalen Minuten etwas besser agiert, wirklich gewinnen hätten können, sondern wie dies alles geschah. Es könnte den Tigers auch noch für eine längere Zeit hinterherjagen. Denn Jacksonville State hatte nicht irgendwie Glück, wie es normalerweise bei solchen Überraschungen der Fall ist. Nein, eher hatte Auburn Glück, die Gäste dominierten nämlich über weite Teile der Partie das Geschehen. Für ein Team, welches sich die Playoffs als Ziel gesetzt hat, kann das nur Böses bedeuten - im Hinblick auf das Top 25 Ranking und der restlichen Saison im Allgemeinen.

Über die erste Halbzeit war das Match noch weitestgehend ausgeglichen. Die beiden Teams wechselten sich mit Field Goals ab, bis fünf Minuten vor der Zwischenpause Eli Jenkins, der Quarterback von Jacksonville State, der mit 277 Yards, einem Touchdown und einer Interception eine starke Partie ablieferte, Josh Barge über elf Yards für die 10:6-Führung anspielte.

Aus der Halbzeitpause zurückkehrend, versuchte Auburn alles, wieder in Führung zu gelangen und schnellstmöglich das Match zu übernehmen. Zumindest Ersteres klappte, als Jeremy Johnson, der erneut zwei Interceptions warf, und Roc Thomas einen 51 Yard Touchdown erzielten.

Mit 13:10 im Rückstand dachte jeder, die Gamecocks wären nun am Boden, doch so schnell ließen sie sich nicht abwimmeln. Zuerst erzielte Connor Rouleau ein Field Goal für den Ausgleich, dann rannte Troymaine Pope über fünf Yards für den Touchdown und dem 20:13.

Plötzlich bei nur mehr fünf Minuten zu spielen, sah die Situation ganz anders aus. Und als man den Ball bei noch knapp zwei Minuten zurückbekam, schien das Match schon fast entschieden. Doch nach drei Spielzügen und drei schnellen Timeouts von Auburn musste man einen Punt ausführen - und dieser flog gerade einmal 16 Yards, um die Tigers weit in der gegnerischen Hälfte zu positionieren.

Nun änderte sich alles, Auburn erkannte seine Chance und Johnson spielte Melvin Ray für das 20:20 an. In der Verlängerung bekam die Heimmannschaft zuerst den Ball und Peyton Barber lief für den vier Yard Touchdown. Bei Jacksonville State klappte derweil nichts mehr und die Nummer sechs der Nation konnte die Gäste von weiteren Punkten abhalten.

Letztlich konnten die Tigers also noch einmal einer Blamage, die eine der größten Überraschungen der College Football-Geschichte gewesen wäre, entrinnen. Doch natürlich stellt sich eine Frage: Wie gut ist nun dieses Team wirklich? Gegen Louisville wurde es letzte Woche auch schon knapp, aber immerhin handelte es sich hierbei noch um eine solide Division One-Mannschaft.

Was passiert aber nächste Woche gegen LSU? Oder in zwei Wochen gegen Mississippi State? Von Spielen gegen Ole Miss, Texas A&M, Georgia und Alabama noch gar nicht gesprochen? Zumindest nach zwei Wochen sieht die Lage alles andere als gut aus. Man traf zwar auf enorm motivierte Gamecocks, doch dennoch hätte man deutlich mehr zeigen müssen, um vorerst in einer Diskussion um die Playoffs aufzutauchen. Es scheint noch viel Arbeit zu geben in Auburn.

Kai Weiß - 13.09.2015

Noch viel Arbeit für Gus Malzahn: Heute hätte seine Truppe fast gegen Jacksonville State verloren.

Noch viel Arbeit für Gus Malzahn: Heute hätte seine Truppe fast gegen Jacksonville State verloren. (© Getty Images)

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