ASJ - der nächste Superstar Tight End?

austin seDie Rookie-Saison ist immer die schwierigste. Doch die Sophomore-Saison, also die zweite Spielzeit, ist die wichtigere. Die Tampa Bay Buccaneers haben große Hoffnungen für ihren jungen Tight End Austin Seferian-Jenkins - und zwar zurecht.

Der erste Pass, den Quarterback Josh McCown in der Saison 2014 an den Mann brachte, fand Rookie Tight End Austin Seferian-Jenkins. ASJ, wie der 1,98m-Hüne genannt wird, hatte sich auf seiner Post-Route gerade hinter den Linebackern positioniert und fing den hoch geworfenen Ball. Sofort drehte er sich herum, schüttelte ein Tackle durch einen Carolina Panther-Verteidiger ab und macht weiter Boden gut. Insgesamt standen nach wenigen Minuten der Buccaneers-Offensive 26 Yards zu Buche.

Weiter ging es für ASJ nicht. Er verletzte sich bald darauf am Knöchel und setzte die nächsten beiden Wochen aus. Im Laufe der Saison verpasste er insgesamt sieben der 16 Spiele.

In der 2. Runde des NFL Drafts 2014 von den Bucs gedraftet, vermuteten viele bereits in seiner ersten Saison eine bedeutende Rolle für Seferian-Jenkins. Er bewies schnell, dass er durchaus in der Lage ist, diese Rolle auszufüllen. Doch dann schnappte die Verletzungs-Falle zu und seine Fuß und später sein Rücken ließen eine vielversprechende Saison entgleisen.

Anders als Wide Receiver muss ein Tight End nicht ausschließlich Bälle fangen, anders als Spieler der Offensive Line muss ein Tight End nicht ausschließlich für Quarterbacks und Running Backs vorblocken. Er muss beides so gut können, dass seine Präsenz auf dem Spielfeld dem Gegner nicht verrät, was für ein Spielzug folgt.

Bereits 2013, also seiner letzten Saison an der Universität bei den Washington Huskies, fiel Seferian-Jenkins’ Fähigkeit, im Running Game zu helfen, positiv auf.

Außerdem ist er mit 118kg und seiner Größe ein Berg von Mensch. Wie im Eröffnungsspiel gegen Carolina kann er nicht nur Verteidiger abschütteln und hohe Bälle fangen, er kann diese mit seinem Körper ideal abschirmen. Wenn er gesund ist. In neun Spielen erreichte er nie mehr als fünf Catches oder 58 Yards, insgesamt fing er 21 Bälle für 221 Yards und zwei Touchdowns.

Im Frühjahr kamen aus dem Lager der Bucs und von ASJ ausschließlich positive Signale bezüglich seiner Gesundheit. Sollte er es tatsächlich vermeiden, sich weiter über längere Zeiten an der Seitenlinie aufhalten zu müssen, dann stehen ihm alle Türen offen.

Der wichtigste Unterschied könnte jedoch vollkommen unabhängig von ASJ sein - seine Teamkollegen müssen besser werden.

Zwischen den beiden Passgebern, die 2014 für Tampa Bay auf dem Feld standen (Josh McCown und Mike Glennon), wurden nur 17 Touchdowns geworfen. Zwei von diesen 17 gingen an Seferian-Jenkins, gar nicht einmal so schlecht. Die Position des Quarterbacks war jedoch lange Zeit eine große Baustelle in Tampa. Das soll sich mit dem 1st Overall Pick Jameis Winston jetzt ändern. Wenn Winston, ein Rookie, in seiner ersten Saison Erfolg haben will, wird er Tight End ASJ häufig in das Passspiel integrieren.

Die Offensive Line ist weiterhin eine Baustelle, vermutlich werden zwei Rookies von Beginn an spielen. Es braucht Zeit, bis sich dort eine Chemie entwickelt und man dem Quarterback ausreichend Zeit bieten kann. Da der Tight End jedoch häufiger die Spielzüge in der Nähe des Quarterbacks beginnt und kürzere Routen wirft, sollte Winston also in ASJ eine Art Absicherung haben.

Es ist schlichte Mathematik: Der Quarterback hat wenig Zeit und braucht schnell eine anspielbaren Mitspieler? Kommen die Gegner schnell durch und bedrohen Winston? Schnell hoch zu Seferian-Jenkins werfen. Die Chance, dass er den Ball fängt, ist groß.

Nicht umsonst heißt es, der Tight End sei des Quarterbacks bester Freund.

Ein weiterer Faktor, der den Fans Hoffnung machen kann, ist die Veränderung in der Personalabteilung. Als neuer Offensive Coordinator ist Dirk Koetter angestellt worden, der in der Vergangenheit mit den Tight Ends Tony Gonzalez (Atlanta Falcons) und Marcedes Lewis (Jacksonville Jaguars) viel Erfolg hatte.

Schaut man sich nur die Zahlen an, so muss man mit der Rookie-Saison von Austin Seferian-Jenkins enttäuscht sein. Ein genauerer Blick jedoch zeigt, dass es vieles gibt, auf das man aufbauen kann. Die Buccaneers haben im letzten Jahr noch nicht die Früchte ernten können, die ein Pick der 2. Runde tragen sollte.

Wenn ASJ gesund bleibt und die Mannschaft als Ganzes Fortschritte macht, sollte man sich aber bald über eine reiche Ernte freuen können.

Mattis Oberbach - 24.07.2015

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austin se (© Getty Images)

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