"U R da MAN"

2014 plauderte Wes Welker in England noch mit Frankie Dettori - diesmal mussten Undrafted und Dettori nach dem Sieg in Ascot (oben) auf Welker verzichten.Wes Welker ist sicherlich einer der Top-Receiver in der NFL in den letzten Jahren. Pässe für fast 10.000 Yards hat der inzwischen 34-jährige im Laufe seiner Karriere gefangen. Seine produktivste Zeit hatte er wohl von 2007 bis 2012 bei den New England Patriots, mit denen er zweimal AFC Champion wurde. Aber die Krönung blieb aus, beide folgende Super Bowls gingen verloren. Auch ein dritter Anlauf klappte nicht, inzwischen zu den Denver Broncos gewechselt, holte Welker 2013 erneut den Conference-Titel, aber auch im Super Bowl XLVIII gelang der große Triumph nicht. Die Seattle Seahawks dominierten das Finale wie sie wollten und gewannen mit 43:8 gegen Denver. Aktuell scheint sich die Karriere von Welker aber dem Ende zuzuneigen, als Free Agent ist er auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber.

Doch Welker hat wohl schon jetzt eine sinnvolle Tätigkeit im Visier, um seine eventuell bald in größeren Rahmen verfügbare Freizeit zu nutzen. Neben der Arbeit auf dem Footballfeld agiert Welker bereits seit geraumer Zeit als Besitzer von Rennpferden - und mit einem von diesen gelang ihm nun der ganz große Erfolg. Für diesen sorgte der 5-jährige Wallach Undrafted während des weltberühmten Royal Ascot Meetings, eine über fünf Renntage gehende Veranstaltung, die selbst Unkundigen des schnellen Vollbluts in der Regel ein Begriff ist, wenn auch nur durch den täglichen Besuch der Queen und der immer wieder gestellten Frage: "Welchen Hut trägt sie heute". Eins der wichtigsten Rennen dieses Meetings, die Diamond Jubilee Stakes, heftete Undrafted nun an die Fahne seines Besitzers. Knapp 300.000 britische Pfund wanderten neben Ruhm und Ehre in die Hände von Welker, der auf seinem persönlichen Twitter-Account den Sieg mit, "Can't believe we won", kommentierte, sich aber zugleich selber kaum verzeihen konnte, dass er den Trip über den großen Teich nicht angetreten hatte und somit in Ascot nicht persönlich vor Ort war.

Der Name des Pferdes ist übrigens kein Zufall, denn schließlich musste Welker auch den "dornigen" Weg in die NFL gehen. Der Absolvent von Texas Tech wurde 2004 von keinem Team für gut genug befunden, war also folglich "Undrafted". Doch die San Diego Chargers nahmen Welker schließlich als Undrafted Free Agent unter Vertrag und eröffneten ihm so die Chance seine Karriere in der amerikanischen Profiliga zu starten, die dann bei den Miami Dolphins, New England und Denver ihre Fortsetzung fand.

Vielleicht sollte aber der Sieg von Undrafted in Ascot auch noch aus einem anderen Grund ein Wink des Schicksals für Welker sein. Siegreiter des Wallachs war nämlich niemand geringeres als einer der wohl weltweit bekanntesten Sportler, Frankie Dettori. Der gebürtige Italiener arbeite (mit Schwerpunkt England) jahrelang für Sheikh Mohammed bin Rashid Al Maktoum, dem Premierminister der Vereinigten Arabischen Emirate, somit einem der einflussreichesten und mächstigsten Männer der Welt, und gemeinhin dem weltweit größten Besitzer von Vollblütern. Für Sheikh Mohammed gewann Dettori fast jedes große Pferderennen auf diesem Globus, doch wurde der inzwischen 44-jährige dann vor geraumer Zeit, wohl auch altersbedingt, aussortiert. Die Erfolgslieter des Italieners hatte zeigte durchaus einen Knick nach unten und viele Außenstehende hatten schon das Karriereende des Superstars vor Augen. Doch nun reitet Dettori seit geraumer Zeit wieder in sensationeller Form und gewinnt ein bedeutendes Rennen nach dem anderen, wie auch der Sieg mit dem in den USA von Wesley Ward trainierten Undrafted, der aber mitnichten der einzige wichtige Erfolg für Dettori während Royal Ascot war, belegt.

Sollte Welker daraus eine Lehre ziehen, z.B. "Totgesagte leben länger"? Wenn ja, dann kann den 32 NFL-Teams nur dringend empfohlen werden, den Wide Receiver und Return Spezialisten unter Vertrag zu nehmen - der ihm noch fehlende Sieg im Super Bowl müsste dann nämlich für Welker unmittelbar vor der Tür stehen. Der Twitter-Kommentar von Welker zu dem großartigen Ritt von Dettori, "U R da MAN", könnte dann auch ganz schnell wieder auf ihn selber zutreffen.

Wittig - 24.06.2015

2014 plauderte Wes Welker in England noch mit Frankie Dettori - diesmal mussten Undrafted und Dettori nach dem Sieg in Ascot (oben) auf Welker verzichten.

2014 plauderte Wes Welker in England noch mit Frankie Dettori - diesmal mussten Undrafted und Dettori nach dem Sieg in Ascot (oben) auf Welker verzichten. (© Getty Images)

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