Rebels siegen im Hauptstadt-Thriller

Game-Winning-Touchdown durch Rebels Fullback Ivo Schönberner im ersten Berlin-Derby 2015.Das erste Berlin-Derby 2015 hielt was es versprach. In einer hart umkämpften Partie gelang den Berlin Rebels ein historischer 21:16-Erfolg gegen die Adler. Es war erste Rebels-Heimsieg in der Geschichte der Hauptstadt-Rivalität.

Berlin, Ende Juni 2015, Temperaturen wie im Herbst, der Himmel grau in grau. Mit Sommer hat das noch nicht viel zu tun. Zumindest heiße Stimmung versprach das GFL-Duell der beiden Lokalrivalen um die Vorherrschaft in der Hauptstadt. Pünktlich zum Kickoff um 18 Uhr im Mommsenstadion kam dann auch etwas Sonne zum Vorschein.

Die Adler starteten mit Ballbesitz und einer Besserung zu den Vorwochen: die Schwarzgelben ließen keinen Turnover oder Big Play in den Startminuten zu. Kassierten zudem keine Strafe im ersten Viertel. Allzu oft hatten sich die Adler in diesem Jahr selbst das Leben schwer gemacht durch unnötige Ballverluste oder eine Flut an Gegenpunkten direkt zu Spielbeginn. Der Eröffnungsdrive der Gäste endete trotzdem nach nur drei Spielzügen ohne First Down.

Die Hausherren um Quarterback Darius Outlaw – im Vorjahr noch Spielgestalter der Adler – übernahmen das Zepter im Angriff. In der ersten Spielhälfte konnten die Gastgeber einzig im ersten Drive Akzente setzen. Vor allem mit Laufspielzügen dominierten die Rebels das Spielgeschehen und arbeiteten sich 83 Yards über das komplette Feld. Nach einem Trickspielzug mit angetäuschter Ballübergabe an der 25 Yard-Linie lief Outlaw selbst über die rechte Seite zum neuen First Down bis zur 12 Yard-Linie und bereitete damit den Führungs-Touchdown durch RB Larry McCoy vor.

„Defense Rules“ in Halbzeit 1

Auf Seiten der Adler war WR Hema Heidary auffälligster Spieler mit sicheren Catches und raumgreifenden Returns in den Special Teams. In ihrem zweiten Drive arbeiteten sich die Adler bis 8 Yards vor die Endzone. Die Coaches die Adler zeigten an dem Tag mehrfach Mut zum Risiko und spielten insgesamt fünf (!) 4. Versuche aus – diesmal jedoch erfolglos mit einem unvollständigen Pass.

Die restliche erste Hälfte bot fast ausschließlich Defensiv-Highlights. Die Verteidigung der Adler gewährte im zweiten Viertel den Hausherren keinen einzigen First Down! Adler QB Lemar Johnson wurde zweimal gesackt, u.a. von Rebels Linebacker Rory Johnson, der permanent Druck ausübte, aber im wieselflinken Johnson einen Gegenspieler auf Augenhöhe traf.

Bezeichnenderweise scorten die Adler erstmals durch einen Safety. Beim Punt-Versuch der Rebels kurz vor der eigenen Endzone segelte das Lederei nach mißglücktem Snap ins hintere Endzonenaus. Diese Aktion bescherte den Adlern die ersten zwei Punkte auf dem Scoreboard.

Die erste Halbzeit bot nicht unbedingt hochklassigen Football, aber es war spannend. Beim Halbzeitstand von 7:2 war für beide Teams noch alles möglich. Mehr als 1000 Fans sorgten für hervorragende Stimmung auf der Tribüne.

Offener Schlagabtausch in zweiter Hälfte

Nach der Pause entwickelte sich ein wahrer Krimi. Im dritten Viertel gingen die Adler 10-7 in Führung durch einen 4 Yard Touchdown-Lauf von QB Johnson mit anschließendem Two-Point-Conversion Lauf durch WR Heidary.

Im Schlussabschnitt überschlugen sich die Ereignisse. Die Rebels konterten direkt mit einem 8 Yard Touchdown-Lauf von Darius Outlaw. Der alte Hase tänzelte wie ein junger Hüpfer über die linke Außenseite. Den Extrapunkt verwandelte Maximilian von Wachsmann sicher zur 14:10-Führung.

Die Rebels nutzten das Momentum und überraschten beim anschließenden Kickoff die Gäste mit einem Onside Kick, den sie erobern konnten. Allerdings währte die Freude auf Seiten der Rebellen nicht lang. Adler Defensive End David Leisegang platzierte im nächsten Play einen Tackle for Loss. Defensive Back Stefan Melde fing daraufhin Darius Outlaw ab – Interception. Jetzt ging es rund. Beide Teams teilten im Stile zweier Schwergewichtsboxer einen Punch nach dem anderen aus.

Im anschließenden Offense Drive der Adler avancierte der zierlich wirkende Hema Heidary zum vermeintlichen Game-Winner mit zwei First Down Catches und einem gefangenen 33-Yard-Touchdown zur 16:14-Führung. Der anschließende Pass von Johnson auf Heidary zur Two-Point-Conversion blieb erfolglos. Die zahlreich anwesenden Adler Fans, die das ganze Spiel über lautstark für ihr Truppe Stimmung gemacht hatten, tobten auf der Tribüne vor lauter Vorfreude auf den ersten Saisonsieg 2015.

Hochspannung in der Schlussphase

Mit verbleibenden 3:30 Minuten auf der Spieluhr verfügten die Rebels über ausreichend Zeit, das Match mit der eingeübten Two-Minute-Offense zu drehen. „Fokussiert Euch! Das ist unsere Chance, das Spiel zu gewinnen“, motivierte Outlaw seine Mitspieler. „Gebt mir den Ball in die Hände und alles wird okay.“

Von der eigenen 25 Yard Line ackerten sich die Rebels in neun Spielzügen über das Feld. In diesen entscheidenden zwei Minuten gelang es der Adler Defense nicht, Outlaw ausreichend zu stören. Die Rebels spielten sich in einen Rausch und Fullback Ivo Schönberner powerte sich 1:10 Minuten vor Spielende über 2 Yards in die Endzone zur 21:16-Entscheidung. Der letzte Drive der Adler wurde durch fragwürdige Flaggen erstickt und blieb erfolglos.

Adler Head Coach Eric Schramm zeigte sich trotzdem zufrieden: „Ich bin sehr stolz auf die Jungs. Sie waren das ganze Spiel über auf einem hohen Level gewesen, auch was die Emotionen angeht. Es hat wieder an kleinen Sachen gescheitert, aber es sind nicht mehr so viele Sachen. Wir werden immer besser. Ich bin sehr zuversichtlich für das Rückspiel, dass wir da noch besser performen können.“

Das Hinspiel hatte definitiv Lust gemacht auf mehr. Die Fortsetzung folgt am 4. Juli im Jahn-Sportpark.

SCOREBOARD
1st Quarter
7:0 3yd TD-Lauf L.McCoy, PAT M.von Wachsmann
2nd Quarter
7:2 SAFETY
3rd Quarter
7:10 4yd TD-Lauf L.Johnson, TPC-Lauf H.Heidary
4th Quarter
14:10 8yd TD-Lauf D.Outlaw, PAT M.von Wachsmann
14:16 33yd TD-Pass L.Johnson auf H.Heidary, TPC no good
21:16 2yd TD-Lauf I.Schönberner, PAT M.von Wachsmann

Bjoern Hesse - 21.06.2015

Game-Winning-Touchdown durch Rebels Fullback Ivo Schönberner im ersten Berlin-Derby 2015.

Game-Winning-Touchdown durch Rebels Fullback Ivo Schönberner im ersten Berlin-Derby 2015. (© Dirk Pohl)

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