Spielt Houston in 2015 für die Chiefs?

OLB Justin Houston, in 2014 mit 22 Sacks der erfolgreichste Quarterbackjäger der NFL, hat bei den Kansas City Chiefs für die Saison 2015 noch keinen Vertrag unterschrieben. Es sollen zwar Gespräche mit den Verantwortlichen der Chiefs statt finden, aber diese haben offensichtlich noch zu keinem konkreten Ergebnis geführt. Der Verhandlungsspielraum des NFL Teams ist deutlich eingeschränkt, weil nur wenig finanzieller Spielraum unterhalb der von der NFL festgelegten Gehaltsobergrenze besteht.

Um mehr Zeit für die Vertragsgespräche zu gewinnen, hat man seitens der Kansas City Chiefs Houston in der Offseason vorsorglich zum Franchise Player erklärt. Damit verbunden ist ein Vertragsangebot, das eine Laufzeit von einem Jahr und eine Gehaltszahlung von rd. 13 Millionen Dollar beinhaltet. Dieses Gehalt entspricht dem aktuellen Durchschnittssalär der fünf bestbezahlten Linebacker der Liga. Houston hat diesen Vertrag bislang nicht gegengezeichnet, wodurch er auch keine Verpflichtung hat, am Offseason Programm der Chiefs einschließlich der Preseason teil zu nehmen. Der OutsideLinebacker wünscht sich nach seinen starken Leistungen in 2014 einen gut dotierten langfristigen Vertrag, der ihm mehr finanzielle und berufliche Sicherheit bietet.

Nächster wichtiger Termin im Verhandlungsmarathon zwischen Houston und den Chiefs ist der 15.07.2015. Danach kann kein längerfristiger Vertrag mehr zwischen den Parteien abgeschlossen werden, der die Saison 2015 mit beinhaltet. Lässt man diesen Termin verstreichen, kann Justin Houston mit seiner Unterschrift auf dem ihm angebotenen einjährigen Vertrag im Extremfall noch bis zum zehnten Spieltag der Saison warten, ohne die Anerkennung eines weiteren Jahres für seinen Free Agent Status zu verlieren. Sollte er bis dahin allerdings immer noch nicht unterschrieben haben, kann er in 2015 nicht mehr für die Chiefs auflaufen.

Interessant am Rande ist, das die Chiefs Houston mit einem sogenannten non-exclusive Franchise Tag versehen haben. Dadurch kann der Spieler auch mit anderen Vereinen hinsichtlich eines neuen Vertrages Verhandlungen führen. Sollte dabei ein Vertragsangebot zustande kommen, haben die Chiefs allerdings die Möglichkeit, dieses zu gleichwertigen Bedingungen zu egalisieren und müssen Houston in diesem Fall nicht an den Konkurrenten abgeben. Falls dieses Geschäft den Chiefs zu teuer ist, erhält man vom Team, dass Houston verpflichten möchte, als Ausgleich sowohl in 2016 als auch in 2017 einen First Round Pick. Bei diesem doch recht hohen Preis, ist es nicht weiter verwunderlich, dass solche Transaktionen in der NFL so gut wie nie zum Tragen kommen.

Peter Schmitt - 19.06.2015

Wann unterschreibt Houston einen neuen Vertrag bei den Chiefs? (© Getty Images)