Nicht in die Falle gegangen

Die Lübeck Cougars haben ihr Auswärtsspiel bei den Bonn Gamecocks in einem Offensiv-Festival mit 49:42 gewonnen und dabei ihren zweiten Auswärtssieg in Serie gefeiert. Einen Spieltag vor der langen WM-Pause schoben sich die "Berglöwen" in der Tabelle auf Rang vier vor. Für die Cougars-Punkte sorgten Preston Bailey, Jamie Dale, Jordi Brugnani und Dennis Blaesner.

Das Match in der ehemaligen Bundeshauptstadt stand dabei bis zuletzt auf des Messers Schneide. Rund 1:23 Minuten vor Spielende befanden sich die Cougars zwei Yards vor der gegnerischen Endzone und mussten einen vierten Versuch ausspielen. Quarterback Perez Mattison tankte sich die fehlenden Meter nach vorne. Überhaupt war es erneut der 41-jährige Veteran, der dem Spiel seinen Stempel aufdrückte. Gleich sechs Touchdown-Pässe gingen auf das Konto des Spielmachers der französischen Nationalmannschaft, bei keiner Interception. Dankbarster Abnehmer war US-Receiver Preston Bailey, der seine beste Saisonleistung bot und drei Touchdowns fing. Darunter auch die letzten Zähler zum vorentscheidenen 49:35, rund vier Minuten vor dem Ende.

Die Cougars waren arg gebeutelt ins Rheinland gereist. Unter anderem mussten die Lübecker auf die Receiver Mike Kresowaty und Jan Wulf verzichten, in der Defense fehlten Benjamin Rabe und Arman Taherkhani. So sprang in der Angriffsreihe unter anderem Defensive Back Jordi Brugnani ein, der seine Sache als Receiver außerordentlich gut machte und gleich zwei Touchdown-Pässe fing.

Erst im dritten Quarter, beim Stand von 21:21, waren es die Gastgeber, die Lübecks Offense zum ersten Punt des Spiel zwangen. Und beim 28:28 gelang das erstmals auch der immer besser ins Spiel findenen Defense der Cougars. Denn nach einer Interception von Laurents Mohr, einem weiteren Bonner Punt im dritten Quarter, einem forcierten Fumble von Mohr der von Homer Mauga recovert wurde sowie einem Bonner Turnover on Downs blieb die Bonner Offense gleich fünf Mal in Serie ohne Punkte. Die Cougars nutzen diese Schwächephase der Gamecocks eiskalt aus, um auf 42:28 davonzuziehen.

So mussten die Gamecocks im letzten Spielabschnitt nach ihren Touchdowns zum 35:42 und 42:49 volles Risiko gehen und einen Onside-Kick schießen, der jeweils aber von den hellwachen "Berglöwen" gesichert werden konnte. 1:23 Minuten vor dem Ende rannte Perez Mattison dann schließlich zum Sieg.

"Die Spieler haben heute mit der dünnen Besetzung alles auf dem Feld gelassen. Ich bin unheimlich stolz auf die Mannschaft. Wir sind Bonn nicht in die Falle gegangen", sagte Head Coach Willie J. Robinson nach Spielende. Vor dem Anpfiff hatte er noch vor einem sogenannten "Trap-Game" gewarnt. In einer Woche gastieren die Cougars nun bei den Bielefeld Bulldogs, ehe es in eine einmonatige Sommerpause geht.

Schlüter - 15.06.2015

Die Lübeck Cougars haben Bonn besiegt. (© Zelter Media Service)