Klare Worte
Notre Dames Sportdirektor Jack Swarbrick hat in dieser Woche mit einem Interview ein Zeichen gesetzt und Stellung zu der anhaltenden Debatte bezogen, ob Studenten-Athleten mehr als zukünftige Angestellte der Athletic Abteilung einer amerikanischen Universität anzusehen sind, oder weiterhin ehrenamtlich tätige Studenten bleiben sollten. Nach einer Sitzung der so genannten Knight Commission der NCAA, die sich am Dienstag mit möglichen Auswirkungen des O’Bannon Falles und noch ausstehenden Rechtsfälle beschäftigt hat, nahm Swarbrick die Gelegenheit wahr, sich zu diesem Thema zu äußern. Es wird damit gerechnet, dass sich in nächster Zeit der US Bundesgerichtshof mit diesen Fällen beschäftigen wird und möglicherweise prüfen, ob das US-Mindestlohn Gesetz, das „Wage-and-hour“, beziehungsweise „Fair Labour Standard-Law“ im College Sport zwingend angewendet werden kann.
„Sollten die Athleten sich letztlich für einen solchen Schritt entscheiden, dann wäre Notre Dame bereit, sich aus der großen Sportlandschaft komplett zurück zu ziehen. Notre Dame ist nicht bereit, einem Modell zu folgen, bei dem ein Sportler kein Student mehr sein darf. Für uns ist der College Sport ein Markenzeichen. Sollte der Zug in die Richtung bezahlter Sportler gehen, würden wir in eine total andere Richtung fahren. Unser Präsident hat sich hierzu bereits klar ausgedrückt und ich verfolge die gleiche Meinung.“
Für Aussenstehende mögen die Äußerungen etwas verwirrend erscheinen, doch bereits Ende März hatte Swarbrick eine persönliche Vision über die Zukunft des College Sports vorgestellt, in der er zwei Sport Systeme kommen sieht. Zum einen kann er sich einen Dachverband vorstellen, der seine Studenten bezahlt und wie Angestellte betrachtet und zum einen einen klassischen Universitäts-Sportverband, der in etwas dem der heutigen NCAA gleicht. Swarbrick verglich zudem die Geschäftsmodelle von Stanford und Oregon. "Die einen sind eine private Forschungs-Elite-Universität und würden niemals ihren Sportstudenten Geld bezahlen wollen und die anderen sind eine öffentlich rechtliche Uni mit einer praxisorientierten Ausbildung, die sich sehr wohl vorstellen könnten, ihren "Azubis" Geld für die Sportleistungen zu bezahlen. Wenn einem Studenten das eine System nicht passt, kann er frei entscheiden und zum anderen Geschäftsmodell wechseln." Notre Dame sieht sich auf jeden Fall im Lager der "ehrenamtlichen Sportler".
Schlüter - 22.05.2015
Notre Dame würde sich aus der Welt des großen College Sports zurück ziehen, wenn Spieler bezahlt werden müssten. (© Getty Images)
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