Der AFCV NRW steht sehr solide da

AFCV NRW-Präsident Peter Springwald kann sehr zufrieden seinAm vergangenen Samstag fand in Hamm die ordentliche Jahreshauptversammlung des American Football und Cheerleading Verbandes NRW statt. Auch wenn weniger als die Hälfte der Mitgliedsvereine vertreten waren, sollte dies nicht als schlechtes Zeichen gewertet werden. So sieht es zumindest Vereinspräsident Peter Springwald: „Richtig voll wird es bei uns immer nur dann, wenn die Vereine mit der Arbeit des Verbandes unzufrieden sind. Das scheint offenbar nicht der Fall zu sein.“

Zunächst aber stellte er die positive Arbeit im Verband vor und lobte vor allem das tolle Engagement seiner Kolleginnen und Kollegen in den Vorstandsämtern, dem Präsidium und den unterschiedlichen Gremien. 2014 waren 61 Vereine Mitglied im AFCV NRW und was die Mitgliederzahlen angeht, kratzt der größte deutsche Landesverband im AFVD an der 10.000er-Marke. „Die würden wir in diesem Jahr gerne knacken und wir sind auf einem guten Weg“, so Springwald.

Als Erfolgsmodell erweist sich auch immer mehr das Online-Passmodul, das vom AFCV NRW entwickelt wurde. Sowohl dem Verband, als auch den Vereinen wird damit eine Menge Arbeit erspart und das Erstellen von neuen Pässen geht so schnell wie nie. Auch hier arbeitet der Verband stetig an einer Verbesserung und ist für Anregungen seitens der Vereine dankbar.

Deutliche Kritik aber übte Springwald an der Einhaltung von Fristen, die von einigen Vereinen gerne ausgereizt und nicht selten überzogen werden. „Wir sind hier schon so kulant wie möglich, denn unsere Ziel ist es ja, den Sport zu ermöglichen und nicht ihn durch bürokratische Hürden zu verhindern“, sagt Peter Springwald. „Allerdings macht das konsequente Ignorieren von Fristen zum Beispiel die Planung des Spielbetriebs enorm kompliziert. Im gleichen Atemzug beschweren sich die Vereine aber darüber, dass Spielpläne zu spät veröffentlich würden. Das passt nicht zusammen.“ Wo der Verband bisher immer nachsichtig war, könnten zukünftig andere Regelungen drohen. „Wenn es gar nicht anders geht, müssen wir hier finanzielle Strafen festlegen“, so der Verbandspräsident. „Aber das wollen wir eigentlich verhindern.“

Nach den ernsten Worten ging es aber dann auch wieder zu den positiven Aktionen im vergangenen Jahr. Die Cheerleading und Dance Landesmeisterschaft 2014 war ein ebenso großer Erfolg, wie auch die Reise der U15-Landesauswahl nach Texas mitsamt dem Turniergewinn. Zwei dritte Plätze für die GreenMachine U19 und die AllStars-Cheerleader beim Jugendländerturnier beziehungsweise der German Spirit Trophy in Stuttgart konnten sich ebenfalls sehen lassen. Ein großes Lob gab es auch für die Ausrichtung des U17-Länderturniers in Bochum, an dessen Gelingen die Bochum Cadets einen großen Anteil hatten.

Auch Andreas Kegelmann und Horst Fernbacher ziehen ein positives Fazit ihrer Arbeit im vergangenen Jahr. Die Vereine in NRW haben erkannt, dass weiteres Wachstum nur mit qualifizierten Coaches möglich ist und nehmen die Ausbildungsangebote des AFCV NRW immer mehr in Anspruch. „Die Termine für die kommenden Fortbildungen für C-Trainer und Trainer-Assistenten stehen bereits fest“, sagt Sportdirektor Andreas Kegelmann. „Auch die Planungen für die GreenMachine gehen langsam los.“ Die Coaching Convention wird in diesem Jahr voraussichtlich wieder am zweiten Dezember-Wochenende in Duisburg stattfinden.

Dass NRW ein Schul-Flag-Football-Land ist, hat der AFCV NRW nicht zuletzt der beharrlichen Arbeit von Horst Fernbacher zu verdanken. Ihm liegt die Ausbildung von Sportlehrern, die Veranstaltung von Turnieren und die Gründung neuer Flagteams an Schulen besonders am Herzen. „Hier liegt ein großes Potenzial an Nachwuchs-Footballern, von denen dann später auch die Vereine profitieren“, so Fernbacher.

Ein weiterer wichtiger Baustein für das Wachstum des Football-Sports in NRW ist die Ausbildung von Schiedsrichter-Nachwuchs. Auch hier ist der Verband auf einem guten Weg, auch wenn der tatsächliche Bedarf höher ist. Schiedsrichter-Obmann Stefan Plonka bittet die Vereine daher auch weiterhin, ihre Mitglieder für das Schiedsrichterwesen zu begeistern und sie zu den entsprechenden Aus- und Fortbildungen zu schicken.

Großes Potenzial liegt weiterhin im Bereich Frauenfootball. Das dritte Frauenfootball-Camp, das im vergangenen Jahr in Hamm stattfand, hat gezeigt, wie große die Begeisterung bei Mädchen und Frauen für American Football sein kann. „Auch in diesem Jahr wird es ein Frauenfootball-Camp geben“, sagt Markus Wendzinski vom Frauenfootball-Ausschuss. „Termin dafür ist der 3. und 4. Oktober.“

Finanziell steht der AFCV NRW auf einem sehr soliden Sockel. Schatzmeister Michael Schmidt führte die Vereinsvertreter gewohnt professionell durch den Jahresbericht 2014. „Trotz der vielen Großevents im Vergangenen Jahr steht am Ende ein kleines Plus in unseren Bilanzen“, so der Steuer-Experte. „Auch wenn die Aussichten für das kommende Geschäftsjahr weiterhin sehr positiv sind, ist der Etat für 2015 gewohnt konservativ verplant.“ Aufgrund der guten Kassenlage wird es auch in diesem Jahr keine Beitragserhöhungen für die NRW-Vereine geben. Auch die gestiegenen Mitgliedsbeiträge und Sonderabgaben seitens der Landesverbände an den Bundesverband werden vorerst nicht weitergegeben. Zudem werden in diesem Jahr keine Gebühren für die Sideline-Pässe erhoben.

Bevor zum Abschluss noch über die Anträge zur Jahreshauptversammlung beraten wurde, standen zunächst noch Neuwahlen auf dem Programm. Mit Ralf Peifer (vereinslos, GreenMachine), Jascha Stümmler (Sauerland Mustangs), Michael Preuss (Kevelaer Kings), Markus Weyers (Neuss Frogs) und Mirjam Vukic (Dortmund Giants) wurden fünf Mitglieder für den Beirat gewählt. Der Beirat ist ein unabhängiges Kontrollgremium im AFCV NRW.

Johannes Leuth, der an diesem Tag das Protokoll der Versammlung führte, wird zusammen mit Helmut Tripp dem Verband weiter als Kassenprüfer zur Verfügung zu stehen. Letzterer wurde für zwei Jahre gewählt.

In einem Eilantrag wurde zum Ende der Versammlung auch über die aktuelle Situation der Cologne Falcons beraten. Mit großer Mehrheit wurde der Vorstand damit beauftragt, alle rechtlich möglichen Schritte einzuleiten, um den verbliebenen Mannschaften des Kölner Vereins die Spielteilahme an den bisher geplanten Ligen zu ermöglichen. Eine finanzielle Unterstützung seitens des AFCV NRW wird es dabei nicht geben. „Auch hier sehen wir uns in der Pflicht, den Schaden für die Teams, die in unserem Landesverband antreten, möglichst gering zu halten. Wir müssen hier im Sinne des Football-Sports handeln“, so Springwald.

Wie gut es in NRW läuft zeigen auch aktuelle Anfragen aus benachbarten Ländern und Bundesländern, unter die Fittiche des AFCV NRW schlüpfen zu dürfen. Eine spannende Entwicklung, die es auf jeden Fall zu beobachten gilt. Lediglich die Cheerleader bereiten Verbandspräsident Peter Springwald ein wenig Sorgen.

„Die Cheerleader stellen mittlerweile ein Fünftel der Mitglieder, doch die Beteiligung an Verbandsthemen ist leider sehr gering“, so Springwald. „Seit geraumer Zeit suchen wir schon jemanden, der sich als Verantwortlicher für den Bereich Cheerleading im AFCV NRW engagiert. Leider bisher ohne Erfolg. Also Freiwillige vor! Wir sind immer zu Gesprächen bereit.“


Tillmann - 17.03.2015

AFCV NRW-Präsident Peter Springwald kann sehr zufrieden sein

AFCV NRW-Präsident Peter Springwald kann sehr zufrieden sein (© Tillmann)

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