De’Angelo Williams freigestellt

De'Angelo Williams wurde von den Carolina Panthers entlassen.Mit einem etwas unkonventionellen Weg hat der Running Back De’Angelo Williams gestern in einem Exklusivinterview beim Fernsehsender WBTV aus Charlotte bekannt gegeben, dass ihn die Panthers letzte Woche über ihr Vorhaben informiert haben, ihn zu entlassen. Zwar hat die Mannschaft den 31-Jährigen noch nicht offiziell gekündigt, doch es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Williams zumindest kurzfristig arbeitslos wird.

Allen Anschein nach war die Beziehung zwischen Carolina und ihm schon seit Monaten angespannt. Im Mai starb Williams’ Mutter, doch bei der Beerdigung am 24. desselben Monats tauchte mit Ausnahme vom Defensive End Greg Hardy kein Teamkollege, Trainer oder anderer Verantwortlicher auf, um den Trauernden zu unterstützen. Williams hatte in seinem Interview lediglich noch wohlwollende Worte für Hardy übrig: „Ein einziger Spieler kam zur Beerdigung und es gibt nichts was er sagen oder tun könnte, das in meinen Augen schlecht wäre. Alle Leute aus der Liga, aus der eigenen Umkleidekabine, alle haben sie mir geschrieben oder mich angerufen. Aber Greg Hardy kam persönlich.“

Williams, der seit 2006 für die Panthers, die ihn damals in der ersten Runde an 27. Stelle in der Draft auswählten, spielte, wäre noch für ein Jahr über 6,3 Millionen Dollar angestellt gewesen. Ein sehr hoher Wert für einen Running Back, der in den letzten Jahren immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte und dank der letzten starken Form von seinem Kollegen Jonathan Stewart sowieso mehr oder weniger verzichtbar wurde. Dass es dann auch noch eine zusätzliche angespannte Situation gab, machte es nicht einfacher.

De’Angelo rannte letztlich für Carolina bei 1.433 Versuchen für 6.846 Yards und 46 Touchdowns. Alle dieser Statistiken sind Teamrekorde. Seine beste Saison absolvierte er 2008, als er für 1.515 Yards und 18 Touchdowns lief. Es ist davon auszugehen, dass der Absolvent der Memphis University nicht lange ein Free Agent bleibt. Zwar wird es für ihn schwierig werden, wieder irgendwo ein Starter zu werden, doch als Nummer zwei werden ihn womöglich viele Teams einstellen wollen.

Die Panthers sparen sich derweil durch dieser Entscheidung zwei Millionen Dollar. Die Kündigung muss frühestens am 10. März und spätestens am 1. Juni offiziell bestätigt werden, um das Geld einzusparen. Was unterm Strich jedoch bleibt, ist ein bitterer Beigeschmack. Der Besitzer der Panthers hat laut Williams nicht einmal etwas von dem Tod der Mutter gewusst - oder es zumindest nicht als wichtig befunden - bis der Running Back Wochen danach einen Artikel in der Sports Illustrated veröffentlichte.

„Es hat mich getroffen zu erfahren, dass Du für das Team, Deinen Arbeitgeber, gearbeitet, geblutet, durch Verletzungen gespielt und alles getan hast, nur damit es erfolgreich ist, aber wenn Deine schlimmste Stunde Deines bisherigen Lebens geschlagen hat, lassen sie Dich allein“, meinte Williams im Interview.

Nachdem man Steve Smith in der letzten Saison ebenfalls gekündigt hatte, obwohl dieser weiterhin gute Leistungen ablieferte, und die Vereinslegende wutentbrannt in Baltimore unterschrieb, ist die Situation um Williams schon die zweite eher unsauber gelöste Entscheidung der Panthers unter dem Manager Dave Gettleman - ganz nach dem Motto „Business is Business“ agiert die Mannschaft aus Charlotte. Ob dies die richtige Vorgehensweise ist, daran scheiden sich die Geister. Doch es steht wohl fest, dass der erfolgreichste Läufer der Vereinsgeschichte im Mai des letzten Jahres einen besseren Beistand hätte erwarten dürfen.

Kai Weiß - 24.02.2015

De'Angelo Williams wurde von den Carolina Panthers entlassen.

De'Angelo Williams wurde von den Carolina Panthers entlassen. (© Getty Images)

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