Football und Präsidenten

Gerald Ford und Ronald Reagan als Footballspieler.American Football ist im Mutterland des ovalen Eies mehr als nur eine Freizeitbeschäftigung. „Football besetzt einen besonderen Platz in unserer Gesellschaft“, meint auch Steve Hatchell, der Präsident der National Football Foundation. „Football bringt uns etwas fürs Leben bei, es ermöglicht neue Perspektiven und Entwicklungschancen, es bringt Gemeinden zusammen und durchbricht Barrieren und es wird ein Geist des Wettbewerbes geschaffen, der nicht am Rande des Spielfeldes aufhört. Alle diese Attribute sind typisch amerikanisch und ein Teil des Stoffes, aus dem unser Land gewoben wurde.“ Diesen Zusammenhang haben auch schon seit über hundert Jahren die US-Präsidenten erkannt und es existiert seit dem Ende des 19. Jahrhunderts eine magische Verbindung zwischen dem Gridiron und dem Weißen Haus in Washington D.C. Sieben Präsidenten wurden mittlerweile für ihre Football-Verdienste mit der NFF Gold Medaille geehrt und damit wurde ein Band der gegenseitigen Verbundenheit zwischen Football, Volk und Exekutive geschaffen, dass am so genannten „Presidents Day“, der in diesem Jahr am 16. Februar 2015 in den Vereinigten Statten stattfindet, gefeiert wird.

Theodore Roosevelt (1901 – 1909) war der erste US-Präsident, der Einfluss auf den Sport nahm. Sein Verdienst war es, dass er dafür sorgte, dass die Sportart sicherer wurde. 1905 rief er eine Versammlung ein und zwang die Präsidenten der Universitäten dazu, Standards und Regeln zu schaffen, die weniger Todesfälle auf dem College Footballfeld verursachen würden. Er ließ die Intercollegiate Athletic Association of the United States gründen, aus der später die NCAA hervorging und verstand Football als eine Sportart, die den Charakter eines jungen Menschen prägen kann: „Im Leben und auf dem Footballfeld gilt ein und das gleiche Prinzip: „Sei fair, drücke Dich niemals vor einer Aufgabe und beachte die Regeln, aber schlage an der einmal gezogenen Linie immer hart zu, um Deine Interessen zu wahren. Unsere Gesellschaft wird durch Ernsthaftigkeit, Temperament und Energie angetrieben und dieses wird vor allem durch Football vermittelt. Der Ruhm gehört dem Mann, der wirklich in der Arena steht, dessen Gesicht durch Staub, Schweiß und Blut beschädigt wird, der die große Begeisterung, die große Hingabe kennt und sich der guten Sache verpflichtet fühlt. Wenn er gewinnt, dann weiß er den Nervenkitzel zu schätzen. Wenn er verliert, dann wird er zumindest versuchen, es beim nächsten Mal besser zu machen und gehört nicht zu den Seelen, die kalt sind und weder Sieg noch Niederlage kennen.“

Präsident Woodrow Wilson (1913 – 1921) war vor seiner Präsidentschaft der Präsident eines Colleges und arbeitete zwei Jahre lang als Assistant Coach an der Wesleyan University in Middletown, Connecticut. „Ich habe immer daran geglaubt, dass Football einen erzieherischen Wert besitzt. Es geht nicht nur ums Gewinnen. Ein Junge muss, um erfolgreich zu sein, Aktionismus zeigen und die Initiative übernehmen. Er muss Kraft und Mut anwenden, Ritterlichkeit beweisen und den Willen zum Sieg entwickeln.“

Präsident Herbert Hoover (1929 – 1933) war während seiner Zeit in Stanford ein Football Manager und half mit, die erste Partie zwischen Stanford und Cal im Jahr 1892 zu organisieren. „Diese Aufgabe war für mich die Quelle großer Befriedigung. Ich war nicht lange im Footballgeschäft aktiv, aber lange genug, um zu begreifen, dass es ein wunderbares, lehrreiches, kreatives und unterhaltsames Spiel ist.“

Präsident Dwight D. Eisenhower (1953 – 1961) spielte Halfback und Linebacker in Westpoint. Eine Knieverletzung beendete seine Footballkarriere im Jahr 1912. Er blieb dem Sport allerdings als Trainer noch einige Zeit verbunden: „Ich habe später festgestellt, dass genau die Sportler, die Football gespielt haben, über die Qualifikationen verfügen haben, die man benötigt, um als Anführer erfolgreich zu agieren.“

Präsident Gerald Ford (1974 – 1977) machte schon als Linebacker und Center in Michigan von sich Reden. Er gilt als bester Footballspieler, der jemals in das Weiße Haus einzog. Dank seines Einsatzes gewann Michigan 1932 und 1933 die National Championship im College Football und zeitgleich die Big Ten Conference Meisterschaft. Nach seinem Examen, spielte er noch 1935 im College All-Star Game gegen das NFL Team der Chicago Bears mit. „Dank American Football kenne ich den Wert des Teamplays. Mir ging es nicht um Gold und Ehre. College Sport brachte mir den Gewinn, sportlich fit zu sein und den Willen zu gewinnen. Gewinnen zu wollen ist nicht egoistisch, sondern es ist eine großartige amerikanische Tradition.“

Eine Aufstellung der US-Präsidenten, die mit dem American Football verbunden waren, wäre ohne Ronald Reagan (1981 – 1989) nicht komplett. Er spielte als Guard am Eureka College in Illinois und doch ist seine Verbindung zum Football vielmehr durch den Film „Knute Rockne: All-American“ bekannt geworden. In diesem Film spielte er Notre Dames Halfback George Gipp. Nach seinem Studium verdiente er sein erstes Geld als Radioreporter und kommentierte die Iowa Football Spiele einer lokalen Radiostation. „Ich verdiente damals 5 US Dollar und die Fahrgeldkostenerstattung mit dem Bus zum Iowa-Minnesota Spiel. Mit der Rolle des Gippers fand ich den Weg nach Hollywood. Somit besitzt Football einen magischen Wert für mich. Es hat die Macht, aus Jungs, Männer zu formen und wir können die Errungenschaften, die wir durch Football erworben haben, wie ein Diplom an die Wand hängen und als Nation stolz darauf sein.“

Schlüter - 14.02.2015

Gerald Ford und Ronald Reagan als Footballspieler.

Gerald Ford und Ronald Reagan als Footballspieler. (© National Football Foundation)

Leser-Bewertung dieses Beitrags:

zur mobilen Ansichtmehr News Collegewww.ncaafootball.comSpielplan/Tabellen CollegeLeague Map College
RegistrierenKennwort vergessen?

Login:

Kennwort:

dauerhaft: