Now or never Mammuts

Fast genau drei Jahre ist es her seit Markus Wahl mit die Geschicke des AFC Kuchen Mammuts übernahm als Zweiter und seit Mitte letzten Jahres als erster Abteilungsleiter. Wir nutzen das kleine Jubiläum für ein Interview mit ihm.

KM: Du hast Dir keine einfache Zeit ausgesucht um die Abteilung zu übernehmen. Was waren zu Beginn Deine größten Herausforderungen?

MW: In erster Linie war es einmal wichtig feste Strukturen aufzubauen. Sowohl Interne, wie dann eben auch Extern. Das hat schon einige Mühe, Kraft und auch Nerven gekostet. Das gebe ich ganz ehrlich zu. Als allerwichtigsten Punkt sehe ich aber nach wie vor unsere Jugendarbeit, die nun anfängt ordentlich zu laufen und eine klare Zielsetzung für die gesamte Abteilung Kuchen Mammuts. Woher kommen wir und wohin wollen – das war meiner Meinung nach sehr wichtig, dass auch mal festzulegen und ein Konzept zu erarbeiten.

KM: Würdest Du heute rückblickend Dinge anders machen? Wenn ja, welche und warum?

MW: Letzten Endes ist man hinterher immer schlauer. Sicherlich gibt es einzelne Punkte und Dinge die man hätte anders machen können. Doch dann würden wir unter Umständen nicht dort stehen wo wir heute sind. Nach dem zweiten Abstieg in Folge gibt es uns noch immer und zwar meiner Meinung nach stärker als zuvor. Wir haben eine funktionierende Jugendarbeit im Aufbau und bei den Aktiven hat sich der Schwund sehr in Grenzen gehalten. Sicherlich sind auch Leute gegangen die ich persönlich sehr vermisse. Dennoch haben wir auch guten Zulauf an motivierten, jungen und neuen Spielern. Man nimmt uns und unsere Arbeit auch in der Öffentlichkeit wahr und es wird klarer, dass wir ein ernsthaftes Footballprogramm auf die Beine stellen. Dafür bin ich auch unseren Coaches sehr dankbar, die sich sehr stark einbringen und keine Mühen scheuen, unsere Teams voran zu bringen. Bei den Spielern hat sich gezeigt, wer langfristig am Ball bleiben möchte. Unabhängig von den Höhen und Tiefen. Natürlich steht nun 2015 die Bezirksliga an. Aber dort haben wir die Möglichkeit einen sauberen Neuanfang zu starten. Durch die vielen Neuerungen wie Stadion, Kinowerbung, Konzept etc. sind wir deutlich breiter aufgestellt. In Summe würde ich daher das meiste wieder so machen.

KM: Was wird die Kuchen Mammuts 2015 und langfristig bewegen? Wo liegen Deine Prioritäten?

MW: Ganz klar – es wird nach oben gehen. Langfristig sind wir auf einem guten Weg, der aber auch mit viel Arbeit, Fleiß und Engagement verbunden ist. Ich habe nie gesagt oder gedacht, dass der Weg einfach wird. Aber die Mammuts-Familie ist diese Mühe absolut und jederzeit wert. Langfristig wird uns bewegen, dass wir uns noch viel breiter aufstellen müssen um dauerhaft Erfolge zu erzielen und uns halten zu können. In erster Linie muss für uns nun bei den Aktiven das Ziel sein, Spiele auch zu gewinnen. Oberste Priorität hat für mich, gemeinsam mit Head Coach Andreas Schorich, der Ausbau der Jugendarbeit. Diesen wichtigen Bereich haben wir im Verein einfach zu lange vernachlässigt. Hier liegt unsere Zukunft und die Werte und Dinge, die wir den Kindern und Jugendlichen im Football vermitteln können, die auch mir persönlich im Arbeits- und Privatleben sehr viel geholfen und gegeben haben. Das muss unsere Aufgabe und Verantwortung bei den Kuchen Mammuts sein – qualifizierte Jugendförderung, auch über den Sportplatz hinaus.

KM: Die Abteilung ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Zu den Seniors kamen der Neuaufbau der Jugend und die Flaggies. Wie siehst Du die Zukunft der einzelnen Unterabteilungen? Was sind die Ziele für 2015 und langfristig?

MW: Langfristig sind im Jugendbereich natürlich eigene Teams geplant. Ich betone das „langfristig“. Mit den Ostalb Highlanders haben wir einen verlässlichen Partner in einer Spielgemeinschaft. Besonders mit Jürgen Steiger, als Verantwortlichem seitens Heidenheim, hat es immer einen offenen, direkt und ehrlichen Dialog gegeben. Das ist etwas was ich sehr schätze und beide Jugendteams können von den jeweiligen Trainern, Highlanders, wie auch Mammuts lernen. Bei den Flaggies haben wir den Sprung zu einem eigenen Team bereits geschafft. Die Jungs bestehen als Team erst sehr kurze Zeit – gemessen an der Entwicklung ist das aber phantastisch. Ich freue mich, die Jungs dann 2015 auch erstmalig im direkten Ligabetreib erleben und begleiten zu dürfen. Wir dürfen nur nicht stehen bleiben, sondern müssen uns und somit den Verein ständig weiterentwickeln und auch einmal neue Wege beschreiten. Wenn wir das zustande bringen sehe ich eine gute Chance für die Jugendteams. Besonders im U19 Bereich haben wir hier noch sehr viel zu tun. In der U17 sieht es da schon sehr viel besser aus. Für 2015 wünsche ich mir speziell für die Jugendteams, dass sie sich auch endlich für ihre Bemühungen selbst belohnen. Ein weiteres Ziel ist natürlich, dass wir auch im Bereich Cheerleading wieder aktiv werden. Das gehört für mich einfach zum American Football dazu. Hier kann ich vorab nur den Wink geben – wartet ab was in 2015 noch so alles kommt.

KM: Möchtest Du die Abteilung noch weiter ausbauen und wenn ja, was bieten die Mammuts in Zukunft an?

MW: Defintiv. Wir fahren mit unserer Werbung gerade eine sehr aggressive Richtung in Sachen Öffentlichkeitsarbeit. Hintergrund ist einfach der, dass wir auch neben der Hauptsaison einfach mehr tun müssen. Von nichts kommt nichts. Deshalb wird es auch künftig wieder immer zwischen Oktober und November ein eigenes Kuchener Turnier geben. Wir müssen den Menschen in und um Kuchen herum zeigen, dass wir Leistungssport betreiben und daran auch noch Spaß als große Familie haben. Wenn sich das in den Köpfen der Leute bemerkbar macht, wird man unsere Ambitionen vielleicht auch einmal aus einem anderen Blickwinkel sehen. Bei den Aktiven haben wir nun im dritten Jahr einen guten Rumpfkader und die Jungs haben nun auch in Ober- und Landesliga wichtige Erfahrungen sammeln können. Auch wenn ich manchmal doch sehr kritisch bin und gerne einmal meckere wenn es nicht passt, ich bin stolz auf die Jungs. Sportlich leide ich selbst, wie jeder andere Spieler auf dem Feld auch, bei einer Niederlage. Mir geht es nicht darum, immer zu meckern. Ich will gemeinsam mit den Trainern und den Mitgliedern des Vorstandsteam die Kuchen Mammuts voran bringen. Doch zurück zum Team. Die Jungs haben gezeigt, dass sie gemeinsam verlieren können. Das wollen sie aber nicht hinnehmen. Sie arbeiten hart an sich um besser zu werden. Nun ist es 2015 endlich an der Zeit, dass sie auch zusammen siegen. Darauf freue ich mich, um ehrlich zu sein, bereits jetzt. In der Zukunft möchte ich mit den Mammuts die gesamte Bandbreite für American Football abdecken. Das fängt für mich bei den Flaggies an. Danach Jugend, Aktive und Seniorflagg. Ebenfalls der Bereich Cheerleading den wir wiederbeleben werden. Wenn in Kuchen Sonntags die Mammuts spielen, muss das einfach wieder ein Familienevent wie früher werden. Ein Event wo man die Leute trifft, notfalls zusammen auf dem Parkplatz noch zusammen grillt und sich das Spiel anschaut. Der Slogan „One Team, One Dream, One Family“ ist für mich nicht nur ein Spruch. Für mich sind das Emotionen und das ist auch die Marschrichtung in den kommenden Jahren.

KM: Trotz wachsendem Kader und verstärkter Coaching Staff ging es für die Seniors 2014 sportlich weiter auf Talfahrt. Du hast immer betont dass Coaches und Spieler trotz allem Dein vollstes Vertrauen genießen. Was hat Dich zu dieser Aussage bewegt?

MW: Natürlich gehört auch das Negative dazu. Abstieg ist nie schön. Das braucht man auch nicht schön reden. Manche Sachen sind in 2014 nicht wie erhofft gelaufen. Wir haben uns sportlich nicht in der Landesliga halten können. Das ist bitter. Dennoch sehe ich den Abstieg nun als Chance. Durch die Coaches, die einen hervorragenden Job machen, werden wir 2015 besser dastehen. Es macht sich in jeder Trainingseinheit bemerkbar. Es ist ein Zug dahinter im Training und es gibt klare Abläufe und Strukturen. Jeder Bereich hat seine Aufgaben und Trainingspläne. Bei den Spielern haben die Leute mein absolutes Vertrauen als Vorstand und Teamkamerad, die es sich Tag ein Tag aus im Training, Arbeitsdiensten im Verein und im Fitnessstudio erarbeiten. Natürlich gibt es da auch wieder das ein oder andere schwarze Schaf. Diese Jungs werden sich aber dann auch sehr bald entscheiden müssen, ob sie die Sache bisher ein wenig zu locker gesehen haben. Klar muss noch immer Spaß an der Sache sein. Den hat man aber auch durch Engagement und von nichts kommt nun mal einfach nichts. Aber ich denke auch diese Jungs werden sich für das Team und die Entwicklung entscheiden. In wie weit die Arbeit Früchte tragen wird, zeigt sich in 2015. Pascal Lauber ist beispielsweise für mich einer der Führungsspieler und Talente der Zukunft. Das heißt nicht, dass es andere nicht sind. Passi hatte 2014 seine Rookieseason als QB. Was ihn ausmacht, er ist nie mit sich zufrieden und versucht seine Fehler auszumerzen. Das beweist er dann auch durch eine extrem hohe Trainingsbeteiligung und Fleiß. Passi steht noch am Anfang, wie viele andere auch. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass er sich zu einem tollen Leader auf dem Feld entwickeln wird und seine Leute mitreißen wird. Aber nicht nur er wird sich so entwickeln. Da gibt es so einige Kandidaten, die noch viel mehr leisten können. Aber für mich war er jetzt einfach das beste Beispiel.

KM: Nächstes Jahr feiern wir 20 Jahre Mammuts. Sind spezielle Events geplant? Du hast einen Satz um die letzten 19 Jahre zu beschreiben...

MW: Geplant sind auf jeden Fall mal ein größeres Turnier in unserem neuen Stadion. Abends wird es dann noch eine ordentliche Party geben. Die Planungen laufen.

KM: Noch einen Satz für die letzten 19 Jahre?

MW: Schwierig, da ich nicht alle 19 mitgemacht habe. Wenn ich mich entscheiden muss. Einmal Mammuts, immer Mammuts, in guten, wie in schlechten Zeiten.

KM: Und einen Satz für das 20. Jahr...

MW: Now or never!!!

Vielen Dank für Deine offenen Antworten und Einblicke in die Zukunft der Mammutfamilie.

Das Interview für die Mammuts führte Dieter Göckelmann.

Peter Lorenz - 29.12.2014

(© Verein)

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