Wide Receiver - was ist das?

Wide Receiver A.J. Jenkins auf die Injured Reserve Liste gesetzt - dafür Jason Avant als neuen Passempfänger verpflichtet. Soweit die aktuellen News der Chiefs betreffend dieser Spielerposition. Aber wen interessiert das eigentlich? Spielen die Wide Outs überhaupt eine erwähnenswerte Rolle im Spielsystem Andy Reid? Wenn man sich die Gehaltssumme von Nr. 1 Receiver Dwayne Bowe ansieht (56 Millionen US-Dollar für einen 5--Jahres-Vertrag ) sollte man eigentlich davon ausgehen. Doch die in der Offseason fehlenden Transfers beziehungsweise Draftaktivitäten bezüglich dieser Spielerposition und alle bisherigen Saisonstatistiken sprechen da eine ganz andere Sprache.

Lediglich 156 von insgesamt 321 Passversuchen des Spielmachers Alex Smith gingen in den bisherigen elf Spielen in Richtung eines Wide Receivers. Davon griffen die Wide Outs lediglich 96 mal erfolgreich zu. Der statistisch beste Mann auf dieser Position, Dwayne Bowe, steht bislang pro Spiel mit durchschnittlich 55 Yards Raumgewinn zu Buch. Das ist im Vergleich zu den meisten anderen Teams und deren Top Receivern dann doch recht wenig. Insgesamt haben die Chiefs in der laufenden Saison bislang mit Passspiel 2211 Yards Raumgewinn erzielt; davon gehen nur 1062 Yards auf das Konto der eingesetzten sieben Wide Receiver. Bei den elf absolvierten regulären Spielen dieser Saison bedeutet das weniger als 100 Yards pro Spiel, für die ein Spieler dieser Position verantwortlich ist. Bezeichnend auch, dass bislang kein einziger der dreizehn Touchdown-Pässe von Alex Smith von einem Wide Out gefangen worden ist.

Sicherlich spielt die Position des Wide Receivers in der von Head Coach Andy Reid bevorzugten Variante der West Coast Offense nicht die tragende Rolle. Für dieses mehr auf kurzen Pässen basierende Spielsystem stehen mit den Running Backs Jamaal Charles und Kniles Davies sowie den Tight Ends Travis Kelce und Anthony Fasano auch unbestritten erstklassige Passfänger als Alternative zu den Wide Receivern bereit. Daneben spielt der Stil beziehungsweise die Persönlichkeit des Quarterbacks für die Einsatzhäufigkeit von Wide Receivern eine wichtige Rolle. Alex Smith sagt man unter anderem wenig Risikobereitschaft und nicht gerade den stärksten Wurfarm der Liga nach. Solche Eigenschaften fördern natürlich nicht Statistiken von Wide Receivern.

Es bleibt dennoch festzuhalten, dass im Vergleich zum Vorjahr unter dem gleichen Head Coach und mit demselben Spielmacher die Produktion der Wide Outs deutlich zurück gegangen ist. Wollen sich die Chiefs ernsthafte Chancen auf das Erreichen der Playoffs ausrechnen oder sogar noch höhere sportliche Ziele verwirklichen, dann ist im letzten Drittel der regulären Saison mehr Produktivität im Bereich der Wide Receiver gefragt.

Peter Schmitt - 24.11.2014

Jason Avant, der neue Wide Receiver der Chiefs (© Getty Images)