Kampf um die Halbfinalplätze

In der X League werden am Sonntag in den letzten Spielen der zweiten Runde die Plätze im Halbfinale vergeben, und weil in diesen die Teams mit den besten Bilanzen nach der ersten Runde aufeinander treffen, haben alle sechs Chancen, mit einem Sieg ins Halbfinale einzuziehen. Mehr noch, für einige Teams könnte es selbst im Falle einer Niederlage noch zum Einzug unter die letzten vier reichen, und wenn es richtig „dicke“ kommt, können am Ende fünf der sechs Teams mit der gleichen Bilanz (dann 6-1) dastehen, sodass das Tie-Breaker-Verfahren bis hin zum letzten Schritt (Losentscheid) entscheiden müsste. Die besten Chancen, ein solches Szenario abzuwenden, haben die beiden Teams, die in dieser Saison noch nicht verloren haben: die Fujitsu Frontiers, die auf Panasonic Impulse treffen, und die LIXIL Deers, die IBM BigBlue als Gegner haben. Beide sind leicht favorisiert, aber ihre Gegner stark genug, um ihnen die erste Niederlage in dieser Spielzeit beizubringen.

Einer der interessantesten Aspekte der Partie der Frontiers gegen Impulse ist, dass hier die beiden nach erzielten Punkten besten Offenses und die beiden nach kassierten Punkten besten Defenses auf dem Platz stehen werden. Gespannt sein darf man vor allem darauf, wie sich die Abwehr von Impulse gegen den Top-Passer im bisherigen Saisonverlauf schlägt. Die hat seit der überraschenden 21:24-Niederlage im ersten Spiel Ende August gegen die Elecom Kobe Finies keinen Touchdown mehr kassiert, nach besagter Niederlage viermal in Folge zu Null gespielt und erst letzte Woche beim 65:3 gegen Asahi Beer Silver Star Punkte hinnehmen müssen. Der Angriff der Frontiers ist allerdings von einem ganz anderen Kaliber als die sechs Offenses, denen Impulse bislang gegenüber stand. Die Schaltzentrale im Angriff der Frontiers ist QB Colby Cameron, einer von drei US-Quarterbacks in der X League, der im Frühjahr zu den Frontiers gestoßen war. In den bisherigen sechs Partien war er mit zwei Dritteln seiner Pässe erfolgreich (87 von 129), holte 1.399 Yards und leistete sich bei 18 Touchdown-Pässen nur zwei Interceptions. Gegen Impulse aber trifft Cameron auf die Abwehr, die in den ersten sechs Spielen die meisten gegnerischen Pässe abfing (18).

Im Spiel der Deers gegen BigBlue ist die Konstellation umgekehrt. Die favorisierten Deers, die in der ersten Runde überraschend das Top-Team der letzten Jahre, die Obic Seagulls, hinter sich gelassen hatten, leben stärker von ihrer guten Abwehr, während die Stärken von BigBlue in der Offensive liegen, die von Kevin Craft geführt wird, der einst der erste US-Quarterback in der X League war und in diesem Jahr seine dritte Saison in Japan spielt. Nach Yards (1.681) und Touchdowns (19) war Craft bislang sogar besser als Cameron von den Frontiers, allerdings leistete er sich auch neun Interceptions, sieben davon in den Spielen gegen die drei stärksten Gegner (Frontiers, Rise, Challengers).

Im dritten Spiel, Elecom Kobe Finies gegen Obic Seagulls, könnte es das Ende einer Ära geben. Sollten den Finies nach dem überraschenden Gewinn der West Division gegen den Titelverteidiger der nächste Coup gelingen, dann könnte der japanische Meister der letzten vier Jahre den Einzug ins Halbfinale verpassen, wenn in einem der beiden anderen Spiele Impulse oder BigBlue gewinnen würden. An diese Option glaubt aber wahrscheinlich kaum jemand. Die Finies hatten zum Auftakt der zweiten Runde gegen den Dritten der East Division, Nojima Sagamihara Rise, klar verloren (14:41), während die Seagulls mit QB Shun Sugawara, der im letzten Spiel der ersten Runde gegen die Deers angeschlagen gefehlt hatte, Rise am letzten Wochenende klar geschlagen hatten (44:21). Wenn Sugawara am Sonntag so stark spielt wie gegen Rise (324 Yards, fünf Touchdown-Pässe, keine Interception), dürften die Finies chancenlos sein.

Interessant an diesem Spiel ist noch, dass die Seagulls selbst bei einer Niederlage nicht zwangsläufig raus wären in Sachen Halbfinale. Sollten auch Impulse und BigBlue verlieren, dann hätten die drei Gruppenzweiten jeweils eine 5-2-Bilanz. In diesem Fall müsste das Los über den vierten Halbfinalisten entscheiden, weil die vier Tie-Breaker-Schritte zuvor nicht zum Tragen kämen beziehungsweise den Gleichstand nicht auflösen würden. Der erste Tie-Breaker-Schritt, Ergebnisse der drei Teams untereinander, fällt aus, weil nicht Jeder gegen Jeden gespielt hat, der zweite, Punktedifferenz bei maximaler Differenz von 20 Punkten pro Spiel, auch, weil alle drei Teams über dieser Grenze bleiben würden. Im dritten Schritt, Stärke des Programms gemessen an den Siegen gegen Super-9-Gegner, hätten alle Drei die gleiche Bilanz (2-2), im vierten, Anzahl der Siege in der zweiten Runde, auch (jeweils einer).

Hoch - 15.11.2014

(© X League)

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