Rams verlieren nach gutem Start

Im 700. Monday Night Football Spiel seit Einführung des Spieltages haben die St. Louis Rams den Divisionsrivalen aus San Francisco empfangen und wollten beweisen, dass die aufsteigende Tendenz der letzten Begegnungen nun in einen Sieg münden kann. Schon vor der Partie gab es viel Applaus im Edward Jones Dome, denn die Fans und die Rams feierten den Super Bowl XXIV-Gewinn unter Anwesenheit der meisten Spieler des Meisterteams von 1999. Das war auch der Grund warum die Mannschaft in den Nostalgie-Jerseys spielte.

Und der Plan schien aufzugehen. Gleich im ersten Driver waren sie erfolgreich. Nicht nur, dass sie mit den ein Yard-Lauf-Touchdown von Benny Cunningham das 7:0 markierten, die Rams nahmen auch sage und schreibe sieben Minuten von der Uhr, bevor die 49ers in Ballbesitz kamen, um sich dann aber fünf Spielzüge später wieder per Punt davon zu trennen. St. Louis schien seine Hausaufgaben gemacht zu haben, während die Gäste noch den Weg zum beziehungsweise ins Spiel suchten. Daraus resultierte dann wenige Sekunden vor dem ersten Seitenwechsel dann die 14:0-Führung der Gastgeber, nachdem Quarterback Aaron Davis Lance Kendricks über 22 Yards erfolgreich bediente.

Aber das sollte es dann auch schon fast gewesen sein mit den Punkten für die Rams. Nur wusste das zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Außer den 49ers vielleicht, die sich nicht beirren ließen. Den Anfang machte dann Kicker Phil Dawson, der mit seinem erfolgreichen 54 Yards-Field-Goal in der Mitte des zweiten Viertels zur Aufholjagt blies.

Und es dauerte bis gut eine Minute vor dem Halbzeitpfiff, bis der wohl entscheidende Touchdown fiel, der die Rams schockte und die Gäste zurück ins Spiel brachte, den Quarterback Colin Kaepernick brachte den weitesten Pass seiner NFL-Karriere an und bediente Brandon Lloyd über 80 Yards zum 10:14. Damit waren die Niners wieder im Spiel.

Und die Gäste marschierten nach der Pause. Zwölf Spielzüge und 80 Yards weiter fing dann Aldon Boldin einen elf Yards-Pass von Kaepernick zur erstmaligen 17:14-Führung. Und San Francisco machte mit dem Punkten weiter, 20 Sekunden vor dem letzten Seitenwechsel markierte der 32 Yards-Touchdown-Fang von Michael Crabtree das 24:14.

Das letzte Viertel musste die Entscheidung bringen. Und für die Rams gab es dann schon gleich mal eine Déjà-Vu. Sie waren schon mal in der Situation gewesen in letzter Sekunde ein Spiel zu entscheiden. Doch den Anfang machte erst einmal Rams-Kicker Greg Zuerlein, der ein 38 Yards Field Goal zum 17:24 verwandelte. Das war zweieinhalb Minuten vor Spielende. Der anschließende Onside Kick klappte nicht und brachte San Francisco mit 2:24 Minuten auf der Uhr ins Spiel. Doch auch die 49ers mussten punten und gaben St. Louis bei einer Minute und fünf Sekunden Restspielzeit das Angriffsrecht zurück.

Nun mussten die Gastgeber alles auf eine Karte setzen um wenigstens in die Overtime gehen zu können, doch der zweite Passversuch von Aaron Davis wurde von Defensive Back Dontae Johnson abgefangen und zwanzig Yards zum 31:17-Endstand zurückgetragen.

Und so meinte Rams-Head-Coach Jeff Fisher nach dem Spiel: „Natürlich bin ich sehr enttäuscht. Insbesondere für unsere Spieler nach dem schnellen Start. Aber es ist schon interessant, wir hatten in jedem Spiel die Chance zum Unentschieden oder zum Sieg. Und ich bin sicher, dass meine Erfahrung mir hilft daraus zu lernen. Wir müssen es schaffen, dann auch Spiele am Ende zu gewinnen!“

Und ein sichtbar gut gelaunter Colin Kaepernick meinte: „Unsere Receiver haben einen Riesenjob heute gemacht, ebenso wie die Offensive Line, die uns gut beschütze und uns viel Zeit gab.“ Mit diesem Sieg holte San Francisco den 46. Sieg beim Monday Night Football. Das sind die meisten in dieser Serie, dicht gefolgt von den Dallas Cowboys mit 43.


Tillmann - 14.10.2014

QB Colin Kaepernick (SF 49ers) holte den 46. MNF-Sieg (© Getty Images)