Wo heute der Football fliegt ...

Vor genau 25 Jahren noch eine bittere Realität ....Nur einen Steinwurf entfernt, wo am 11. Oktober 2014 das 36. Endspiel um die deutsche Footballmeisterschaft ausgetragen wird, befand sich vor genau noch 25 Jahren eine Demarkationslinie, die als Folge eines barbarischen Weltkrieges jahrzehntelang Europa in zwei Teile zerschnitt. 

Was sind schon 25 Jahre? Genau 10680 Tage teilte die Berliner Mauer eine Stadt, ein Land, einen Kontinent.

Am 13. August 1961 begannen Bausoldaten auf Geheiß des DDR Regimes und der damaligen Moskauer Regierung eine zunächst provisorische Mauer zu bauen, um den stetigen Weggang von Facharbeitern in den „Westen“ zu stoppen. Der 17. Juni 1957 war den Genossen sicherlich noch in den Köpfen und es gehrte immer noch in den Köpfen der Bevölkerung. Der Wunsch nach Freiheit und nach verbesserten Lebensbedingungen wurde zuerst mit russischen Panzern, dann mit einem fast beispiellosen Todesstreifen beantwortet. Fortan wurden bis zum 9. November 1989 zwangsweise Familien von einander getrennt und wer es doch wagte, die Flucht nach vorne anzutreten, musste um sein Leben fürchten. Die Arbeitsgemeinschaft 13. August, Betreiberin des heutigen Mauermuseums am Checkpoint Charlie, ermittelte 2009, dass wahrscheinlich 245 Maueropfer und 38 natürliche Sterbefälle insgesamt zu beklagen waren. 

Ein System von mehreren Komponenten machte ein Durchkommen fast unmöglich. Hinter der Mauer befanden sich Sperren, die so genannten spanischen Reiter, Stacheldraht, verminte Abschnitte, angekettete Wachhunde, die wirklich ein Hundeleben führten und eine flache Ebene, die von oben durch Wachtürme gut einsehbar war. Ein offizieller Schießbefehl als ständige Weisung an die DDR Grenztruppen als Maßnahme zur Unterlassung von Fluchtversuchen, legitimierte den völkerrechtswidrigen Gebrauch einer Schusswaffe aus Sicht des DDR-Regimes.

Der lange Spuk ging schließlich mit der friedlichen Revolution von 1989 zu Ende. 

Da das Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion und der Sportpark auf einer höhergelegenen Böschung im Ostteil der Stadt lag und natürlich auch für sportliche Zwecke weiterhin genutzt wurde, entstand 20 Jahre lang eine kuriose Situation. Der Grenzstreifen verlief in einer schiefen Ebene an der steilen Böschung unterhalb des Jahnstadions und war für die DDR Grenztruppen nur schwer zu sichern. Ein angrenzender Bahnhof gehörte bereits zum Westteil (Wedding) der Stadt und an der Straßenkreuzung Eberswalder / Oderberger / Schwedter / Bernauer Straße befand sich eine der Aussichtsplattformen, mit der Touristen von der Westseite einen Blick über die Berliner Mauer werfen konnten. 

Durch einen Gebietsaustausch im Jahre 1988 erwarb Ost-Berlin die östliche Hälfte des Bahnhofsgeländes, die Sektorengrenze wurde auf rund ein Kilometer Länge um 50 Meter Richtung Westen verschoben. Eine solche Entscheidung mag heute anachronistisch wirken, war aber in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts offizielle Realpolitik.
Also freuen wir uns, in Gedanken an diese graue Zeit, über die geschenkte Freiheit und genießen die 36. Auflage des German Bowl. 





German Bowl XXXVI 

11. Oktober 2014

Friedrich-Ludwig-Jahn Sportpark 
In Berlin

Schlüter - 25.09.2014

Vor genau 25 Jahren noch eine bittere Realität ....

Vor genau 25 Jahren noch eine bittere Realität .... (© Schlüter)

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