Wendepunkt?

Auf und davon - #95 Chandler JonesAlles lief für die Vikings: Nach einem Durchmarsch mit vier Siegen durch die Preseason, geriet auch der Saisonstart bei den St. Louis Rams mit 34:6 zu einem Anlass für großen Optimismus: Das einzige Team, das in der Week 1 keinen Touchdown zuließ. Ein abgeklärter Matt Cassel auf der Quarterback-Position, der Rookie Teddy Bridgewater genug Zeit für einen ruhigen, optimalen NFL-Einstieg verschaffen sollte. Ein explosiver Cordarelle Patterson, der alle in ihn gesetzten Erwartungen als Playmaker zu erfüllen schien. Und Adrian Peterson in der Hinterhand, der in der ersten Woche noch nicht gefordert war, das Team auf seinen Schultern zu tragen.

In der zweiten Woche lief es nun gar nicht mehr für die Mannschaft aus Minnesota. Vor allem lief Adrian Peterson nicht für das Team auf. Kein 48 Stunden vor dem Spiel sah sich der Running Back Vorwürfen wegen Kindesmisshandlung ausgesetzt und musste bei den Behörden zur Aussage antreten. Ohne genaue Kenntnisse des Sachverhalts wollten sich die Vikings verständlicherweise nicht weiter zu dem Thema äußern, nahmen den Spielern für das Wochenende aber aus dem Kader. Ein Vorgang, der beiden Seiten zum Schutz dienen könnte, bis die Vorwürfe hinreichend geklärt sind. Eine Stellungnahme hat die Organisation für den Beginn der Woche angekündigt.

Gegen die New England Patriots, die zum Saisonauftakt noch fast 200 Laufyards gegen die Miami Dolphins abgeben mussten, fehlte Peterson dann jedenfalls an allen Ecken und Enden. Letztlich sollten nur 54 Yards über den Boden für die Vikes zu Buche stehen. Es lag also an Matt Cassel gegen seinen einstigen Mentor und guten Freund Tom Brady durch die Luft für Punkte zu sorgen. Das gelang allerdings nur im ersten Drive: Nach knapp fünf Minuten im ersten Viertel fand Cassel Matt Asiata, der für die ersten Punkte des Spiels sorgte. Für das Heimteam sollten es aber auch die letzten sein. Ab diesem Zeitpunkt fand Cassel in schöner Regelmäßigkeit (ein Mal pro Quarter) einen Gegenspieler und sorgte so im Umkehrschluss für 17 Punkte der Patriots.

Der Knackpunkt des Spiels ereignete sich aber neun Sekunden vor der Halbzeit und keine der regulären Angriffsreihen war involviert. Es waren die Special Teams, namentlich Chandler Jones, der seinen großen Auftritt hatte: Erst blockte die Nummer 95 der Patriots den Field Goal-Versuch der Vikings, dann nahm er den Ball auf und war auf dem Weg in die Endzone nicht mehr zu halten. Statt auf 17:10 zu verkürzen und sich alle Möglichkeiten für die zweite Halbzeit offen zu halten, ging es mit 24:7 in die Kabine. Von da an nutzten die Patriots ihre ganze Erfahrung, um den Sieg letztlich locker mit 30:7 nach Hause zu bringen.

Für die Nordmänner könnten dagegen stürmische Zeiten beginnen. Sollten sich die Vorwürfe gegen Adrian Peterson bestätigen, dürfte zum einen die Liga im Rahmen der Personal Conduct Politik eine Sperre verhängen, zum anderen müsste die Organisation natürlich selbst über Konsequenzen nachdenken. Sollte sich die Situation auf der Running Back Position doch noch entspannen, steht mit dem Quarterback die nächste Baustelle an. Denn die "Teddy! Teddy!" Sprechchöre in Minnesota waren spätesten im letzten Viertel nicht mehr zu überhören. Head Coach Mike Zimmer steht nun seinen ersten großen Herausforderungen – auch abseits des Spielfelds – gegenüber. Herausforderungen, die nicht nur die Weichen für den Rest dieser Saison stellen könnten.

Garn - 14.09.2014

Auf und davon - #95 Chandler Jones

Auf und davon - #95 Chandler Jones (© Getty Images)

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