Die letzte Chance

Noch ein einziges Mal haben die Spieler der zweiten Reihe eine Chance. Nachdem die Green Bay Packers am Donnerstag gegen die Kansas City Chiefs gespielt hat, heißt es für Head Coach Mike McCarthy und General Manager Ted Thompson insgesamt 53 Spieler für den aktiven Kader auszuwählen.

"Wir werden sicher stellen", erklärte McCarthy am Dienstag, "dass jeder am Donnerstagabend seine Chance bekommt." Natürlich spielt er damit nur auf jene Spieler an, die noch um einen Platz im Team bangen müssen. Stars wie Aaron Rodgers gehören natürlich nicht dazu. Wohl aber sein potenzieller Ersatzmann. Noch streiten sich Scott Tolzien und Matt Flynn um den Platz hinter dem Spielmacher.

Vor einem Jahr sah das ganz anders aus. Damals stritten nicht zwei gute Quarterbacks um den einen Platz, sondern es gab Verletzungssorgen. Nun hat aber Offensive Coordinator Tom Clements "ein gutes Gefühl". Nach den bisherigen Trainingswochen ist die Entscheidung nicht abzusehen. McCarthy sagte, Flynn sei ungefähr zehn Plays hinter Tolzien, weshalb Letztgenannter auch eine besseres Passer Rating (104,9 zu 61,9) hat. Beide konnte bisher aber jeweils einen Touchdown erzielen, Tolzien gelang mit 338 Yards jedoch knapp 200 Yards mehr Raumgewinn in den bisherigen Tests. Quarterbacks Coach Alex Van Pelt lügt also nicht, wenn er davon spricht, beide hätten "den Job verdient".

Da Rodgers in der Vergangenheit immer das letzte Vorbereitungsspiel aussetzte, werden beide wohl direkt gegeneinander um den Platz kämpfen. Aber nicht nur das eine Spiel werde zählen, versicherte Clements, "sondern auch die Besprechungen, die Trainingseinheiten und eben die Präsenz im Camp".

Aber das ist noch nicht alles. Head Coach Mike McCarthy siegt das große Ganze. Und das große Ganze sind nun einmal 53 Spieler. Die Frage, ob nun zwei oder drei Quarterbacks, stellt sich nicht allein. "Matt und Scott kämpfen nicht nur gegeneinander", unterstrich der Chef an der Seitenlinie, "es geht um die 53 besten Spieler, die man wählen muss." So könnte einer der beiden – trotz starker Leistung – gehen, weil beispielsweise ein defensiver Youngster besser ist. Ein solcher ist Jayrone Elliott. Vier Sacks stehen in seiner Statistik aus der Pre-Season und das Lob des Trainers ist ihm sicher. "Er ist doch das beste Beispiel, eine Chance zu nutzen", lobte McCarthy deutlicht, "er ist besser geworden und wird gegen Kansas viel spielen. In der Defense, aber auch in den Special Teams."

Der Kampf um die 53 – mit den zehn Plätzen für den Practice Squad sind es immerhin 63 – hat begonnen. Ende völlig offen. Nur eines steht fest: Bis Samstag muss sich McCarthy entschieden haben.

Fabian Biastoch - 27.08.2014

Matt Flynn: Schafft er es ins Team? (© Getty Images)