Auf den Geschmack gekommen
Die College Football Fans kommen so langsam auf den Biergeschmack und so setzt sich der Trend in diesem Jahr immer mehr durch, dass die Veranstalter von College Football Matches, also die Universitäten selbst, Bier als „Erfrischungsgetränk“ vor, während und nach dem Spiel anbieten. Genau 21 Hochschulen werden auf dem Campus ihren Kunden das Bierglas reichen (Akron, Bowling Green, Cincinnati, Colorado State, Houston, Kent State, La.-Lafayette, La.-Monroe, Louisville, Minnesota, Nevada, North Texas, SMU, Syracruse, Toledo, Troy, Tulane, UNLV, UTEP, Western Kentucky und West Virginia). Vor fünf Jahren waren es noch weniger als die Hälfte, die den Ausschank erlaubten, während es während der Tailgate Parties außerhalb des Campus durchaus flächendeckend normal ist, sich mit dem kühlen Naß zu zu prosten.
Auffällig ist es auch, dass es vor allem sportlich unbedeutendere Universitäten sind, die sich dem Bier-Trend anschließen. Nur vier der aufgezählten Football Teams stammen von den fünf großen Conferences. Grundsätzlich hat die NCAA es nicht verboten den Universitäten den Bierverkauf zu verbieten, so dass es ihnen selbst überlassen ist, die Umsätze durch das Getränkt aufzubessern. "Jede Institution sucht nach Wegen, ihre Umsätze und Gewinne zu erhöhen und Alkohol ist auch mit dabei“, hat Jeff Schemmel von der College Sports Solutions LLC, einer Consultingfirma herausgefunden. „Die meisten größeren Hochschulen haben genügend Einnahmen durch den Merchandising-, Ticket- und TV Rechteverkauf generiert, während die kleineren Universitäten auf jeden Dollar angewiesen sind und ihre Attraktivität erhöhen wollen, damit ihre Fans in das Stadion kommen. Interessant ist es aber auch, dass diese Schulen auch darüber berichten, dass es bisher nicht zu Ausschreitungen wegen Alkoholismus gekommen ist.“
Der Athletic Director von Troy hat sogar erste geschätzte Verkaufszahlen veröffentlicht. Er geht davon aus, dass Bier für 200.000 USD Dollar verkauft wird. Troy erhält 43 % des Brutto Bier Umsatzes vom Konzessionär Sodexo, so dass rein rechnerisch von einem fünf Dollar Glas zwei Dollar für die Universität übrig bleibt. Diese neuen Einnahmen werden übrigens den Ausbau der Footballgebäude mit finanzieren, die insgesamt auf 25 Mio US Dollar geschätzt werden. West Virginia argumentiert übrigens den im Jahr 2011 gestarteten Verkauf von Bier damit, dass die Fans schon alkoholisiert von den Tailgate Parties in das Stadion kamen. Seit dem verkauft West Virginia lieber Bier im Stadion und hat angeordnet, dass jeder Besucher, der einmal das Stadion verlässt, nicht wieder hineingelassen werden darf und wer bereits alkoholisiert in das Stadion gehen möchte natürlich auch abgewiesen wird. West Virginia hat in den letzten drei Jahren 516.000 US Dollar durch seinen Bierverkauf (80 Mio. US Dollar Gesamt Budget) verdient und die Campus Polizei hat berichtet, dass die Entgleisungen durch Alkoholismus nach der Einführung dieser Regeln, drastisch zurückgegangen sind.
Ein ähnliches Fazit hat auch der Studentenverterer von SMU, Ramon Trespalacios in seiner Tasche: „Kontrollierter Bierausschank und entsprechende Regeln vor und im Stadion sorgen dafür, dass die Studenten sich nicht unnötig vor dem Spiel betrinken und dass sie verstärkt in das Stadion gelockt werden, anstatt vor dem Fernseher zu sitzen und sich dort betrinken.“ Die Mustangs haben übrigens festgestellt, dass ihre Stadionauslastung um 12% angestiegen ist, seitdem bei Ihnen Bier verkauft wird.
Schlüter - 23.08.2014
Eins, zwei, drei ... (© Deutscher Bierbrauer Verband, Media Bereich)
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