Bortles überzeugt, aber Bears gewinnen

Blake Bortles zeigte in den ersten zwei Spielen schon, wieso er im Mai schon an dritter Stelle der Draft ausgewählt wurde.Das zweite Spiel, der zweite überzeugende Auftritt für den dritten ausgewählten Spieler der NFL Draft 2014: Auch am gestrigen Abend gegen die Chicago Bears konnte Blake Bortles mit 11 abgeschlossenen seiner 16 Würfe für 160 Yards überzeugen, was jedoch das Heimteam nicht davon abhielt, durch einen finalen Drive in den letzten Minuten das Spiel knapp mit 20:19 für sich zu entscheiden. Der Druck auf Jaguars-Trainer Gus Bradley dürfte aber durch das zweite Preseason-Match weiter steigen, denn immer mehr Fans fordern, dass Bortles starten soll.

Dabei hat sich eigentlich Chad Henne nichts zu Schaden kommen lassen. Der Quarterback verhalf Jacksonville gleich bei der ersten Offensivserie zu einem Field Goal, als er zwei Mal den Rookie Marqise Lee und ein Mal über 20 Yards den Tight End Marcedes Lewis fand. Nach einem schnellen 3 & Out der Bears bekam die Offensive der Jaguars den Ball wieder zurück und dieses Mal sorgte der Neuzugang Toby Gerhart, der sein Debüt im Trikot von Jacksonville machte, für das Highlight, als er unter anderem bei einem Versuch für 18 Yards lief. Ein weiteres Field Goal sollte folgen.

Die Bears bekamen währenddessen nichts auf die Reihe. Defensiv konnten sie Henne & Co. nur immer im letzten Moment vom Touchdown abhalten, so auch fast beim dritten Drive der Jaguars, der durch ein Fumble vom Bear Eric Weems beim Kickoff in der gegnerischen Hälfte begonnen wurde. Dieses Mal fand aber Chad Henne im letzten Moment seinen Wide Receiver Lee kurz vor der Endzone, der Kelvin Hayden aussteigen ließ und ungehindert in die Endzone laufen konnte. Es stand 13:0, die Offensive von Chicago konnte bisher gerade mal drei Spielzüge ausspielen.

Glücklicherweise kamen sie zum Ende des ersten Viertels endlich ins Rollen. Jay Cutler bekam von der Offensive Line immer wieder mehrere Sekunden Zeit, um seine Ziele zu finden. Dies tat er mit Bravour, er spielte Martellus Bennett, Alshon Jeffery, Matt Forte und letztlich auch Brandon Marshall an – Marshall zum Touchdown über vier Yards.

Von nun an war es die Aufgabe der Ersatzspieler, das Match zu gestalten. Blake Bortles war dabei der Star. Er spielte ruhig, mit nahezu perfekter Technik und schaffte einige schwierige, aber erfolgreiche Würfe, auch wenn es für keinen Touchdown reichen sollte. Jimmy Clausen, der diese Woche vor Jordan Palmer für die Bears aufs Feld treten durfte, spielte ebenfalls solide, warf aber eine Interception und traute sich auch sonst kaum, etwas zu riskieren. Über die nächsten eineinhalb Viertel kam es so zu weiteren zwei Field Goals für Jacksonville und einer 19:7-Führung.

Im letzten Spielabschnitt wechselten die beiden Mannschaften dann wiederum durch, nun waren Palmer für Chicago und Rookie Stephen Morris für die Jaguars verantwortlich für die Offensiven. Während Morris nervös wirkte und eigentlich nichts zustande brachte (18 Yards und eine Interception bei sechs Würfen), schien sich Palmer seiner Situation bewusst zu sein – Clauson hatte ihn letzte Woche im Kampf um die Rolle des Ersatzes von Cutler überholt – und fungierte als Dirigent zweier erfolgreichen Offensivserien. Beide mündeten in Touchdowns, die erste in einen ein Yard Touchdown-Lauf von Ka’Deem Carey, die zweite in einen fünf Yard Touchdown-Lauf von Senorise Perry 50 Sekunden vor Spielende, was nach einem misslungenen Zweipunktversuch das Endergebnis von 20:19 besiegelte.

Das Match dürfte bei Gus Bradley und Marc Trestman weder Glücksgefühle noch Besorgnis ausgelöst haben. Die Quarterbacks beider Mannschaften überzeugten, doch die Defenses dafür eher weniger. Chicago wurde jedoch schwer getroffen, als bekannt wurde, dass der Held des Spiels gegen die Eagles, Tight End Zach Miller, sich scheinbar schwer verletzt hat. Auch Kyle Fuller verließ das Spiel kurz nach Spielbeginn, doch bei der Erstrundenwahl der Draft gab es schon Entwarnung.

Sorgen machen sollten sich derweil eher Football-Fans, denn wieder einmal war es ein Spiel, dessen Verlauf durch unzählige unnötige und zum Teil sinnlose Strafen – insgesamt 21 - zerrissen wurde. Es bleibt zu hoffen, dass die Schiedsrichter wie angekündigt nur in der Preseason so schnell eingreifen und in der regulären Saison damit aufhören, bei jeder Berührung gegnerischer Spieler, die mehr als fünf Yards von der Line of Scrimmage entfernt sind, die gelbe Fahne zu werfen.

Nächste Woche geht es selbstverständlich für beide Teams weiter: Die Jacksonville Jaguars treffen in der Nacht von Freitag auf Samstag um 1.30 Uhr deutscher Zeit auf die Detroit Lions, die Chicago Bears reisen zum Super Bowl Champion nach Seattle, wo sie es am selben Tag ab vier Uhr morgens mit den Seahawks aufnehmen.

Kai Weiß - 15.08.2014

Blake Bortles zeigte in den ersten zwei Spielen schon, wieso er im Mai schon an dritter Stelle der Draft ausgewählt wurde.

Blake Bortles zeigte in den ersten zwei Spielen schon, wieso er im Mai schon an dritter Stelle der Draft ausgewählt wurde. (© Getty Images)

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