Defensives Schaulaufen in Nashville?!

Am Samstag geht es endlich wieder los. Die Green Bay Packers treten am Abend gegen die Tennessee Titans zum ersten Pre-Season-Game 2014 an. Der Fokus der Gäste liegt dabei ganz klar auf die Jugend und insbesondere auf die in der vergangenen Saison so oft gescholtene Defensive.

Viele Fans erwarten eine Verbesserung der Verteidigung und Head Coach Mike McCarthy hat bereits im Frühjahr versprochen, dass sie besser sein wird als noch 2013. Vor allem bei den Safetys geht es in diesen Tagen heiß her. Micah Hyde, Morgan Burnett, Ha Ha Clinton-Dix, Sean Richardson und Chris Banjo kämpfen um einen Platz im Roster beziehungsweise als Stammspieler. Safetys-Trainer Darren Perry gab zu verstehen, dass man einen "großen" Wettbewerb unter den Kandidaten spüre. "Jetzt ist die Chance gekommen, gewisse Rollen zu finden", blickte er unter der Woche auf den Test gegen die Titans voraus.

Aber nicht nur die Rolle im Team ist entscheidend, sondern ob man als junger Spieler überhaupt ins Team kommt. Ende August heißt es für das Trainerteam zu entscheiden, wer es geschafft hat und wer eben nicht. Die Mehrheit der derzeit 83 gesunden Spieler ist noch jung und kämpft gewissermaßen auch um ihre eigene Zukunft. Sam Shields, inzwischen kaum aus Wisconsin wegzudenken, war vor vier Jahren in der gleichen Rolle. "Ich hatte damals überhaupt keinen Schimmer auf dem Platz", erinnerte sich der Cornerback an sein Packers-Debüt: "Es war stressig, aber hat auch Spaß gemacht. Ich habe aber nur daran gedacht, es ins Team zu schaffen."

Als "Veteran" kann er sich nun auch erlauben, seinen jungen Kollegen den einen oder anderen Tipp für Nashville mit auf den Weg zu geben. "Einfach spielen und einen guten Zug machen", wiederholte er die schon oft gesagten Worte in Richtung der Rookies: "Es ist schwer, aber man sollte niemals aufgeben."

Damit auch alle Spieler ihre Chance bekommen, wird McCarthy in Tennessee auf sein Stammpersonal weitestgehend verzichten. "Ich will nicht", erklärte der erfahrene Trainer, "dass ich nach dem Spiel im Flugzeug sitze, heim fliege, wir aber einen Jungen haben, der es nicht ins Spiel geschafft hat. Jeder der jungen neuen Spieler, der durch unsere Tür gekommen ist, soll eine Möglichkeit bekommen, zu zeigen, was er kann."

Zeigen was er kann, muss auch Tom Clements. Der Offensiv-Koordinator ist zwar seit 2006 in Diensten der Green Bay Packers, wird aber ab Samstagabend auf der Tribüne in der Trainerbox Platz nehmen. War es bis zum vergangenen Jahr der frühere Quarterback-Coach Clements, der an der Seite mit den Spielmachern sprach, wird es nun Alex van Pelt sein. Er war bisher für die Running Backs verantwortlich, leitet nun aber die Geschicke von Aaron Rodgers und Co. Der Wechsel in der Box kam allein auf Anweisung von McCarthy zustande. Der Chef sieht es lieber, den "richtigen" Trainer für die Quarterbacks an der Seite zu haben. Als Clements 2012 zum OC aufstieg, behielt er seinen Platz an der Seite einfach nur bei.

Also wird auch im Trainerteam ein bisschen getestet werden. Erlauben kann man es sich, auch wegen des letzten Resultats gegen die Titans. Mehr als deutlich siegten die Packers vor rund zwei Jahren – damals allerdings daheim – 55:7 gegen die Mannschaft aus Tennessee.

Fabian Biastoch - 09.08.2014

Endlich wieder Football der Packers! (© Getty Images)