Kein Maß mehr vorhanden

Bill Snyder, der 74-jährige Head Coach von Kansas State, hat den Kommerz im amerikanischen College Football vor der Eröffnung des „Fall Camps“ kritisiert: „Die Verhältnisse im College Sport und im College Football im Speziellen haben sich in den letzten Jahrzehnten drastisch verändert. Das Fernsehen hat zu viel Kontrolle über den Sport bekommen. Ausbildung und soziale Werte bleiben auf der Strecke, das Konzept des College Sports basiert nicht mehr auf die Qualität der einzelnen Personen und wir denken nur noch an Dollar und Cent. Wir haben uns selbst den Kameras ausgeliefert.

Kansas State macht da keine Ausnahme. Das Stadion wure jüngst für 90 Millionen US Dollar renoviert und die Wildcats starten am 30. August mit dem Kassenschlager gegen Auburn in die Saison. „Caoches werden heute Millionen US Dollar Gehälter bezahlt. Universitäten bauen Paläste und die Spiele werden von den Sendern live übertragen. „Jedes Gebäude ähnelt dem Taj Mahal“, so Snyder. „Ich würde es mir wünschen, wenn sich ein Junge für die Qualität der Ausbildung entscheiden würden und nicht für die Qualität eines Gebäudes. Unsere Professoren leben in einem kleinen Kabuff, während mein Büro riesig ist. Ich bin auch nicht den Leuten böse, die das College Football Rad immer schneller drehen, doch wir alle haben das Maß und die Verhältnismäßigkeit verloren.“

Snyder meint mit Unverhältnismäßigkeit der Mittel vor allem auch den Spielplan. Im Jahre 1966, als Snyder ein Assistant Coach bei Southern California war, begann die Saosn am 17. September und war nach zehn Spielen zum Thanks Giving Tag zu Ende. Dazu kam noch einRose Bowl Spiel am 2. Januar. Heute hat Kansas State am 18. September bereits drei Spiele absolviert und beendet die reguläre Saison am 6. September. Sollten die Wildcats um den nationalen Titel spielen, würden noch maximal zwei Spiele in den Playoffs dazu kommen.

Schlüter - 07.08.2014

Head Coach Bill Snyder (Kansas State Wildcats). (© Getty Images)