Doppelt gemoppelt

Fans beklatschen einen Touchdown der Vikings während der Austrian Bowl XXX.Zum 30-jährigen Jubiläums des Endspiels der österreichischen Meisterschaft, der Austrian Bowl, hatte sich der AFBÖ als veranstaltender Verband etwas Neues einfallen lassen: Die Finali der beiden obersten Spielklassen, AFL und Division I, wurden im Rahmen einer Veranstaltung ausgetragen. Zwei Spiele zum Preis von einem, Football-Unterhaltung für die ganze Familie vom frühen Nachmittag bis in die Sommernacht hinein, für alte und neue Fans eine Maximierung des Zuschaugenusses - so die Idee.

Geboten wurde, abgesehen von den beiden Endspielen, einiges: Eine ausführliche Pregame-Area, Cheerleader-Shows in den Halbzeiten, leibhaftige Marines die die Ehrenwache für den Pokal übernehmen, MVP- und Hall of Fame Ehrungen und sowohl Einläufe der Mannschaften und Siegerehrungen bei beiden Spielen mit Feuerwerk und Confetti - kein Grund zu Langweile zwischen 15 und 22 Uhr also.

Gekommen sind - ehrliche - 1.200 Zuschauer zur Silver Bowl und - ebenso ehrliche - 3.800 zur Austrian Bowl. Das ist schade, denn neben dem attraktiven Rahmenprogramm haben alle Nichtanwesenden die spannendste Austrian Bowl seit langer Zeit versäumt. Es war das erste Mal in der 30-jährigen Geschichte des Bewerbs dass die Overtime in Anspruch genommen werden musste, um den Sieger zu ermitteln. Dieser heißt - wieder einmal - Vikings: Die Wiener holten sich bei ihrer unglaublichen 21. Finalteilnahme ihren noch unglaublicheren 13. Titel nachdem sie sich mit den Raiders fast drei Stunden lang auf Augenhöhe gematcht hatten - bessere Werbung für den Sport kann es nicht geben.

Verglichen mit anderen europäischen Finalspielen der jüngeren Geschichte sind die nicht einmal 4.000 Zuschauer natürlich trotzdem ein Erfolg, verglichen zum Beispiel mit der Austrian Bowl XXVII (10.000 Leute im Ernst-Happel-Stadion) eher weniger. Dabei scheint der Österreicher generell begeisterungsfähig für American Football zu sein, die 27.000 Leute beim EM-Finale in Wien lassen diesen Schluss durchaus zu. Aber der Plan die Begeisterung der EM mit ins Saisonende der AFL zu nehmen, so nach dem Motto: Das könnt ihr jedes Wochenende haben (jedenfalls zwischen März und Juli), der ist nicht aufgegangen.

Die Gründe für den überschaubaren Besuch sind schwer zu erkennen, die Zusammenlegung der beiden Finale ist an sich eine gute Idee, die vor allem für die Silver Bowl eine massive Aufwertung darstellt. Auch die Paarungen waren interessant und mit Vikings und Raiders mit jenen Vereinen besetzt, die in der Lage sind die meisten Anhänger zu mobilisieren. Das Stadion ist neu, es hat die richtige Größe und der Betreiber ist dem Sport aufgeschlossen und bemüht St. Pölten dauerhaft als Football-Standort zu etablieren. Trotzdem scheint in den Ferienmonaten der Ruf von Freibad oder Sandstrand lauter zu sein als jener der Fankurve. Vielleicht kann man ja mit der Aufstockung der AFL auf acht Vereine im kommenden Jahr auch den Spielplan überdenken und eine Sommerpause samt herbstlichem Finale einführen - muss ja nicht alles schlecht sein, was vom großen Bruder kommt ;)

Kratky - 27.07.2014

Fans beklatschen einen Touchdown der Vikings während der Austrian Bowl XXX.

Fans beklatschen einen Touchdown der Vikings während der Austrian Bowl XXX. (© Kratky)

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