Banddirektor muss gehen

Die Marching Band der Ohio State UniversityDas aktuelle Tagesgespräch auf dem Campus in Columbus, Ohio, ist momentan nicht die kommende College Football Saison, sondern der überraschende Rauswurf von Jonathan Waters, dem mittlerweile ehemaligen Marching Band Direktor der Ohio State University.

Der Musikdirektor führte die Band seit 2012 an und vor allem zu einer neuen Blüte. Seine Aufführungen vor und während eines American Football Heimspieles des Buckeyes erreichten eine bisher nicht bekannte Qualität und wurden spektakulär inszeniert. Das wohl größte Highlight zeigte die Band im Jahre 2012, als sie den „Moon Walk“ von Michael Jackson interpretierte. Über drei Millionen Abrufe verzeichnete „YouTube“ bisher für dieses „Kunstwerk“.

Waters wurde nun fristlos entlassen, als er über eine Affäre stolperte, die er wahrscheinlich nicht verursacht hat, zumindest aber darüber informiert war und nicht den Willen aufbrachte, diese zu verhindern. Seit vielen Jahrzehnten existieren zweifelsohne Aufnahmerituale, um Mitglied einer Marching Band, oder einer Sportmannschaft zu werden. Nach Ansicht des neuen Universitätspräsidenten Michael Drake haben diese Rituale in Columbus den Maßstab des guten Geschmacks weit übertroffen und nach einer beispiellosen zwei Monate andauernden geheimen Untersuchung hatte die Universitätsleitung genügend Material gesammelt, um Waters zur Verantwortung zu ziehen.

Als „Midnight Ramp“ wurde ein Aufnahmeritual bezeichnet, bei dem die Kandidaten und Kandidatinnen in Unterwäsche im Footballstadion nachts über das Feld marschierten. Darunter befanden sich auch nackte Studentinnen, die sichtlich angeheitert, ein wenig über das Ziel geschossen waren. In Europa würde so ein Zwischenfall ein müdes Lächeln produzieren und mit der Bemerkung „habt ihr denn sonst nichts zu tun?“ in die Abteilung unwichtiger Fälle wandern. Im bekannt prüden Ohio bedeuten solche Vorkommnisse ein „no go“, da Waters, der selbst seit über einem Jahrzehnt mit der Band verbunden war, dieses Aufnahmeritual als nicht kritisch ansah.

Drake selbst fand die Beweise, die zusammengetragen wurden, nicht komisch: „Eine sexualisierte Kultur hat in einer Marching Band nichts zu suchen. Waters war über die Rituale informiert und hat nichts dagegen getan. So etwas gehört nicht zu unserer Kultur. Die Vorbereitungen für die Football Saison gehen aber für die 225-köpfige Band planmäßig weiter. Am Wochenende wird die Band in der Columbis Symphy Hall den inoffiziellen Saisonbeginn mit einem traditionellen Auftritt starten. “

Schlüter - 25.07.2014

Die Marching Band der Ohio State University

Die Marching Band der Ohio State University (© Ohio State University)

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