Erfolgreiches Phantoms Comeback

Mit einem ebenso mentalen, wie auch physischen Kraftakt setzten sich die gastgebenden Wiesbaden Phantoms am Samstag im heimischen Europaviertel gegen den unmittelbaren Tabellennachbarn Nürnberg Rams mit 31:28 durch. Die Wiesbadener behaupteten dabei zwei Wochen vor dem Duell beim noch ungeschlagenen Tabellenführer Kirchdorf Wildcats ihren zweiten Tabellenplatz.

Dabei begann das Spiel vor 550 Zuschauern für die wiedererstarkten Gäste durchaus verheißungsvoll. Nicht nur, dass diese ihre erste Angriffsserie des Spiels durch Florian Rabe nach Zuspiel von AJ Springer über sechs Yards erfolgreich zum ersten Touchdown des Spiels abschließen konnten. Gregory Kohles schnappte sich nur wenige Minuten später einen Ballverlust des sonst so fangsicheren Kanadiers Cassidy Doneff und trug den freien Ball über 81 Yards zur 14:0 Führung der Rams in die Phantoms-Endzone (Beide Extrapunkte durch Mario Keck).

Die bis dahin gut vorgetragene Antwort der Phantoms endete im Desaster. Doch Wiesbaden überwand den frühen Schock und arbeitete sich ein zweites Mal in Richtung Nürnberger Endzone vor. Diesmal erfolgreich. David Merkl war Abnehmer des Passes von Brian Chris aus 16 Yards Distanz, verletzte sich tragischerweise bei seinem akrobatischen Fang zum 7:14 (Extrapunkt Kreuzer) aber so schwer, dass er wohl für mehrere Wochen ausfallen wird.

Der nächste Tiefschlag aus Sicht der Wiesbadener Fans und Mannschaft folgte sogleich. Erneut marschierten die Rams über das Feld. AJ Springer selbst lief die verbleibenden drei Yards zum dritten Rams-Touchdown der ersten Halbzeit und die Franken lagen kurz vor der Pause mit 21:7 in Front. „Vor ein paar Wochen hätten uns die Rams damit möglicherweise gebrochen. Zwei Scores im Rückstand, eine wichtige Anspielstation für Brian Chris verletzt raus. Aber die Mannschaft ist gewachsen, stärker geworden. Vor allem mental. Das haben sie schon zum Ende der ersten Halbzeit gezeigt“, war Phantoms-Coach Daniel Garcia nach dem Spiel sehr angetan davon, wie sein Team auf die frühen Nackenschläge reagierte.

Ruhig und abgeklärt dirigierte Brian Chris – der im gesamten Spiel mit 16 komplettierten Pässen aus 19 Versuchen erneut eine phänomenale Quote aufweisen konnte – seine Offense über das Feld. Nicht minder nervenstark verkürzte Tobias Kreuzer mit dem Pausenpfiff aus immerhin 42 Yards mit einem Field Goal auf 10:21. Unter gütiger Mithilfe der Querstange, von der der Ball dann doch für drei Punkte nach hinten prallte.

Wichtig waren diese drei geglückten Punkte zur Pause auch, weil die Phantoms zu Beginn der zweiten Halbzeit das Angriffsrecht erhielten. Über 74 Yards marschierte die Wiesbadener Offense über das Feld. Robert Schaper-Kotter, der zum Ende des Spiels noch eine gewichtige Rolle einnahm, stellte sich als Ballträger auf und tankte sich über drei Yards durch die Lücken der Nürnberger Verteidigung zum 16:21 aus Phantoms-Sicht. Allerdings missglückte im Anschluss der Versuch für zwei Extrapunkte, die Rams behielten ein Fünf-Punkte-Polster. Ein spannendes, mitreißendes Spiel ging in das letzte Spielviertel. Ballträger Thomas Hoque erlief nach kurzem Zuspiel von Brian Chris die restliche Entfernung zur ersten Phantoms-Führung im Spiel und diesmal glückte auch die Conversion für zwei Zusatzpunkte. Cassidy Doneff fing in den Ball erneut in der Nürnberger Endzone und die Phantoms hatten den Rückstand gedreht, lagen nach 17 unbeantworteten Punkten 24:21 in Front.

Die Rams, die in der zweiten Halbzeit bis dahin nur eine kurze, erfolglose Angriffsserie gespielt hatten, wussten zu antworten. Simon Held beendete den nun folgenden Ballbesitz seiner Offense nach einem 17 Yard-Pass von AJ Springer (Extrapunkt Keck). Nürnberg führte wenige Minuten vor Schluss wieder mit 28:24.

Ein dramatisches, ungemein spannendes Spiel steuerte seinem Höhepunkt entgegen. Zunächst ein toller Kickoff-Return durch Timo Jensen, der seinem Team den Ballbesitz kurz vor der Mittellinie ermöglichte. Es schlug die große Stunde der beiden Ballträger Thomas Hoque und Tyshawn White, die in urlaubsbedingter Abwesenheit von Dominik Voigtländer und Patrick Hähnel alleine die Last des Laufspiels tragen mussten. Neun Spielzüge brauchten die beiden Akteure, bevor White aus sechs Yards Entfernung zum vielumjubelten Touchdown die Rams-Endzone erreichte. Auch ein unmittelbar zuvor abgepfiffener Touchdown brachte das offensive Kollektiv der Phantoms nicht aus dem Tritt. Tobias Kreuzer traf den Extrapunkt und 120 Sekunden vor Schluss lagen die Phantoms mit 31:28 vorne.

Die letzte Chance der Rams und der große Auftritt von Rob Schaper-Kotter. Gleich im ersten Spielzug der Gäste fing er den für Simon Hild gedachten Pass kurz über der Grasnarbe ab, sicherte seinem Team den Ballbesitz und den damit verbundenen Sieg. Brian Chris konnte die Uhr herunterlaufen lassen und das nach den frühen Nackenschlägen kaum noch für möglich Gehaltene war geschafft. Die Phantoms besiegten in einem wahren Thriller immens starke Gäste und blieben damit im vierten Spiel in Folge ungeschlagen.

„Ich denke, wir sind für das Topspiel in Kirchdorf gewappnet. Die Mannschaft hat heute ihre Reifeprüfung bestanden. Vor allem, wie der heutige Sieg zustande kam, war wichtig für die Köpfe der Jungs. Sie haben gekämpft, in jeder Sekunde des Spiels an sich geglaubt und diesen Willen zum Sieg auch auf das Feld gebracht. Heute können sie alle stolz auf sich sein. Das war beeindruckend!“ Schlussworte von Daniel Garcia, der in der Vergangenheit nicht mit Kritik gespart hatte. Auch nicht nach dem seinerzeit durchaus überraschenden 7:7 Unentschieden gegen Kirchdorf. Dem immer noch einzigen Punktverlust des nach wie vor ungeschlagenen Tabellenführers. Der nun am 26. Juli Gastgeber des sicher die Meisterschaft vorzeitig entscheidenden Duells gegen jene Phantoms ist, deren mentale Stärke vielleicht auch in Kirchdorf das Zünglein an der Waage sein könnte.

Schüler - 15.07.2014

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