Thun endlich am Ziel

Oben die Meistermannschaft der Junioren der Thun Tigers, unten der Vizemeister Luzern Lions. Der Kampf um den Nachwuchs-Titel der schweizerischen Juniorenliga B brachte in der Schweiz ein Rematch des Jahres 2013. Im Vorjahr fand das Finale auf der Luzerner Allmend statt. Die Luzern Lions konnten damals mit 26:12 gegen die Thun Tigers gewinnen und die Lorbeeren einheimsen. Diesmal sah es für den Verlierer des Vorjahres günstiger aus, denn die Partie fand im heimischen Lachenstadion in Thun statt. Ein Vorteil, den die Gastgeber zu nutzen wussten. In einem hart umkämpften Spiel nahmen die Tigers erfolgreich Revanche und sicherten sich mit einem 20:14-Sieg erstmals den Meistertitel in der B-Gruppe der U19-Meisterschaft.

Vor einer beachtlichen Zuschauerkulisse starteten die Gastgeber mit einem gelungenen Kickoff-Return in die Partie. Der folgende starke Drive konnte schließlich durch einen Run von RB Mikel Brabec zu den ersten Punkten verwandelt werden. Auch die Defense der Tigers begann stark und FS Daniel Gafner, der vor dem Spiel für seine Juniors-Karriere geehrt wurde, verpasste nur knapp eine Interception. Nach einem erfolgreichen Punt waren es jedoch die Luzerner, welche einen unnötigen Tigers Fumble in der gegnerischen Hälfte sichern konnten und sich somit in eine günstige Ausgangslage für den nächsten Drive brachten. Trotz heftiger Gegenwehr überwanden sie nach zahlreichen Runplays die Oberländer Verteidigung und scorten auch noch en Try zur 8:7-Führung.

Und für die Lions kam es gleich noch besser: Die Thuner Offense konnte die mangelnde Spielpraxis weiterhin nicht überspielen und produzierte mit einer Interception gleich die nächste schlechte Feldposition für die eigene Defense. Diese zwang nun aber zu Beginn des 2. Quarters auch die Luzerner zu einem Turnover on Downs und ermöglichte einen weiteren Thuner Angriff. Gutes Laufspiel brachte die Tigers zunächst in Schlagdistanz, bevor Rookie und spätere Game-MVP Tobias Liechti mit einem TD-Fang die erneute Führung markierte.

Beim anschliessenden Kickoff erfolgte nun die vielleicht spielentscheidende Szene. Die Lions brachten den langen Kick nur ungenügend unter Kontrolle und die heranfliegenden Thuner Special-Teamer sicherten sich den freien Ball. Diese Chance ließ man sich nicht nehmen und RB Jan Harisberger vollendete mit einem weiteren Touchdown die Arbeit der Vorderleute. Der Titelverteidiger aus der Innerschweiz bäumte sich nun zwar nochmals auf, aber die souveräne Defense verhinderte weitere Punkte vor der Pause, sodass die Thuner mit einem beruhigenden 20:8-Vorsprung in die Kabienen gehen konnten.

Unter der drückenden Sonne wurden im dritten Spielabschnitt die gelungenen Offenseaktionen spärlicher. Zwar brachten die Lions gleich zu Beginn einen schönen Pass an den Mann, schlussendlich forcierten die Tigers jedoch einen Fumble nur um kurze Zeit später bei einem 4th Down Versuch selbst eine weitere Interception zu werfen. Nach einem weiteren guten Drive der nun optisch leicht überlegenen Gäste beendete OLB Michi Spring nach dem letzten Seitenwechsel eine erneute Scoringchance mit einem Tackle for Loss.

Angespornt durch die Topleistung der Defense (die Tigers kassierten nur einen Touchdown in den letzten acht Quartern der Saison) zeigte nun auch die Offense nochmals ihr Können. Disziplinierte Runs hielten die Uhr in Schwung und von QB Angelo Valentino wurden drei neue First Downs mit schönen Passplays sowie ein 4th Down mit einem QB Sneak verwertet, um den Drive am Leben zu erhalten. Schliesslich stand die Tigers Offense bei der Two-Minute-Warning an der Luzerner Goalline, als es die Thuner Coaching Crew um Head Coach Stephan Pulver nochmals spannend machte.

Nach einer Strafe der Offense wurde in der Euphorie des Geschehens ein weiteres Passplay anstatt des vernünftigeren Laufspielzuges hineingesendet. Prompt bestrafte die ebenfalls sehr solide Lions-Defense den Fauxpas mit einem Interception-Return über das ganze Spielfeld zum Anschluss-Touchdown. Plötzlich war also nochmals Hektik im Spiel - aber die Thuner konnten den folgenden Kickoff sichern und danach die Zeit auslaufen lassen.

Für die Thuner unter Head Coach Stephan Pulver war es der verdiente Lohn nach fünf Jahren kontinuierliche Aufbauarbeit. War man vor zwei Jahren nach dem Qualisieg in der B-Gruppe erst am späteren Meister Zürich Renegades gescheitert und im letzten Jahr als Finalverlierer vom Platz gegangen, konnte nun mit dem 21. Sieg aus 29 Spielen in den letzten drei Jahren endlich der perfekte Saisonabschluss gefeiert werden. Für die körperlich meist unterlegenen Tigers ist es auch ein Erfolg der konsequenten Coachingweiterbildung und des aus der Notwendigkeit geborenen, aber gut umgesetzten, Bekenntnisses zu technisch sauberem und attraktivem Football.

Wittig - 08.07.2014

Oben die Meistermannschaft der Junioren der Thun Tigers, unten der Vizemeister Luzern Lions.

Oben die Meistermannschaft der Junioren der Thun Tigers, unten der Vizemeister Luzern Lions. (© Mathias Krebs/Jannik Niklaus)

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