Warriors retten sich ins Ziel

Ray WagnerIm Spiel zwischen den Winterthur Warriors und dem Universitätsteam aus Lausanne, LUCAF, ging es an diesem heissen Pfingstmontag um sehr viel mehr als nur das Resultat. Die Warriors mussten unbedingt gewinnen, um zumindest theoretische Chancen auf die Playoffs zu wahren und gleichzeitig den Ligaerhalt zu sichern. Lausanne stand mit dem Rücken zur Wand und musste mindestens mit 15 Punkten Vorsprung gewinnen, um die Warriors vom fünften Rang verdrängen und das Relegationsspiel umgehen zu können.

Am Ende des Spiels konnten die Gastgeber jubeln, hatten sie doch trotz eines starken Comebacks der LUCAF Owls einen 25:20-Sieg über die Ziellinie retten können. Die Owls müssen damit nun in die Relegation, wohingegen die Warriors sogar noch kleine Playoff-Chancen geltend machen können. Theoretisch könnte man sowohl Zürich als auch Bern noch überholen, aber leicht wird das keinesfalls, sind doch eben diese beiden Teams die letzten beiden Gegner von Lausanne. Man ist also dringend auf Unterstützung der gerade bezwungenen Owls angewiesen, denn mindestens eine dieser beiden Partien muss LUCAF gewinnen, damit die Warriors im Rennen bleiben. Es sei denn Winterthur gewinnt sowohl nächste Woche gegen die schwächelnden Berner, was durchaus möglich erscheint, und dann auch in 14 Tagen in Chur gegen die Broncos, was dann aber eine wohl doch deutlich zu optimistische Annahme ist.

Bei über 30 Grad im Schatten eröffneten die Gäste aus der Westschweiz das Spiel. Der Lausanner Quarterback war auch heute wieder sehr schnell und wendig. Trotzdem kassierte er gleich im ersten Drive den ersten Sack und sah sich gezwungen den Ball zu punten. Im Gegenzug konnte Timo Schneckenburger nach Vorarbeit von Beat Wyss und der enorm gut blockenden Warriors O-Line die ersten Punkte zum 6:0 verbuchen. LUCAF versuchte sofort zu reagieren und trotz des schwachen Returns gelangten sie bis in die Red Zone der Warriors. Ein unnötiger Late Hit eines Verteidigers verhalf dann auch noch zu einem weiteren First Down für LUCAF. Und schon stand Lausanne an der 2-Yard-Linie der Warriors. Deren Verteidiger aber blitzten durch die Linie und sorgten für mehr als zehn Yards Raumverlust. Lausanne sah sich gezwungen auf die Karte Field Goal zu setzen - und scheiterte ebenso wie der Winterthurer Kicker kurz zuvor beim Extrapunkt. Da Timo Schneckenburger immer besser gedeckt wurde, öffneten sich Freiräume für die anderen Receiver. Nicolas Fürer sorgte heute viele Male für die entscheidenden und wichtigen First Downs. Den Abschluss des ersten Spielabschnitts machte ein Katz-und-Maus-Spiel von Beat Wyss gegen die gesamte Lausanner Abwehr. Für die verbliebenen 30 Yards lief der kleine Warriors-Running Back geschätzte 70 Meter im zickzack übers Feld, gelangte bis in die Endzone und schrie sich den letzten heissen Rest an Sauerstoff aus der Lunge - leider zu früh, denn einer seiner Kameraden beging weit hinten ein Foul und der Touchdown musste aberkannt werden.

Nach dem ersten Seitenwechsel versuchte auch der Winterthurer Kicker ein Field Goal zu erzielen - es blieb beim Versuch. Einige Minuten später war es wieder Beat Wyss, der nach einem sagenhaften Run erst an der 1-Yard-Linie gestoppt werden konnte und sich dann behandeln lassen musste. Silvan Renggli, der Ersatz von Beat Wyss, versuchte mit einem akrobatischen Sprung über die Gegner in die Endzone zu fliegen - wurde aber auch gestoppt. So blockte die Offensive Line im letzten Versuch genau die Löcher frei damit Ray Wagner locker in die Endzone spazieren konnte, dies etwas über drei Minuten vor der Halbzeit. Lausanne erhöhte im Gegenzug das Tempo und kam rasch wieder bis kurz vor die Endzone. Nun aber verlor der Running Back den Ball und Roman Kuhn konnte mit einem beherzten Sprung den Ballbesitz für die Warriors sichern. Mit einem 14:0-Vorsprung der Warriors gingen die Teams in die wohlverdiente Pause.

Im dritten Viertel konnten die Warriors mit einem Blitzstart punkten. Nach einem sehenswerten Return durch den wieder genesenen Beat Wyss war es Sandro Bienz der die nächsten Punkte für die Warriors markieren konnte: 19:0. Lausanne schien geschlagen, denn nach einem weiteren Punt war es Beat Wyss, der auf 25:0 erhöhen konnte. Vielleicht war man sich der Sache nun zu sicher, vielleicht war es die Hitze, die Warriors ließen auf jeden Fall die Zügel ein wenig lockerer - zu locker, wie sich zeigen sollte. LUCAF setzte alles auf eine Karte, erhöhte das Risiko und das Tempo - und wurde dafür belohnt. Zuerst verkürzten sie auf 6:25, danach folgten weitere acht Punkte zum 14:25 - dies etwa acht Minuten vor Schluss. Und in den letzten drei Minuten bejubelten die Westschweizer das 20:25. Aus der klaren Winterthurer Führung war plötzlich ein sehr knapper 5-Punkte-Vorsprung geworden, dass Spiel hätte also in den letzten Sekunden noch jederzeit kippen können. Winterthurs Coach Morisco schaffte es jedoch seine Spieler noch einmal wachzurütteln und sorgte durch ein kontrolliertes Spiel mit der Uhr dafür, dass die verbliebenen Sekunden zu Gunsten der Warriors herunterticken konnten.

Wittig - 10.06.2014

Ray Wagner

Ray Wagner (© Winterthur Warriors/Alice Malherbe)

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