Scorpions drehten ein denkwürdiges Spiel

Lange mussten die rund 900 Zuschauer im Esslinger Eberhard-Bauer-Stadion zittern, ehe die Stuttgart Scorpions zeigten, zu was sie in dieser Saison im Stande sind. Nach großem Kampf, gepaart mit ein wenig Glück gegen einen zum Teil bärenstarken Gegner, blieben sie so auch im vierten Spiel der Saison mit 36:33 gegen die Marburg Mercenaries siegreich.

Zwar begannen die Hausherren viel versprechend und gingen bereits im ersten Drive durch einen Lauf von Steffen Haenelt mit 7:0 in Führung (alle PAT des Tages Pascal Flöser), allerdings wurden sie im Anschluss vom Marburger Angriff um Quarterback Micah Brown förmlich überrannt. Dieser konnte in Halbzeit eins schalten und walten wie er wollte, und was auch immer er und seine Mitspieler versuchten, es gelang. So war der Stand nach dem ersten Quarter 27:6 für Marburg. Für die Punkte sorgten dreimal Luke McCann nach Pass von Brown und einmal Patrick Trumpfheller per Lauf (zzgl. drei PAT durch Cesare Vanucci).

Besonders auffällig dabei die Schwächen in der Stuttgarter Verteidigung gegen das Passspiel der Mercenaries. Sowohl das Deckungsspiel, als auch das Tackling gegen den Mann, ließen arg zu wünschen übrig, und so war aus Scorpions-Sicht für den weiteren Spielverlauf das Schlimmste zu befürchten. Im zweiten Quarter konnte Lasse Ahlgrimm nach Pass von Luke Barthelmess zwar kurzzeitig auf 14:27 verkürzen, jedoch sorgte Micah Brown mit einem Lauf dann für den Pausenstand von 14:33.

In der zweiten Halbzeit zeigten die Scorpions dann ihr zweites Gesicht. Weiterhin konnten die Mercenaries zwar per Pass und Lauf Raumgewinn erzielen, doch waren keine so genannten Big Plays mehr dabei, wie noch in Halbzeit eins. Das Backfield hatte sich besser auf die gegnerischen Receiver eingestellt, die Läufe der Mercenaries konnten zuverlässiger gestoppt werden und auch der Druck auf Quarterback Brown wuchs mehr und mehr. Dazu gelang es der Defense in Person von Matt Burnett, bei einer 3 und Goal Situation im ersten Marburger Drive, einen Pass von Brown an der eigenen 7 Yard-Linie abzufangen und so dem gesamten Team einen enormen Schub zu geben. Im Gegenzug marschierte der Scorpions-Angriff über das gesamte Feld und Quarterback Barthelmess verkürzte per Lauf auf 21:33.

Mit diesem Spielstand ging es ins letzte Quarter und hier entwickelte sich nun ein wahrlich dramatisches Duell. Die Mercenaries, die selbstverständlich versuchten, den Sack endgültig zuzumachen, bissen sich nun an der Scorpions-Defense die Zähne aus und trennten sich so rund acht Minuten vor Ende der Partie per Punt vom Ballbesitz. Beginnend tief in der eigenen Hälfte, konnte Barthelmess sieben Pässe in Folge an den Mann bringen, ehe Mar’Quone Edmonds den achten zum 27:33 verwandelte. Jetzt hatten Team und Fans endlich Feuer gefangen und auf den Rängen entwickelte sich eine Geräuschkulisse, wie man sie so zuvor nur von der eigentlichen Heimspielstätte der Scorpions auf der Waldau kannte. Diese stieg kurz darauf noch an, als Klaus Stadelmaier beim ersten Marburger Spielzug nach dem Stuttgarter Kickoff einen Pass von Brown abfangen konnte, so dass die Hausherren bei noch rund fünf Minuten zu spielen 1 und 10 an der Marburger 15 yard Linie hatten. Offensive Coordinator Tom Schneider ging nun auf Nummer sicher und setzte allein auf Läufe, und diese Entscheidung wurde drei Minuten vor Ende der Partie mit dem viel umjubelten 36:33 durch Barthelmess belohnt.

Noch jedoch war der Sieg nicht unter Dach und Fach, denn den Mercenaries blieb noch genügend Zeit, um bis rund 25 Yards vor die Scorpions-Endzone zu gelangen. Gewiss wäre hier auch mehr möglich gewesen, doch brachten sich die Gäste durch Strafen und Unkonzentriertheiten mehrmals um den Lohn ihrer Mühen. Der Höhepunkt der Spannung war schließlich erreicht, als bei auslaufender Uhr eine Strafe gegen die Scorpions wegen Passbehinderung gegeben wurde, so dass die Mercenaries trotz abgelaufener Spielzeit noch einen letzten Spielzug ausführen durften. Hier entschieden sie sich es per Field Goal aus rund 40 Yards zu versuchen, um noch für ein Unentschieden zu sorgen. Doch verfehlte Cesare Vanucci das Gestänge und so waren Jubel und Erleichterung auf Stuttgarter Seite groß darüber, dass das Team von Head Coach Jemil Hamiko noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen war.

Peter Lorenz - 19.05.2014

(© Stuttgart Scorpions)

Leser-Bewertung dieses Beitrags:

zur mobilen Ansichtmehr News GFLwww.gfl.infomehr News Marburg Mercenarieswww.mercenaries.demehr News Stuttgart Scorpionsstuttgart-scorpions.deSpielplan/Tabellen GFLLeague Map GFLSpielplan/Tabellen Marburg MercenariesOpponents Map Marburg MercenariesSpielplan/Tabellen Stuttgart ScorpionsOpponents Map Stuttgart Scorpionsfootball-aktuell-Ranking GFLfootball-aktuell-Ranking Deutschland
RegistrierenKennwort vergessen?

Login:

Kennwort:

dauerhaft: