Dramatik pur im Lachenstadion

Ruedi Bohren (Thun Tigers) provoziert einen Fumble der Geneva Seahawks.In einem sehr ausgeglichenen Spiel zwischen den Thun Tigers und den Geneva Seahawks hatten die Gäste am Ende das nötige Quäntchen Glück und konnten kurz vor Schluss das Spiel trotz einer schon fast verunglückten Situation zu ihren Gunsten drehen. Mit 23:20 entführte man letztlich die Punkte nach Genf.

Das Spiel wurde einmal mehr durch einen Kickoff der Tigers eröffnet. Die Genfer Offense startete jedoch schlecht ins Spiel, denn bereits beim zweiten Spielzug gelang dem Thuner LB Johannes Brunner eine Interception, wodurch die Angriffsformation der Gastgeber zum Zug kam. Diese vermochte die gute Ausgangslage aber vorerst nicht in Punkte umzumünzen. Erst nachdem im folgenden Drive der Romands ein Fumble provoziert wurde und die Oberländer erneut mit guter Feldposition starten konnten, gelangen die ersten Punkte durch einen Pass auf WR Urs von Känel zur 6:0 Führung (PAT no good). Der Genfer Angriff kam nun auch besser in Gang und so gelang ihnen durch ein Run-Play der Ausgleich zum 6:6 (PAT no good). Im zweiten Viertel bekundete die Tigers-Offense Mühe und verlor den Ball einmal durch eine Interception und einmal durch einen Fumble. Das Spiel war nun also auch in Sachen Turnovers ausgeglichen. Die Seahawks vermochten gegen Ende des Viertels aber erneut zu punkten. Diesmal waren sie mit einem Pass-Play erfolgreich und auch der Extrapunkt gelang (06:13). Die Thuner setzten alles daran, vor dem Pausenpfiff ebenfalls noch zu punkten und kämpften sich mit schönen Pässen bis beinahe in die Red Zone der Genfer. Der Vorwärtsdrang wurde jedoch durch einen QB-Sack sowie einen Fumble aufgrund eines unpräzisen Snaps mehr oder weniger abrupt gestoppt, so dass der Ausgleich in der ersten Halbzeit nicht mehr gelang.

Die Pausenansprache der Coaches hatte aber offenbar Früchte getragen, denn die Tigers starteten hellwach und vermochten durch einen Pass auf Adrian Jüsy die ersten Punkte der zweiten Halbzeit zu erzielen. Die 2-Point-Conversion gelang auch durch einen Sweep von Urs von Känel. Somit gingen die Tigers wieder mit 14:13 in Führung. Doch auch die Genfer hatten den Vorwärtsgang eingelegt und kämpften sich bis tief in die Red Zone der Tigers. Nun stoppten sie sich jedoch auch selbst durch einen unpräzisen Snap. In den verbleibenden Spielzügen gestand ihnen nun die Tigers-Defense kaum noch Raumgewinne zu, so dass sie schließlich zu einem Field Goal gezwungen wurden (14:16). Der folgende Angriff der Gastgeber drohte im Keim zu ersticken, als Quarterback Nicolas Leibundgut doch noch seinen Receiver Adrian Jüsy mit einem herrlichen weiten Pass bediente. Dem Genfer Backfield gelang im letzten Augenblick noch ein Tackle, der Touchdown von Thun wurde dadurch jedoch nur herausgezögert, denn kurz darauf fand der junge und talentierte Spielmacher der Tigers erneut Urs von Känel und bediente diesen mit seinem zweiten TD-Pass. Die 2-Point-Conversion misslang diesmal und so resultierte nur eine knappe 20:16-Führung. Die Defense der Oberländer stoppte nun die Angriffsversuche der Romands erfolgreich, so dass diese punten mussten. Man hätte nun also die Möglichkeit gehabt, den Sack zuzumachen und das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Die Genfer gaben sich jedoch noch nicht geschlagen und zwangen die Tigers ihrerseits auch zu einem Punt.

In der Folge kämpften sich die Genfer erneut in die Red Zone, wo nun ein wahrer Football-Krimi entflammte. Die Gastgeber verteidigten ihre Endzone vehement, so dass die Seahawks im vierten Versuch noch zwei Yards zum erneuten First-Down oder weitere zwei Yards zum Tochdown vor sich hatten. Ein weiteres Field Goal kam nicht in Frage, da bereits die 2-Minute-Warning ausgesprochen war und die drei Punkte nicht ausgereicht hätten. Sie setzten also alles auf eine Karte und versuchten den Ball durch einen Run-Spielzug vorwärts zu tragen. Beim Pitch vom Quarterback auf den Running Back fumbelte dieser den Ball. Er konnte ihn jedoch sofort wieder aufheben und seinen Lauf fortsetzten. Durch die kurze Verzögerung hatte sich nun aber eine Wand aus Thuner Verteidigern vor ihm aufgebaut, so dass er die Richtung ändern musste und sich quer über das ganze Feld kämpfte, dabei mehrere Tackles brach und schließlich für seine Mannschaft die siegbringenden Punkte einfahren konnte. Der anschließende PAT war ebenfalls erfolgreich so lautete der neue Punktestand 20:23 für Genf. Mit 45 Sekunden auf der Spieluhr und zwei verbleibenden Timeouts versuchten die Gastgeber erneut zu punkten. Da nun aber mit weiten Pässen viel Risiko in Kauf genommen wurde, gelang den Gästen erneut eine Interception, so dass sie danach die verbleibenden Sekunden herunterlaufen lassen konnten und so als glückliche Sieger vom Platz gingen.

Die Tigers haben nun bereits drei Niederlagen auf ihrem Konto und haben somit nach der Hälfte der Saison bereits kaum noch Chancen auf die Meisterkrone. Von den verbleibenden fünf Spielen stehen jedoch noch drei Heimspiele auf dem Programm und zumindest eines ist nach diesem sicher - die Tigers bieten ihren Zuschauern attraktiven und spannenden Football. Ein Besuch im Lachenstadion lohnt sich also mit Sicherheit.

Wittig - 06.05.2014

Ruedi Bohren (Thun Tigers) provoziert einen Fumble der Geneva Seahawks.

Ruedi Bohren (Thun Tigers) provoziert einen Fumble der Geneva Seahawks. (© Thun Tigers/Jonathan Lehmann)

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