Überraschung möglich

Wenn am Sonntag um 15 Uhr auf der Hohen Warte die Vienna Vikings auf die Prague Black Panthers treffen, können die Zuschauer sich auf das absolute Spitzenspiel der AFL freuen. Denn die Panthers, die in den letzten beiden Jahren die Playoffs verpasst hatten, siegten dieses Jahr bereits zwei Mal gegen die Graz Giants und sind daher der erste Verfolger der bislang ungeschlagenen Wikinger. Da die Gastgeber verletzungsbedingt geschwächt in die Partie gehen und dazu schon im Hinspiel mehr Mühe mit den Tschechen hatten, als ihnen lieb sein konnte, liegt möglicherweise eine Überraschung geradezu in der Luft.

Trotzdem herrscht bei den Wikingern nach drei Siegen en suite zum Saisonauftakt Optimismus, auch wenn Quarterback Christoph Gross im ersten Aufeinandertreffen mit den Panthern aus Prag einen Seitenbandriss im Knie erlitt und für das Rückspiel am Sonntag daher ausfällt. Doch bereits in der Blue River Bowl gegen die Danube Dragons am 13. April wurde Gross von einem Youngster vorzüglich vertreten. Der 19-jährige Alexander Thury erzielte nach nervösem Beginn drei Touchdowns in seinem Debüt-Spiel in Österreichs höchster Spielklasse und beendete das Spiel mit der besten Quarterback-Statistik der gesamten Liga in dieser Woche. Auch diesmal soll Thury die Wikinger zum Sieg führen. "Auf der Hohen Warte als Starter in ein AFL-Spiel zu gehen ist schon etwas ganz Besonderes", so Thury voller Vorfreude. Auf der anderen Seite steht bei den Pragers mit Kyle Newhall-Caballero ein Quarterback, der einst kurzfristig auf dem Roster der Oakland Raiders in der NFL stand - ein Duell der Gegensätze.

Vikings Head Coach Chris Calaycay macht sich ob des schwerwiegenden Ausfalls von Christoph Gross keine Sorgen. "Alex hat seine Sache gegen die Dragons schon sehr gut gemacht, wir trauen ihm auch gegen die Panthers wieder eine gute Partie zu", so der Erfolgscoach. Auf Thury wartet eine Panthers-Defense, die in den bisherigen Spielen vor allem dadurch glänzte, viel Druck auf den Quarterback auszuüben, was die Gefahr falscher Entscheidungen des Spielmachers erhöht. "Wir müssen konzentriert bleiben und dürfen das Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen", weiß Calaycay.

Wittig - 25.04.2014

Alexander Thury (© Kratky)