50.000 auf dem Beifahrersitz
Es ist sicher keine gute Idee, Wertsachen im Auto zu lassen, selbst wenn man den Wagen nur für ein paar Minuten verlässt. Ganz besonders gilt dies natürlich für Bargeld, vor allem in einer lässig auf den Beifahrersitz geworfenen Tasche. Nun haben NFL-Profis in der Regel ihre ganz eigenen finanziellen Möglichkeiten, bei denen 50.000 Dollar noch keine übermäßig große Summe sind. Sind sie aber weg, dann hat der Bestohlene in jedem Fall zusätzlich zum Verlust den Spott zu ertragen.
So erging es nun Ed Reed, vor rund einem Jahr noch Super-Bowl-Sieger mit den Ravens und in der letzten Saison erst in Houston und später noch bei den Jets untergekommen, ohne dabei an die großen Zeiten seiner Karriere anknüpfen zu können. Reed soll die 50.000 Dollar in bar bei einer Bank in Houston abgehoben und dann eine kurze Strecke zu einer weiteren Bank gefahren sein. Dort ließ er Wagen und Geld auf dem Parkplatz zurück, möglicherweise war er bei der Abhebung zuvor beobachtet worden. Jedenfalls fand er bei der Rückkehr die Seitenscheibe seines Audis zertrümmert vor, und von dem Batzen Cash fehlte jede Spur.
Bei zuletzt einer Million Jahresgage wird Reed das finanziell überleben können, ärgerlich ist es aber ganz sicher. Auch in den USA gibt es schließlich Steuern, und so ist die Summe schon mehr, als Reed in einem Spiel derzeit netto verdient. Fragt sich allerdings nicht nur, warum er das Bündel Bargeld unbeaufsichtigt im Wagen ließ und nicht einfach auf dem Gang zu seinen weiteren Besorgungen mitnahm - die Chance, als NFL-Profi in der Öffentlichkeit angegriffen zu werden ist ja wohl kleiner, als die, dass ein Auto auf einem Parkplatz geknackt wird. Es ist auch offen, warum überhaupt eine solch größere Summe Bargeld notwendig ist, in einem Land, in dem selbst kleinste Beträge üblicherweise mit Kredit- oder Debit-Karten beglichen werden, notfalls altertümlich, uramerikanisch mit Schecks, und in dem vielerorts (an Tankstellen etwa) größere Dollarnoten gar nicht erst angenommen werden.
Auerbach - 15.02.2014
Ein Batzen Kohle futsch: Ed Reed (© Getty Images)
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