Big Ten – Durststrecke beendet

Michigan Spartans QB Connor Cook freut sich über den Sieg im Rose Bowl.Die FBS College Postseason ist zu Ende und vieles hat sich seit dem ersten Kickoff Ende August 2013 verändert. Die Big Ten hat sich zum Beispiel zurück gemeldet. Ihr Commissioner Jim Delany konnte beim Rose Bowl nach langer Zeit wieder einmal lächeln. Diese Mimik sah man bei ihm erst zum zweiten Mal in 14 Jahren und vor vier Jahren genau zum letzten Mal.

Dass Michigan State Delany und der Big Ten aus der Patsche geholfen hat, war vor der Saison nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Die altehrwürdige Conference hatte den Rose Bowl, also den ersten und ältesten Bowlwetbewerb überhaupt, erstmalig nach zehn Jahren wieder für sich reklamieren können und Michigan States 24:20 Triumph gegen Stanford verhalf dem Bowl zu neuem Glanz, da die Dominanz der Pac-12 Teams schon sehr langweilig wurde.

Auch Nebraskas Sieg im Gator Bowl war nicht gegen Georgia ein erwarteter Selbstgänger. Dank einer ehrgeizigen Red Zone Verteidigung und des spektakulären 99 Yards Touchdownfang durch Receiver Quincy Enunwa, gehören die Cornhuskers zu den Aktivposten der Big Ten.

Anderswo hat die Wiedergeburt noch nicht stattgefunden. Connor Shaw, der Spielmacher von South Carolina erwies sich mit seinen fünf Touchdowns als Matchwinner des Capital One Bowls und sicherte den 34:24 Erfolg über Wisconsin. Die beiden 100 Yards Rusher Melvin Gordon und James White blieben unter ihren Erwartungen und ein paar Turnover zuviel runierten den Badgers das Neujahrfest.

Auch Ohio State beendete die Saison mit einer Pechsträhne. Nach zwölf Siegen in Folge versagte der „Meyer Motor“ und sowohl die Niederlage gegen Michigan State im Conference Championship Game, als auch die 35:40 Niederlage im Orange Bowl vermieste dem extrovertierten Meyer das Saisonende. So wurde der Thriller durch den Linebacker Stephone Anthony knapp eine Minute vor dem Ende entschieden und sicherte den fünf Punkte Vorsprung vor Ohio State ab. Dass zuvor auch noch Spencer Shuey den Buckeyes einen weiteren Ballbesitz streitig machte und auch er blitzschnell auf einen Passversuch reagierte und schneller zupackte, als sein Gegner, mag dann schon als weise Voraussicht des Schicksals gelten. Wer innerhalb kürzester Zeit in der Schlussphase zwei Pässe in des Gegners Hände befördert, sollte es auch nicht verdient haben, den Orange Bowl Triumph zu erlangen.

Pech hatte auch Minnesota. Im dritten Viertel schlug Syracruse in Person von QB Terrel Hunt im Texas Bowl zu und überwand mit kurzen Läufen mehrmals die Verteidigung von Minnesota. Sein fünf Yards Touchdownrun bescherten der ACC Mannschaft einen elf Punkte Vorsprung. Die Gophers gaben aber nicht auf und antworteten schnell. Leidner warf zu Beginn des vierten Viertels einen 20-Yard-Pass auf Williams und Minnesota bemühte sich, einen zweiten Touchdown zu erzielen, doch die orangene Defense konnte Leidner sacken, bevor er zu seinem gefürchteten Passspiel ansetzen konnte. Das 14:9 sollte aber trotzdem nicht lange Bestand haben und Minnesota schaffte es, sich die erste Führung im Texas Bowl zu erarbeiten. Während des nächsten Ballbesitzes bediente Leidner Wolitarsky über 55 Yards und brachte die Gophers mit 17:14 nach einer ausgespielten Conversion in Front. 

Der Vorwärtsdrang von Minnesota wurde aber bereits im nächsten Ballbesitz wieder gestoppt. Ein Sack von Robert Welsh bedeutete den Zwang zum Punten und motivierte Brisley Estime dazu, zum 70 Yards Punt Return anzusetzen und sich bis zur 14 Yards Line der Gophers vorkämpfte. Die nächsten sieben Yards überwand Prince-Tyson Gulley, doch eine False-Start Strafe warf Orange wieder auf die zwölf Yard Line zurück, so dass QB Hunt zu seinem 12 Yards Touchdownrun ansetzte und den 21:17 Sieg für Syracruse erzielte.

Nicht viel besser erging es Iowa im Outback Bowl. Im dritten Viertel verpassten es die Hawkeyes in Person von Kicker Mike Meyer den Abstand zu verkürzen. Das sollte jedoch später gelingen. Anthony Jennings überwarf einen seiner Mitspieler in der Mitte des Feldes und John Lowdermilk trug ihn in die Endzone der Tigers zurück. Er ließ den Ball jedoch vollkommen ungestört kurz vor der Endzone fallen. Da niemand den Ball direkt eroberte bekam Iowa diesen kurz vor der Endzone. Im dritten Versuch konnte Mark Weisman punkten. 

LSU kontrollierte im Abschluss dir Uhr. Beide Teams erzielten noch je einen Touchdown, am Ende setzten sich die Jungs von Head Coach Les Miles mit 21:14 durch.

Von allen Bowlteilnehmern aus dem Big 10 Bereich sollte Michigan aber die schlechteste Performance abliefern. Ausgerechnet Kansas State, die seit elf Jahren keinen Bowlsieg mehr feierten, erwiesen sich als Stolperstein. Kansas State scorte bereits während seiner ersten drei Angriffsspiele dreimal. Alle drei Touchdown-Pässe warf QB Jake Waters zu Receiver Tyler Lockett, der insgesamt zehn Pässe für 116 Yards fing. Michigan verstand es nicht, dieses Duo effizient zu stoppen und musste mit einem zweiten Manko leben. Ihr StammQuarterback Devin Gardner wurde aufgrund einer Zehverletzung vom Freshman Shane Morris vertreten. Somit entwickelten die Coaches einen konservativen Spielplan, der risikolos viele kurze Pässe enthielt und schnell zu durchschauen war. 

Entsprechend fiel die Offense Ausbeute mit 264 Yards eher mager aus. Michigan verlor zudem auch noch den inoffiziellen Titel „Erfolgreichstes College Football Programm aller Zeiten“. Durch den Sieg im Pinstripe Bowl hat sich Notre Dame mit dem Quotienten 0.733 knapp vor den Wolverines (0.732) geschoben. 



Wie wird nun die Big Ten die Herausforderung College PlayOff 2014 angehen? Michigan State und Nebraska haben gezeigt, dass es zu Ohio State momentan Alternativen innerhalb dieser Liga gibt. Die Spartans erholten sich relativ schnell nach ihrer 13:17 Niederlage bei Notre Dame und zeigten am Ende der Saison zwei starke Auftritte gegen Ohio State und Stanford. Weitere Fortschritte können die Spartans wirklich zu einem Spitzenteam werden lassen. Die Chancen stehen nicht schlecht. Michigan State wird 2014 ohne den Wideout Bennie Fowler und ohne die Offensive Linemen Blake Treadwell, Fou Fonoti und Dan France antreten. Aber alle anderen, inklusive des Rose Bowl Offensive Players of the Game, QB Connor Cook, werden wohl im August alle restlichen Spieler plus der neuen Freshmen wieder mit von der Partie sein.

Schlüter - 13.01.2014

Michigan Spartans QB Connor Cook freut sich über den Sieg im Rose Bowl.

Michigan Spartans QB Connor Cook freut sich über den Sieg im Rose Bowl. (© Getty Images)

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