Erwartungen nicht erfüllt

Joe Flacco: 120 Millionen, aber erstmal Zuschauer in den PlayoffsDer entthronte Meister hatte bis zuletzt zumindest theoretisch noch die Chance, seinen Titel erfolgreich zu verteidigen. Dass die Baltimore Ravens ihre letzten Playoff-Aussichten in Cincinnati aber geradezu leichtfertig verspielten, passte ins Bild. So wie sich die Ravens in dieser Saison präsentierten, war es fast zwangsläufig, dass Head Coach John Harbaugh mit dem Team nicht zum sechsten Mal in Folge die Playoffs erreichen konnte.

Dabei waren die Erwartungen nach dem überraschenden Titelgewinn im Vorjahr sehr hoch. Zunächst erhielt Quarterback Joe Flacco, als Folge seiner herausragenden Leistung in den letztjährigen Playoffs, welche den Titelgewinn erst möglich gemacht hatten, eine Vertragsverlängerung in Höhe von 120,6 Mio. US-Dollar. Fast schon folgerichtig konnte er dem Erwartungsdruck nicht standhalten und lieferte das mit Abstand schlechteste Jahr in seiner bisherigen Laufbahn ab. Flacco litt allerdings erheblich unter dem Abgang von WR Anquan Boldin, seiner wichtigsten Anspielstation. Zu allem Überfluss verletzte sich schon vor dem Saisonstart auch noch sein zweitwichtigster Passempfänger TE Dennis Pitta. Dieser lief erst in der 14. Woche wieder für das Team auf. Diese beiden Spieler konnten letztendlich nicht kompensiert werden, auch wenn zumindest rein statistisch gesehen WR Torrey Smith und Rookie Marlon Brown die Lücke füllen konnten. Doch Boldin und Pitta waren in der Vergangenheit immer dann zur Stelle, wenn es kritisch wurde. Smith und Brown haben diese Qualitäten nicht. Zu leicht lassen sie sich von einer harten Manndeckung den Schneid abkaufen.

Auch RB Ray Rice, im letzten Jahr noch Dreh- und Angelpunkt in der Offense der Ravens, schloss sich den schwachen Leistungen nahtlos an und legte ebenfalls das schlechteste Jahr seiner bisherigen Laufbahn hin, sieht man einmal von seiner Rookie-Saison ab, in der er nur sporadisch zum Einsatz kam. Das ist es dann auch kein Wunder, dass auch die Offensive Line weit unter den Leistungen des Vorjahres blieb. Das Laufspiel der Ravens, elementar für das Spiel von Joe Flacco, belegt mit nur 3,1 Yards pro Lauf den mit Abstand letzten Platz in der NFL-Rangliste.

Es ist wohl bezeichnend für die Offense, dass Kicker Justin Tucker mit großen Vorsprung zum wertvollsten Spieler der Ravens in dieser Saison gekürt wurde. Er zeichnete mit seinen Field Goals direkt für fünf Siege verantwortlich. Denn auch in der Red Zone funktionierte bei den Ravens in 2013 nicht besonders viel. Auch hier belegte die Offense einen der hinteren Plätze in der NFL.

Mit dieser Offense war man nicht Playoff-tauglich. Dabei war doch 2012 das Jahr, in dem die Offense der Defense endgültig den Rang abgelaufen hatte. Nach nur einem Jahr ist dies jedoch schon wieder Geschichte. Die Defense war es, welche die Ravens in vielen Spielen überhaupt erst eine Chance verschaffte. Aber auch sie konnte nicht verhindern, dass Baltimore nach 10 Spielen mit schon 6 Niederlagen bereits den Anschluss an die führenden Teams verpasst hatte. Vier Siege in Folge verschafften den Ravens wieder die Chance auf die Playoffs, ehe man am vorletzten Spieltag mit einem denkwürdigen 7:41 gegen die New England Patriots die höchste Heimniederlage der Clubgeschichte kassierte. Passend für ein Jahr, in dem nur wenig gelang.

Nun hat General Manager Ozzie Newsome genügend Zeit, die Probleme, von denen es wahrlich genug gibt, zu analysieren und personelle Abhilfe zu schaffen.

Korber - 30.12.2013

Joe Flacco: 120 Millionen, aber erstmal Zuschauer in den Playoffs

Joe Flacco: 120 Millionen, aber erstmal Zuschauer in den Playoffs (© Getty Images)

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