Shanahans Scherbenhaufen

Um Mike Shanahan wird es einsam.Als Mike Shanahan 2010 seinen Posten als Head Coach der Washington Redskins antrat, galt er als der große Hoffnungsträger, der nach einem Jahr schöpferischer Pause noch einmal an seine großen Zeiten bei den Denver Broncos würde anknüpfen können. Nach zwei mageren Jahren führte er die Redskins letztes Jahr immerhin in die Playoffs, nachdem das Team alle Hebel in Bewegung gesetzt hatte, um Quarterback Robert Griffin III als Zukunftshoffnung nach Washington holen zu können. Wenige Wochen vor Ende der Saison 2013 zeichnet sich ab, dass zwischen Shanahan und Griffin die „Chemie“ nicht oder nicht mehr stimmt. War dem Coach letztes Jahr vorgeworfen worden, den verletzten Griffin im Playoff-Spiel gegen Seattle „verheizt“ zu haben, ist nun seine Entscheidung, ihn für den Rest dieses für die Redskins so verkorksten Jahres zu schonen, auch vielen nicht recht, unter anderem auch Griffin nicht.

Im Auswärtsspiel bei den Atlanta Falcons führte nun jedenfalls Kirk Cousins das Angriffsteam der Redskins. Und das gar nicht einmal so schlecht, mit 381 Yards Raumgewinn aus Pässen und dazu den 98 Rushing Yards von Alfred Morris waren die Gäste in Atlanta über weite Strecken tonangebend. Wären da nur nicht die sieben Turnovers (zwei Fumbles von Morris und Santana Moss, einer durch Cousins und dazu zwei Fehlwürfe des Quarterbacks) gewesen, der Sieg wäre dem Team aus der Hauptstadt sicher gewesen. Am Ende gewannen so dennoch die Falcons mit 27:26, ohne darauf besonders stolz sein zu können. Während die Falcons-Defense kaum eigene Mittel fand, den Angriff Washingtons zu stoppen, profitierte der Angriff um Matt Ryan von einer günstigen Feldposition nach der anderen. Außer zum Führungs-Touchdown in der ersten Angriffsserie musste man bei keinem der Punkterfolge in der eigenen Hälfte starten.

Kein Wunder, dass Shanahan am Ende davon überzeugt war, nach dem Anschluss-Touchdown zum 26:27 18 Sekunden vor Schluss den Sieg durch eine Two-Point Conversion holen zu können. Eine Verlängerung war ohnehin unnötig, haben beide Mannschaften doch keine Chancen mehr auf die Playoffs. Und für die Redskins ist es darüber hinaus sogar auch recht unerheblich, ob ihnen vielleicht am Ende der erste Draft Pick für das kommende Jahr als schlechtestes Team zufallen könnte - denn den haben sie im Tausch für das frühe Zugriffsrecht 2012 ohnehin an die St. Louis Rams abgetreten. Wichtiger wäre Shanahan sicher ein leuchtendes Signal gewesen, dass sein Team - auch ohne Griffin - auch unter seiner Führung noch etwas bewegen kann. Doch Desmond Trufant klatschte den Ball für die Falcons nach Cousins’ Pass ab und sicherte Atlanta so den Sieg.

Ob es als Befreiungsschlag für Shanahan ausgereicht hätte, das bedeutungslose Spiel in Atlanta zu gewinnen, ist ohnehin zweifelhaft. So aber wurde die Woche für ihn zum Ende noch bitterer. Wenige Tage zuvor hatte sein Sohn Kyle Shanahan, Offensive Coordinator bei den Redskins, seinen Vater schon öffentlich kritisiert und eine weitere gemeinsame berufliche Zukunft praktisch ausgeschlossen. Quarterback Griffin opponiert öffentlich dagegen, geschont zu werden - offensichtlich hat Shanahan ihm gegenüber kaum noch Autorität, da der Jungstar fest damit rechnen dürfte, nächstes Jahr einen anderen Trainer zu haben. Auf Fragen nach seiner beruflichen Zukunft verließ Shanahan kurz angebunden dann einfach das Podium bei der Pressekonferenz nach dem Spiel.

Auerbach - 16.12.2013

Um Mike Shanahan wird es einsam.

Um Mike Shanahan wird es einsam. (© Getty Images)

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