Dolphins bleiben dran

Charles Clay feiert den entscheidenden Touchdown.Eigentlich sollte das Wetter ein Verbündeter der heimischen Pittsburgh Steelers ein. Doch es hat nichts geholfen. Die Miami Dolphins ließen sich von Schnee und niedrigen Temperaturen nicht beeinflussen und beendeten mit einem 34:28-Erfolg alle noch vorhandenen Hoffnungen aufseiten der Steelers, vielleicht doch noch die Playoffs zu erreichen.

Als Steelers-WR Antonio Brown Sekunden nach dem Ende der offiziellen Spielzeit die Endzone erreichte, schienen die Steelers das Unmögliche geschafft zu haben und eine entscheidende Partie doch noch gewonnen zu haben. Doch der Jubel währte nicht lange. Brown hatte bei seinem Sprint in die Endzone an der 12-Yard-Linie die Außenlinie berührt und damit das Spiel beendet. Jetzt geht es in den kommenden Partien für die Steelers nur noch um die Ehre, während die Dolphins weiterhin um die Playoffs kämpfen.

Und mit dieser Vorstellung wären sie auch ein ernst zu nehmender Gegner. Die 34 Punkte stellen einen Saisonrekord dar. Mit 360 Yards Raumgewinn für die Offense im Schnee haben die Dolphins alle Kritiker widerlegt, die ihnen im kalten Pittsburgh jede Chance haben absprechen wollten. QB Ryan Tannehill, der zum ersten Mal ein NFL-Spiel im Schnee bestritt, überraschte mit 201 Yards Raumgewinn und drei Touchdown-Pässen und RB Daniel Thomas mit 105 Yards und einem Touchdown.

Die Steelers überraschten vor allem mit einer schlechten Abwehrleistung und mitunter anfängerhaften Tacklingversuchen. Da nützte auch eine weitere Glanzvorstellung von QB Ben Roethlisberger, der von einer wegen Verletzungen quasi zusammengeschusterten Offensive Line herausragend geschützt wurde, nichts. Entsprechend gereizt war die Stimmung nach der Partie aufseiten der Stählernen. „Was wollen sie das ich jetzt sage? Das ich aufhöre Football zu spielen?“, raunzte WR Emmanuel Sanders einen Journalisten an.

„Es hat mehr geschneit als ich es erwartet hatte. Aber unsere Spieler hatten sich sehr schnell auf den Schnee eingestellt. Ich bin stolz auf unsere Spieler, dass sie nach dem Rückstand noch einmal aufgeholt haben. Es ist immer etwas Besonderes, wenn man mit einem Rückstand in das letzte Viertel geht und das Spiel dann noch gewinnt“, erläuterte Head Coach Joe Philbin seine Sicht der Partie.

Mitte des dritten Viertels hatten die Steelers dank einer Interception von SS Troy Polamalu die Führung übernommen, und mit WR Jerricho Cotchery nach einem zwischenzeitlichen Touchdown durch WR Brian Hartline wieder zurückerobert, als Polamalu wieder ins Rampenlicht trat, diesmal allerdings negativ.

Der letzte Touchdown-Pass der Dolphins auf WR Charles Clay kann stellvertretend für die Probleme der Steelers an diesem Tag stehen. Clay fing einen kurzen Pass von Tannehill und wurde sofort von CB Cortez Allen und Polamalu direkt an der Seitenlinie bedrängt. Es entstand ein wirres Handgemenge, aber Clay schaffte es sich zu lösen und lief die restlichen fünf Yards zum 31:28 in die Endzone der Steelers.

„Ich hätte dieses Tackle machen müssen, das ist gar keine Frage. Da war auch nichts Anderes. Ich habe das Tackle einfach nicht gemacht, ganz simpel. Das ist einfach sehr enttäuschend“, antworte Polamalu ziemlich kurz angebunden auf die anschließenden Fragen zu dieser Situation.

Für etwas Aufregung sorgte noch die Schlussszene der Partie. Bei auslaufenden Zeit hatten die Steelers den Ball an der eigenen 20-Yard-Linie. Roethlisberger warf einen Pass über 20 Yards auf Emmanuel Sanders, für einen Touchdown aber deutlich zu kurz. Nun folgte das bekannte aber selten erfolgreiche Spiel mit den seitlichen Pässen. Über fünf Stationen landete der Ball wieder bei Roethlisberger, der den Ball seitwärts auf WR Antonio Brown abgab. Diesen hatten die Dolphins ein wenig aus den Augen verloren und folgerichtig sprintete er an zwei Verteidigern vorbei 60 Yards an der Seitenlinie entlang bis in die Endzone und hatte das scheinbar Unmögliche erreicht. Doch die Referees hatten richtig erkannt, dass er kurz vor erreichen der Endzone die Seitenlinie berührt hatte.

„Der letzte Spielzug war komplett improvisiert. Wir haben uns den Ball seitwärts zugespielt, in der Hoffnung, irgendwo eine Lücke zu entdecken. Ben hat mir den Ball noch im fallen zugespielt, ich bin die Linie entlang und hatte gedacht ich habe es geschafft“, beschrieb Sanders die Situation.

Korber - 09.12.2013

Charles Clay feiert den entscheidenden Touchdown.

Charles Clay feiert den entscheidenden Touchdown. (© Getty Images)

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