Ära Treber geht zu Ende

Michael Treber verlässt die Phantoms nach 13 JahrenEine Ära findet ihr Ende. Nach 13 Jahren in Diensten der Wiesbaden Phantoms verlässt Michael Treber den Verein, dessen Werdegang er nachhaltig geprägt und vorangetrieben hat. Mitte November beginnt für den 42-Jährigen ein neuer Lebensabschnitt. In Singapur warten neue und spannende berufliche Herausforderungen auf den Wiesbadener, der schon in den letzten Jahren immer wieder für seinen Arbeitgeber zwischen seiner Heimat und Südost-Asien pendelte. Nun wird er zumindest für die nächsten Jahre ein festes Aufgabengebiet in Singapur übernehmen.

„Ich habe das Angebot schon vor längerer Zeit erhalten und ich wollte es auf jeden Fall annehmen. Es ist jetzt die richtige Zeit für einen neuen Schritt in meinem Leben. Ich brauche zudem auch mal eine Pause vom Football und der Football braucht eine Pause von mir“, freut sich Michael Treber auf seine Zeit in der Ferne, in der er in letzter Zeit auch ein neues sportliches Faible für sich entdeckt hat: „Cricket ist ein faszinierender Sport“, schmunzelt er vielsagend.

Im Jahr 2000 stieß Treber, dessen eigene Karriere bei den damaligen Rüsselsheim Crusaders verletzungsbedingt ein frühes Ende fand, als Trainer zu den Wiesbaden Phantoms, kurz nach deren Aufstieg in die Regionalliga. Ein Jahr später übernahm er das Amt des Cheftrainers von Tino von Eckart, führte sein Team zunächst in die 2. Bundesliga (2003) und schließlich vor drei Jahren in die GFL, die höchste deutsche Spielklasse. Dabei beschritten er und der Verein den unbequemen und langwierigen Weg. Über eigene Nachwuchsspieler wurde das Gerüst einer Mannschaft gebaut, in der noch in der abgelaufenen Saison Akteure standen, die mit Treber diesen Weg einst begonnen hatten. Er formte und unterstützte die Förderung eigener Talente, eröffnete ehemaligen Jugendspielern wirkliche Perspektiven und schaffte nach vielen Rückschlägen 2010 schließlich den GFL-Aufstieg und dies ohne einen einzigen Import-Spieler im Kader. Schon seinerzeit beruflich stark beansprucht, konzentrierte er sich nach dem Aufstieg auf sein Spezialgebiet, die Defense, und gab das Amt des Cheftrainers an Sven Gloss weiter.

Dass der von Treber ausgerufenen Vereins-Philosophie in der GFL nun nach drei Jahren Zugehörigkeit auf besonders schmerzhafte Weise vorläufig die Grenzen aufgezeigt wurden, hat ihn zwar ebenso mitgenommen wie alle anderen Beteiligten auch, aber er sagt zum Abstieg: „Wir Trainer und die Verantwortlichen im Verein haben nun gelernt, was geht und was nicht geht. Die drei Jahre im Haifischbecken GFL waren sehr lehrreich, geben den Phantoms aber auch die Chance zur Neujustierung. Es ist nicht der erste Rückschlag, den wir einstecken müssen. Wer die Mannschaft oder gar den gesamten Verein nach dem Abstieg abschreibt, macht einen Fehler und hat nicht begriffen, worum es bei den Wiesbaden Phantoms geht!“ Markante Worte zum (vorläufigen) Abschied aus seiner privaten und sportlichen Heimat.

Der Vereinsvorsitzende Robert Schäffler würdigt den Trainer, mit dem er 13 Jahre lang zusammengearbeitet hat, wie folgt: „Michael hat die Phantoms zu dem gemacht, was wir heute sind. Einer der größten American Football-Vereine in Deutschland mit mehr Mannschaften im Wettbewerb als irgendein anderer Verein. Wir haben eine lange Wachstumsphase nach dem Neubeginn 1997 hinter uns, die Michael maßgeblich vorangetrieben hat. Durch sein Engagement, seine Vorstellungen und auch seine Kritik konnten wir uns weiterentwickeln“, lässt Schäffler auch durchblicken, dass die Arbeit mit Trebers Anspruchsdenken keineswegs immer eine leichte Arbeit war. Dennoch: „Dank dessen, was wir zusammen mit ihm geschaffen haben, wird uns der Abstieg nicht aus der Bahn werfen. Wir werden wieder durchstarten. Auch, weil wir es der langen Aufbauarbeit, die Michael geleistet hat, einfach schuldig sind. Michaels Name wird auf immer mit der Geschichte der Phantoms verbunden bleiben.“

So trennen sich nun die Wege von Michael Treber und den Wiesbaden Phantoms. Wege, die untrennbar miteinander verknüpft schienen. Dass diese besondere Verbindung auf irgendeine Weise aber auch in Zukunft Bestand hat, daran wird, mit augenzwinkerndem Respekt vor der Sportart und ihren Protagonisten, auch Cricket nichts ändern.

Schüler - 11.10.2013

Michael Treber verlässt die Phantoms nach 13 Jahren

Michael Treber verlässt die Phantoms nach 13 Jahren (© Ed Cornejo)

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