Die Mettenberger-Murray-Show

Georgias Aaron Murray hatte im Quarterback-Duell mit LSUs Zach Mettenberger letztlich knapp die Nase vorn.Ein Spiel mit knappem Ausgang hatte man von der Partie Georgia gegen LSU erwartet, aber dass dabei 85 Punkte erzielt würden, eher nicht. Am Ende hatte Georgia mit 44:41 die Nase vorn - ein Ergebnis, mit dem Beide leben können und das auch dem Verlierer noch alle Chancen lässt, zunächst einmal ins Finale der eigenen Conference (SEC) einzuziehen, und vielleicht sogar ins nationale Endspiel. Das Spiel war so etwas wie der späte Durchbruch für die beiden Quarterbacks, Aaron Murray bei Georgia und Zach Mettenberger bei LSU, deren College-Karrieren nach dieser Saison ihr Ende finden und die einst bei Georgia zusammen begonnen hatten. Im Frühjahr 2010 waren Murray und Mettenberger Mannschaftskameraden bei den Bulldogs und Rivalen um die Rolle als Quarterback Nummer eins, ehe Mettenberger aus disziplinarischen Gründen aus dem Team flog. Murray war danach natürlich die unumstrittene Nummer eins bei Georgia, hatte sich in seinen ersten drei College-Jahren aber den schlechten Ruf eingehandelt, gerade in den ganz wichtigen Spielen nicht gut auszusehen - ein Ruf, der sich bei der Auftakt-Niederlage bei Clemson zunächst bestätigte (kein Touchdown-Pass, eine Interception). In den letzten beiden Spielen gegen Top-Ten-Gegner, gegen South Carolina und jetzt LSU, war das mit zusammen acht Touchdown bei nur einer Interception aber anders. „Wir wissen alle, dass der Quarterback stark spielen muss, um ein Spiel wie dieses zu gewinnen. Aaron war heute phänomenal, mutig, toll“, sagte Head Coach Mark Rich zu Murrays Leistung.

Mettenbergers weiterer Werdegang nach dem Rauswurf bei Georgia war geprägt von Unbeständigkeit. Zunächst musste er sich über ein Junior College den Weg zurück in den „großen“ College Football erarbeiten, und bei LSU wusste man mit dem „Drop Back Passer“ Mettenberger zunächst nichts richtig anzufangen. Und dass er jedes Jahr mit einem neuen Offensive Coordinator zusammenarbeiten musste, machte die Sache für ihn nicht leichter. Erst jetzt, unter der Anleitung des NFL-erfahrenen Offensive Coordinators Cam Cameron, erreicht Mettenberger das Niveau, das man von ihm schon immer erwartet hatte. Im Spiel bei den Bulldogs war Mettenberger sogar der bessere der beiden Angriffsführer. Während sich Murray eine Interception leistete, die zu LSUs Touchdown zum 14:7 führte, blieb Mettenberger ohne einen solchen Fehler und holte auch noch mehr Yards als Murray. „Ich denke, das, was Zach hier gezeigt hat, war großartig. War er perfekt? Nein, aber er war verdammt gut“, lobte Head Coach Les Miles seinen Spielmacher.

Angesichts dessen war es schon bittere Ironie, dass Mettenberger von Georgias sonst so anfälligen Abwehr ausgerechnet in der entscheidenden Schlussphase mal so unter Druck gesetzt werden konnte, dass er das Spiel für sein Team nicht mehr rumreißen konnte. Einen Quarterback Sack im ersten Spielzug nach Georgias Touchdown zum 44:41 eine Minute und 47 Sekunden vor Spielende konnte Mettenberger noch mit einem 18-Yard-Pass zum neuen First Down (an LSUs 35-Yard-Linie) im folgenden Spielzug ausgleichen. Es folgten drei Pässe, die von Georgias Verteidigern abgewehrt werden konnten, und ein erfolgloser letzter auf WR Odell Beckham. Trotz dieser für ihn unglücklichen knappen Minute lag, es natürlich nicht an Mettenberger, dass LSU knapp das Nachsehen hatte. Entscheidend war, dass man im Laufspiel weit unter der normalen Ausbeute blieb (nur 2,1 Yards pro Lauf) und dass das noch recht unerfahrene Defensive Backfield einmal richtig patzte und mit einem Deckungsfehler den 25-Yard-Touchdown-Pass von Murray auf WR Justin Scott-Wesley zum 44:41 ermöglichte.

Hoch - 30.09.2013

Georgias Aaron Murray hatte im Quarterback-Duell mit LSUs Zach Mettenberger letztlich knapp die Nase vorn.

Georgias Aaron Murray hatte im Quarterback-Duell mit LSUs Zach Mettenberger letztlich knapp die Nase vorn. (© Getty Images)

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