Skuriles Ende rettet Sun Devils

RB Marion Grice war einer der Besten bei Arizona States knappem und glücklichen Sieg gegen Wisconsin.Wegen des Ergebnisses oder seiner Bedeutung für’s große Ganze wird Arizona States 32:30-Erfolg gegen Wisconsin gewiss nicht in Erinnerung bleiben, aber das skurile Ende dürfte der Partie einen Platz in jedem Highlight-Video dieser Saison garantieren. Mit vier erfolgreichen Pässen, die 70 Yards brachten, hatte sich Wisconsin 18 Sekunden vor Spielende einen First Down an Arizona States 13-Yard-Linie erarbeitet. Beim letzten dieser Pässe war der Receiver nach dem Fang aus dem Feld gelaufen und hatte so die Spielzeit angehalten. Da Wisconsin keine Auszeit mehr hatte, stellte sich nicht erst rückblickend die Frage, ob die Badgers nicht gleich zu einem Field-Goal-Versuch hätten antreten sollen. Die Coaches entschieden anders, wollten, dass QB Joel Stave mit dem Ball läuft, um ihn möglichst genau in der Mitte zu platzieren - selbst bei der knappen Zeit machbar, aber nicht ungefährlich. Stave machte nach dem Zuspiel vom Center dann ein, zwei Schritte nach links in die Mitte, kniete sich kurz hin und legte den Ball auf Höhe der 15-Yard-Linie ab. Hätten die Schiedsrichter den Ball zügig platziert, hätte Wisconsin die Spielzeit mit einer vorsätzlichen Incompletion stoppen können und noch Zeit für den Field-Goal-Versuch (aus 32 Yards Entfernung) gehabt.

Staves Hinknien und Ball ablegen ging aber so schnell, dass sich niemand sicher war, ob Stave tstsächlich mit dem Knie den Boden berührt hatte, bevor er den Ball hinlegte. Hätte er nicht, wäre es ein Fumble gewesen. Sicherheitshalber warf sich ein Spieler der Sun Devils auf den Ball und gab ihn sekundenlang nicht frei, und die Schiedsrichter wussten auch nicht, was sie tun sollten. Als so langsam alle begriffen, was gerade passiert, reichte die Zeit nicht mehr, um den Ball ordentlich zu platzieren, sodass Wisconsin noch einen Spielzug hätte ausführen können. Die Spielzeit lief ab, Arizona State hatte gewonnen. „Es ist eine Schande, wie das am Ende gelaufen ist, und das ist eigentlich alles, was ich dazu sagen will. Wir knien uns mit 15 verbliebenen Sekunden hin und bekommen nicht mal die Chance, noch einen Spielzug auszuführen. Ich weiß nicht, wie so etwas passieren kann“, beklagte sich Wisconsins Head Coach Gary Anderson. Er habe von den Schiedsrichtern eine Erklärung haben wollen, aber keine bekommen, so Anderson weiter.

Natürlich vermag niemand zu sagen, was bei einem normalen Verlauf der letzten Sekunden passiert wäre. Der Field-Goal-Versuch hätte scheitern können, darauf wies auch Anderson selbst hin. Aber das Verhalten der Schiedsrichter brachte die Badgers zumindest um die Chance, das Spiel zu gewinnen. Dass sie in der Hektik die Übersicht verloren hatten und sich selbst nicht sicher waren, muss man ihnen nicht vorwerfen, sie hätten aber anders reagieren müssen. Sie hätten selbst die Zeit anhalten und die Szene mittels Instant Replay überprüfen können, und dann hätte bereits die erste Einstellung gezeigt, dass Stave den Spielzug regelkonform beendet hatte. Der Ball wäre danach ordentlich an der 15-Yard-Linie platziert worden, Stave hätte die dann wieder laufende Zeit stoppen können, indem er den Ball zu Boden geworfen hätte, und K Kyle French hätte die Chance zum Field-Goal-Versuch bekommen. Man darf gespannt sein, ob zu dem bizarren Ende noch eine offizielle Erklärung von Seiten der Conference gibt und wie die aussieht.

Der Fairness halber sei aber auch gesagt, dass Wisconsin das Spiel nicht primär wegen dieser Szenen verloren hatte. In einem Spiel, in dem beide Teams ihr Top-25-Potenzial nur sporadisch zeigten, waren die Badgers mit Ausnahme ihres letzten Angriffs im Passspiel zu schwach und waren deshalb mit ihrer Offensive zu oft nur kurz auf dem Feld, was sich mit zunehmender Spieldauer in Ermüdungserscheinungen der Abwehr niederschlug. Am deutlichsten merkte man das in der Passverteidigung. Die Abwehr hatte das Passspiel der Sun Devils bis fünf Minuten vor Ende des dritten Viertels gut im Griff. Bis dahin war QB Taylor Kelly nur mit der Hälfte seiner Pässe (16 von 32) für 142 Yards erfolgreich gewesen, in den letzten 20 Minuten waren es dann 68,4 Prozent (13 von 19) für 190 Yards, mit der Folge, dass die Gastgeber in dieser Phase drei Touchdowns erzielten, denen nur ein Touchdown und ein Field Goal der Badgers gegenüber standen.

Hoch - 15.09.2013

RB Marion Grice war einer der Besten bei Arizona States knappem und glücklichen Sieg gegen Wisconsin.

RB Marion Grice war einer der Besten bei Arizona States knappem und glücklichen Sieg gegen Wisconsin. (© Getty Images)

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