Groß, größer, am größten

Michigans Mit 115.109 zahlenden Zuschauern haben Michigan und sein Stadion beim Kassenschlager gegen Notre Dame letzte Woche eine neue Bestmarke gesetzt. Niemals zuvor wurde ein American Football Spiel von mehr Zuschauern besucht, als am 7. September in Ann Arbor.

Wie fast immer im Sport begannen auch die Verhältnisse bei den Wolverines im kleinen Maßstab. Das erste Footballspiel der Universität fand am 12. Mai 1883 gegen ein Team von Fabrikarbeitern aus dem benachbarten Detroit statt. Die Quellen berichten, dass zunächst auf zwei Feldern, in der Nähe des heutigen Burns Park, die neue Sportart ausprobiert wurde.
1890 genehmigte die Universitätsleitung der Athletic Abteilung 3000 US Dollar, um Land für den Bau einer festen Sportstätte zu erwerben. Zwölf Monate später wurden weitere 5000 US Dollar in den Bau einer Drainage und in die Infrastruktur des neuen „Regents Field“ investiert. Am 7. Oktober 1893 wurde die Spielstätte offiziell mit einer Partie gegen den Detroiter Athletic Club eingeweiht. Das Regents Field stand übrigens dort, wo heute die Schembechler Hall steht. Zunächst wurden dem Publikum 400 Sitzplätze angeboten. Um die Jahrhundertwende waren es bereits 800 Plätze, die allerdings noch nicht der Nachfrage gerecht werden konnten. Anfang des 20. Jahrhunderts strömten bereits bis zu 5000 Zuschauer auf das Regents Field.

1902 spendete der Detroiter M. Ferry 21 Acres Land (84983 qm) an die Universität und damit wurde es möglich, den Athletic Campus mit dem restlichen Gelände der Universität zu verbinden. Entsprechend wurde es nun möglich, die Planungen für ein größeres Stadion zu beginnen. Das „Ferry Field sollte erstmals als ein reines Football Stadion mit 18000 Sitzplätzen geplant werden. Am 6. Oktober 1906 war der Bau fertig und ein gewisser Johnny Garrels erzielte den ersten Touchdown für die Wolverines. 2921 wurde die Kapazität auf 40000 erhöht, doch auch dieser Schritt war zu kurz gedacht. Der College Footballboom in den USA hielt weiter an und 
Fielding H. Yost, der damalige Head Coach und im Grunde das Gegenstück zum Notre Dame Head Coach Knute Rockne plante nun ein Stadion, dass die Dimensionen von 100.000 bis 150.000 Plätze besaß und eine Debatte über diesen Riesenbau entbrannte innerhalb der Universitätsleitung, beziehungsweise in der interessierten Öffentlichkeit wurde die Frage gestellt, ob denn ein Studium in Michigan nicht mehr sei, als ein „römischer“ Urlaub. Die Universitätsleitung genehmigte schließlich am 22. April 1926 einen Neubau mit einer Kapazität von 72000 Sitzplätzen, erhöhte die Kapazität während der Bauphase aber um weitere 10000 Plätze und finanzierte den Bau mit der Ausgabe von 3000 Schuldverschreibungen a 500 US Dollar, so dass keine Steuergelder für das Vorhaben verwendet wurden. Aufgrund der großen Depression wurden die Bonds aber nicht vor 1936 zurückgenommen, beziehungsweise der letzte Inhaber wurde erst am 15. Oktober 1947 ausbezahlt. Immerhin erhielten die Investoren das Recht, kostenlos jedes Heimspiel der Wolverines zu besuchen und erhielten feste Sitzplätze an der 30 Yards Line. Insgesamt wurden 950.000 US Dollar investiert.

Am 1. Oktober 1927 wurde das Michigan Stadion offiziell mit der Partie gegen Ohio Wesleyan eröffnet, dass der Gastgeber auch mit 33:0 gewann. Das „Big House“ wurde bereits 1930 mit elektrischen Anzeigetafeln ausgestattet und bis 1949 baute man die Kapazität auf über 97000 Plätze aus. Als auch noch die so genannte „Press Box“ in den Bau integriert wurde, dauerte es nicht mehr lange und die Schallgrenze 100.000 Zuschauer wurde am 6. Oktober 1956 im Spiel Michigan gegen Michigan State durchbrochen. In den 60er Jahren wurden nach 38 Jahren Dienstzeit die Anzeigetafeln gegen neue Versionen ausgetauscht und designerische Veränderungen vorgenommen. So wurde zum Beispiel der „M“ Block geschaffen und 1969 der Naturrasen gegen Kunstrasen für 250.000 US Dollar ausgetauscht. 1975 und 1982 wurde der Kunstrasen komplett erneuert, allerdings im Mai 1991 wurde wieder Naturrasen eingeführt und der Stadionboden um 3,5 Fuß „tiefer gelegt“, damit auch die neuen unteren Sitzreihenebenfalls eine gute Sicht erhalten würden. 1996 und 1997 wurde das Facelifting weiter forciert. In jeder Endzone installierten Techniker neue Video Scoreboards.

Das Wettrennen um die größte Zuschauermenge in einem Footballstadion forcierte sich 2002, als „U-M“ erstmals viermal in der Saison mehr als 111.000 Zuschauer begrüßte, Penn State und Ohio State aber trotzdem einen höheren durchschnittlichen Zuschauerschnitt verbuchten. Die am 7. September 2013 registrierte Marke von 115.109 Zuschauern hat nun alle Rekorde gebrochen und auch die alte, 2011 im Big House erzielte Bestmarke von 114.804 Zuschauern, überflügelt. Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass bisher genau 246 Heimspiele hintereinander mit mehr als 100.000 Footballfans in Ann Arbor ausgetragen wurden.

Schlüter - 13.09.2013

Michigans

Michigans "Big House" (© Getty Images)

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