Chiefs lassen Jaguars keine Chance

Dass die Saison 2013 für alle Fans der Jacksonville Jaguars kein Zuckerschlecken wird, das war schon vor dem ersten NFL-Wochenende klar. Bei der deutlichen 2:28-Niederlage gegen die Kansas City Chiefs präsentierte sich die Offense des neuen Head Coaches Gus Bradley so desolat, wie es sich selbst die Pessimisten unter den Jaguars-Anhängern nichtvorstellenkonnten. Der einzige Trost für sie bleibt, dass es schlimmer kaum werden kann.

Die ersten und einzigen Punkte des Spiels für Jacksonville resultierten aus einem geblockten Punt und anschließendem Safety. Quarterback Blaine Gabbert, der wie in den beiden Jahren zuvor trotz durchwachsener Leistungen im Vorjahr den Starterjob erhielt, brachte über das gesamte Spiel weniger als die Hälfte seiner 35 Passversuche an. 19 unvollständige Pässe, kein Touchdown, nur 121 Yards Raumgewinn und zwei Interceptions war die enttäuschende Bilanz Gabberts beim Auftaktspiel vor den eigenen Fans. Auch das Laufspiel mit Running Back Maurice Jones-Drew kam nicht in Gang. 45 Yards erlief „MJD“. Der Durchschnitt von drei Yards pro Laufversuch waren zu wenig, um Gabbert zu unterstützen.

Die schwachen Werte der Jaguars-Spielgestalter waren auch ein Resultat des durchwachsenen Auftritts der Offensive Line. Sie wurden über die gesamte Spielzeit von der Defensive Line der Chiefs dominiert. Sechs Mal sackten die Verteidiger aus Kansas City Gabbert. In 15 Drives schafften es die Jaguars nur zweimal über die eigene 36-Yard-Linie hinaus. „Wir wussten wie stark unsere Defense ist. Das haben wir gezeigt und jeden wissen lassen. Wir haben sie dominiert – so einfach ist das“, meinte Chiefs-Linebacker Derrick Johnson gegenüber „ESPN“. Krönung der Defense-Leistung war ein Interception-Return-TD von Tamba Hali im letzten Quarter zum 28:2-Endstand.

So erlebten die Kansas City Chiefs, die wie die Jaguars mit ihrem neuen Head Coach Andy Reid antraten, ein dankbares Auswärtsspiel zum Saisonauftakt. „Du willst jedes Spiel in der NFL gewinnen, bei dem du antrittst. Man arbeitet jede Woche so verdammt hart, dann muss ein Sieg auch gefeiert werden“, freute sich Reid, der die vergangenen 14 Jahre die Philadelphia Eagles trainierte und nun eine ähnliche Ära bei den Chiefs anstrebt. Eine insgesamt ordentliche Leistung reichte der Offense um Neuzugang QB Alex Smith, der vor der Saison aus San Francisco nach Kansas City wechselte, um das Spiel schon in der ersten Halbzeit für sich zu entscheiden. Der Spielmacher nutzte im ersten Viertel zwei gute Feldpositionen zu zwei Touchdown-Pässen und leitete so den ungefährdeten Sieg ein. Einziger Wermutstropfen war die Verletzung von Running Back Jamaal Charles. Der Ballträger hatte zuvor mit 77 Yards und einem Touchdown geglänzt, wurde nach einem harten Hit im dritten Quarter aus dem Spiel genommen. Head Coach Reid sprach nach dem Spiel von einer Vorsichtsmaßnahme.

Siebertz - 09.09.2013

Wie schon in der Vorbereitung war die Offensive Line der Jaguars eine große Schwachstelle und gab QB Blaine Gabbert kaum Zeit eine Anspielstation zu finden. (© Schüler)