Ravensburg siegt am Inn

Andrecus Lindley dürckte der zweiten Hälfte seinen Stempel auf.Mit drei Siegen in Folge gegen die Tabellen-Schlusslichter hatten die Kirchdorf Wildcats sich zuletzt Luft im Abstiegskampf verschafft beziehungsweise den Grundstein dafür gelegt, dass einer weiteren Zweitligasaison 2014 eigentlich nichts mehr im Wege stehen sollte. Gegen die Ravensburg Razorbacks wollte man nun die Chance nutzen, sich in der Tabelle auch optisch deutlicher wieder ins Mittelfeld zu schieben. Aber daraus wurde nichts. Das Spiel gegen den Aufsteiger, von dem die Trainer erwartet hatten, dass es eine knappe Angelegenheit werden würde und aus dem man sich demzufolge wichtige Erkenntnisse über den tatsächlichen eigenen Leistungsstand versprach, wurde genau dies - eine knappe Sache -, endete schließlich aber mit dem 20:13-Auswärtserfolg der Ravensburger.

Für Kirchdorf bleibt die Lage also zwiespältig, und ein kleines Restrisiko bleibt hinsichtlich des Klassenerhaltes in den vier ausstehenden schweren Spielen: Starnberg und Kaiserslautern treffen nicht nur noch einmal direkt aufeinander, sondern danach auch noch auf Teams, für die es in diesen Spielen um nichts mehr gehen dürfte, da sich abzeichnet, dass den Allgäu Comets der Relegationsplatz auch dieses Jahr nicht mehr zu nehmen sein sollte. Da könnten die Wildcats bei viel Pech zum Spielball der Konkurrenz werden.

Was das Team auf dem Feld gegen Ravensburg keineswegs war. Vor allem die Defense der Wildcats war von Beginn an stark, Basti Lehner mit einem Quarterback Sack und Tim McGee unterstrichen das in Hälfte eins. Aber der Wildcats-Angriff konnte keine eigenen Akzente setzen. Quarterback Luke Zahradka tat sich schwer gegen den Druck der Defensive Line der Razorbacks, den ersten Drive hatte man gleich per Fumble, alle weiteren durch Punts beendet, ehe zum Abschluss der ersten Hälfte wenigstens eine kleine Field-Goal-Chance gegeben war. Aber der Versuch scheiterte, und in den Kabinen durften beide Teams über ein 0:0 sinnieren.

400 Fans hofften in der In(N)Energie Arena auf eine bessere zweite Hälfte. Die Hoffnungen erfüllten punktemäßig zunächst aber die Gäste, Kirchdorfs Coach Christoph Riener gab hernach im Abschlussgespräch zu, dass sein Team vom furiosen Auftakt der Razorbacks im dritten Viertel doch etwas geschockt gewesen sei. Ein 41-Yard-Kickoff-Return und anschließend auf Anhieb der 44-Yard-Touchdown-Pass auf Andrecus Lindley brachten die Gäste 7:0 in Führung.

Die Offense der Kirchdorfer fand aber in der nächsten Serie sofort die Antwort, Maxi Meßner konnte nach einer langen Angriffssequenz den 7:7-Ausgleich herstellen. Anschließend schalteten beide Teams wieder auf den Modus der ersten Hälfte - Ravensburg kam bis zum Ende des Viertels nicht mehr aus der eigenen Hälfte heraus, die Kirchdorfer verloren den Ball durch einen Fumble. Nach dem letzten Seitenwechsel allerdings erhöhten die Gäste dann doch auf 13:7, wieder durch Lindley, der nun immer weniger in seiner Wirkung einzuengen war.

Der vergebene Extrapunkt ließ Kirchdorf weiter auf das versöhnliche Ende hoffen. In der Tat waren Pässe auf Severin Spitzer und Oliver Eslami mit First Downs gekrönt, ehe Luke Zahradka über 40 Yards Eric Renaud in der Endzone bediente. Doch es war wie verhext: Auch bei Kirchdorf war der PAT-Versuch nicht von Erfolg gekrönt, und so blieb es vorerst beim 13:13. Als Marcel Lindner für die Gastgeber einen Pass abfing, schienen die Wildcats viereinhalb Minuten vor dem Ende dennoch endgültig die besseren Karten zu haben.

Doch es gelang kein First Down, nach dem Punt blieben den Razorbacks noch über zwei Minuten. Razorbacks-QB Courtney Dailey und RB Lindley trieben ihren Farben konsequent über das Feld, am Ende vollendete der Spielmacher 22 Sekunden vor Schluss selbst zum 20:13-Endstand.

"Eine bittere Niederlage, die wir uns wohl durch schlechte Trainingsarbeit am Freitag selbst zuzuschreiben haben", resümierte Kirchdorfs Head Coach Christoph Riener die Situation. Offensive Coordinator Thomas Steiner blies ins selbe Horn und verlangte von seiner Abteilung nun eine bessere Kommunikation und mehr Einsatz bei der Videovorbereitung auf den Gegner. Beim nächsten Spiel nächsten Sonntag in Nürnberg soll das wieder anders sein, verlangt der Coach, "dann können wir auch gewinnen". Entzieht man diesen Statements das natürliche Ansinnen der Coaches, ihrer Mannschaft damit auch ins Gewissen zu reden (also auch freitags zum Training zu kommen und konzentriert zu sein...) - dann waren aber wohl auch die Trainer der Meinung, dass einfach nur ein Spiel auf Augenhöhe von der in einigen Situationen eben etwas explosiveren Mannschaft auch etwas glücklich gewonnen wurde.

Auerbach - 12.08.2013

Andrecus Lindley dürckte der zweiten Hälfte seinen Stempel auf.

Andrecus Lindley dürckte der zweiten Hälfte seinen Stempel auf. (© Pfeiffer/Privat)

Leser-Bewertung dieses Beitrags:

zur mobilen Ansichtmehr News GFL 2www.gfl.infomehr News Kirchdorf Wildcatswww.kirchdorf-wildcats.demehr News Ravensburg Razorbackswww.ravensburgrazorbacks.deSpielplan/Tabellen GFL 2League Map GFL 2Spielplan/Tabellen Kirchdorf WildcatsOpponents Map Kirchdorf WildcatsSpielplan/Tabellen Ravensburg RazorbacksOpponents Map Ravensburg Razorbacksfootball-aktuell-Ranking Deutschland
RegistrierenKennwort vergessen?

Login:

Kennwort:

dauerhaft: