Warriors gewinnen beim Meister

Zum letzten Spiel der Saison reisten die Fellbach Warriors zum in der Vorwoche frischgebackenen Landesligameister nach Biberach. Nach einer langen Anfahrt und mit erheblicher Verspätung wegen des einsetzenden Ferienverkehrs, stöhnten die Fellbacher Spieler beim Ausstieg aus dem klimatisierten Bus. Zu drückend war die Mittagshitze. Der Anblick der Spielstätte war dann allerdings eine Art Wiedergutmachung. Ein top gepflegtes Spielfeld, eine große Show vor dem Spielstart mit American Muscle Cars und ein super Auftritt der Cheerleader. Dazu - trotz der großen Hitze und bestem Baggerseewetter - knapp  700 Zuschauer, unter deren Augen die Krieger aus den Katakomben in das Stadion einliefen. Zu der sehr guten Gameday-Organisation und den tollen Zuschauern, kann man den Biberach Beavers nur gratulieren.

Der Gastgeber begann im Ballbesitz und kam zunächst sehr gut über das Feld, ehe seine Offense von der Fellbacher Defense knapp vor deren eigener Endzone mit einem Turnover on downs vom Feld genommen wurde. Die Offense der Warriors war somit schon zu Beginn unter Druck und diesem leider nicht gewachsen. Beim dritten Versuch, ein neues First down zu erzielen, konnte der versuchte Pass von einem Biberacher Verteidiger abgefangen und die nur noch wenigen Yards in die Endzone getragen werden. Der Kick konnte verwandelt werden und somit stand es 7:0 für den Gastgeber. Was für ein Fehlstart der Fellbacher Offense, die auch im weiteren Verlauf zunächst Probleme hatte, in das Spiel zu finden. Bedingt durch die kurze Vorbereitungszeit, fanden die Pässe des Fellbacher Quarterbacks nicht ihr vorbestimmtes Ziel, und der Gastgeber hinderte die Fellbacher meist erfolgreich daran, ihr starkes Laufspiel richtig in Fahrt zu bringen. Aber nicht nur die Biberacher Defense, sondern auch die Abwehr der Fellbacher überzeugte restlos. Somit wog das Spiel stets hin und her. Mitte des zweiten Quarters wagten die Gäste, angesichts des dritten Versuches und nur noch einiger Yards zu gehen, einen Trickspielzug. Der lange Pass wurde aus Sicht der Fellbacher glücklicherweise von einem Biberacher Verteidiger beim Abfangversuch ein wenig verlängert und fiel genau in die Arme von Running Back David Kovacevic. Dieser ließ sich die Chance nicht nehmen und lief bis in die Endzone. Da der PAT vergeben wurde, ging es mit 7:6 in die Halbzeitpause.

Nach der Pause mussten die Fellbacher Ball nach einigen First Downs wieder abgeben. Die Biberach Beavers kamen dagegen mit einigen Pässen gut über das Feld, und konnten von der Defense der Gäste erst in Field Goalnähe gestoppt werden. Dieses wurde sicher verwandelt. Dann kam erst einmal kein Team mehr in eine aussichtsreiche Position, erst im letzten Quarter kamen die Warriors – nun auch mit Pässen erfolgreich – gut über das Feld. Die Fellbacher wollten den Erfolg zu arg erzwingen, und anstatt beim ersten Versuch 20 Yards vor der gegnerischen Endzone in das Aus zu laufen, landete der Ball in den Händen eines Biberacher Verteidigers. Im Gegenzug marschierten die Biberacher bis kurz vor die Fellbacher Endzone. Die Beavers spielten ganz auf Sieg und der vierte Versuch wurde an der Fellbacher 20 Yard-Linie ausgespielt. Doch die bärenstarke Fellbacher Defense hielt. Mit 1:50 Minuten auf der Uhr und 2 Timeouts waren nun die Fellbacher wieder im Ballbesitz. Eine schwierige Situation, die vom Fellbacher QB und seinen Receivern jedoch sehr gut gemeistert wurde. Mit Pässen auf die Außen arbeiteten sich die Warriors ohne großen Zeitverlust immer weiter vor, bis sie kurz vor der Endzone der Biberach Beavers standen. Hier reagierte Fullback Kevin Schisler geistesgegenwärtig, indem er einen Fumble unmittelbar nach dem Snap aufnahm und durch die verwirrte Defense des Gastgebers bis in die Endzone trug. Der Fellbacher Jubel kannte keine Grenzen! Erst als sie an der Sideline waren, bemerkten die Krieger, dass sie dem Gastgeber noch 51 Sekunden auf der Uhr gelassen hatten und in den Fellbachern Gesichtern zeigte sich wieder die nötige Anspannung. Bei den Beavers - als passstarkes Team bekannt - muss man durchaus damit rechnen, dass sie schnell über das Feld kommen. Doch die Fellbacher Defense hielt  ein weiteres Mal, und so durften sich beide Teams nach einem fairen Match bei hitzigen Temperaturen feiern lassen. Die Fellbacher für ihren Sieg beim Meister ebenso, wie der Gastgeber bei der Pokalübergabe und für seinen Aufstieg in die Oberliga.

Peter Lorenz - 01.08.2013

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