Plan B funktioniert prächtig

Die Vorzeichen standen eher ungünstig, musste man doch auf der Schlüsselposition des Spielmachers auf den etatmäßig gesetzten Patrick Carey verzichten und auf Plan B, den Offensive Coordinator Blake Barnes als Quarterback, zurückgreifen. Doch genau dies unterscheidet die Munich Cowboys der Saison 2013 von den Jahren zuvor. Plan B ist immer noch verdammt gut.

29:19 hieß es aus Münchner Sicht am Ende einer interessanten, weil wechselhaften Partie vor etwa 700 Zuschauern in Rothenburg. Dabei starteten die Franken Knights durchaus beeindruckend und punkteten durch einen 17-yards-Pass von Quarterback Cedric Townsend auf Jojo Joyner zum 7:0 (PAT Chris Scheiner). Die Munich Cowboys kamen durch ein 22-yards-Field-Goal von Robert Werner zwar auf 3:7 heran, dennoch waren es die Rothenburger, die noch im ersten Viertel vor eigenem Publikum die Führung durch einen 27-yards-Pass von Townsend in Richtung Timothy Knüttel auf 13:3 ausbauten.
Gerade in der Anfangsphase zeigten sich im Angriff der Munich Cowboys noch Abstimmungsschwierigkeiten, die die Rothenburger Defense durchaus zu nutzen wusste.

Im zweiten Quarter änderte sich der Spielverlauf komplett. Zunächst war es der Münchner Abwehrspieler Lorenz Kern, der mit einem Safety auf 5:13 verkürzte. Dann erzielte Robert Werner aus 20 Yards sein zweites Field Goal zum 8:13. Auf Seite der Gastgeber war der Spielfluss verloren. Ein präziser 15-yards-Pass von Blake Barnes auf Philipp Vinzenz markierte die erste Führung der Munich Cowboys. Noch vor der Pause konnte der wieder einmal hervorragend aufgelegte „AJ“ Unger per fumble recovery den Vorsprung der Gäste auf 22:13 ausbauen.

Diesem Rückstand liefen die Franken Knights nach der Halbzeitpause hinterher. Das Team von Head Coach Martin Habelt musste mehr Risiko gehen, was an diesem Tag allerdings nicht von Erfolg gekrönt wurde. Tatsächlich waren es im dritten Viertel wiederum die Munich Cowboys, die durch einen kurzen Lauf von Running Back Fabien Gärtner auf 29:13 erhöhten.

Zwar erzielten die fränkischen Ritter im Schlussabschnitt nach einem 27-yards-Pass von Cedric Townsend auf Jojo Joyner noch das 19:29, doch weitere Punkte ließen die Münchner zum Ende hin nicht mehr zu.

Spielentscheidend war zum Einen die überraschende Schwächephase der Franken Knights, die im zweiten Viertel begann. Dies führte für die Rothenburger letztlich zur zweiten Niederlage im dritten Saisonspiel.
Zum Anderen ist es den Munich Cowboys in kurzer Zeit gelungen, die beträchtlichen Ausfälle zu kompensieren und eine Teamleistung abzuliefern, die diesen Erfolg auf fremdem Platz ermöglichte. Wie viel Potenzial das Team von Head Coach James Craig in dieser Spielzeit hat, zeigt der Vergleich. So hat man nicht nur beide bayerischen Duelle gegen die Franken Knights für sich entscheiden können, sondern gleichzeitig auch bereits in dieser frühen Phase mehr Punkte geholt, wie in der gesamten vergangenen Saison. Bei weiter akribischer Arbeit könnte es eine höchst erfolgreiche Spielzeit für die Münchner werden.

Mackedanz - 17.06.2013

Nachdenkliche Gesichter bei den Franken Knights (© Franken Knights)