Russell mit gutem Auftritt

Am Freitag luden die Bears den vertragslosen Quarterback JaMarcus Russell ins Training ein. Berichten zufolge hatte die erste Wahl der Draft 2007 einen guten Auftritt, überzeugte mit einem starken Arm, positivem Verhalten und zeigte damit, dass er sich wieder in Form gebracht hat. Negativpunkte waren sein Timing und die Genauigkeit seiner Würfe.

Der 27-Jährige konnte während seiner drei Jahren bei den Oakland Raiders nur selten überzeugen. Im Durchschnitt konnte er lediglich ein Quarterback Rating von 65,2 aufweisen, seine Interception-Anzahl von 23 war höher als die 18 Touchdowns, die er warf. Nach der Saison 2009 wurde er von den Raiders aus dem Team geworfen. NFL‘s Steve Wyche bezeichnete ihn als größte Draft-Enttäuschung aller Zeiten. Sein Passer Rating von 50,0 im Jahre 2009 ist die schlechteste Einstufung seit 1998.

2013 gab er bekannt, dass er sich wieder in die NFL zurückkämpfen will. Seitdem wird er von bekannten Persönlichkeiten wie Marshall Faulk, Jeff Garcia und Ato Boldon trainiert. Er hat über 50 Pfund abgenommen und ist somit wieder bei 120 Kilogramm angelangt, dem Gewicht, welches er vor Beginn seiner NFL-Karriere auf der Waage aufwies.

Trotz der soliden Vorstellung haben die Bears wohl kein Interesse Russell dauerhaft ins Team zu holen. Dies gilt auch für Jordan Palmer und Trent Edwards, den beiden anderen Quarterbacks, die gestern ihre Fähigkeiten in Chicago unter Beweis stellen konnten. Scheinbar ist Coach Marc Trestman mit seinen Spielmachern Jay Cutler, Josh McCown und Matt Blanchard zufrieden. Vor allem der Sophomore Blanchard überzeugte bisher und hat die Chance als Nummer eins hinter Cutler in die Saison zu gehen.

Russell währenddessen wird weiterhin nach einem Job in der besten Football-Liga der Welt suchen. Er hat allerdings schon angekündigt, dass er - sollte er in circa 40 Tagen noch keine Arbeit gefunden haben - sich Angebote aus Kanada anhören wird. Aus der CFL gab es nämlich schon einige Interessenten.

Kai Weiß - 08.06.2013

Im Trikot der Oakland Raiders konnte JaMarcus Russell nur selten überzeugen. (© Getty Images)